Die Jäger erfüllen ihr Abschuss-Soll

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Nicht ohne Staunen verschaffen sich die Besucher der Hegeschau einen Überblick über die Zahl der erlegten Wildtiere. Foto: Galster
Nicht ohne Staunen verschaffen sich die Besucher der Hegeschau einen Überblick über die Zahl der erlegten Wildtiere.  Foto: Galster
Kreisjagdberater Erich Fiedler chaut genau hin.
Kreisjagdberater Erich Fiedler chaut genau hin.
 
 
 
 
 
 
Die Trophäe eines Keilers,
Die Trophäe eines Keilers,
 

Wildschweine bleiben die größte Herausforderung für die Jäger im Landkreis. Über 25 000 Euro Schaden haben die Tiere 2013 angerichtet

Genau 721 Trophäen konnten die Besucher der öffentliche Pflichttrophäenschau im Saal der Sportgaststätte von Weingarts anschauen. Darunter waren auch die Trophäen von 39 Keiler. In akribischer Arbeit hatten Gerhard Kaul und seine Helfern die Wände mit den Trophäen bestückt. Sie gehen damit keiner Leidenschaft, sondern schlicht ihrer Pflicht nach. Grundsätzlich müssen sämtliche Trophäen eines Jahres gezeigt werden.

Bei der Abschlussbesprechung kritisierte Udo Burkhard im Namen des Kreisjagdverbands die Zwangsversicherung bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau.

Die gängige Praxis verhindere echten Wettbewerb. Zweiter Bürgermeister Konrad Ochs (CSU) hieß "die selbstbewussten Jägerinnen und Jäger" im vollen Saal willkommen.
MdL Michael Hofmann (CSU) sprach über die Bedeutung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Grundbesitzern und Jägern.

Furcht vor Monokulturen

Besonders die Wildschweine machten eine Zusammenarbeit unabdingbar, das zeigten alleine die Zahlen. So sind im Landkreis in den Jahren zwischen 1998 und 2001 insgesamt 265 Wildschweine zur Strecke gebracht worden. Demgegenüber waren es allein im vergangenen Jahr 243.

Laut Kreisjagdberater Erich Fiedler erfüllen die Jäger mit dieser Zahl allerdings die Vorgaben des Abschussplans.
Auch die Energiewende beschäftigt naturgemäß die Jäger. Fiedler fürchtet in diesem Zusammenhang die Folgen zunehmender Monokulturen. Für Rebhühner beispielsweise gebe es schon jetzt praktisch keine Hackfrucht mehr.

Kritisch setzte sich Fiedler auch mit sogenannten modernem Freizeitsport auseinander, zu dem unter anderem Schnitzeljagden mit der Taschenlampe gehören. "Wenn es dunkel wird, gehört die Natur dem Wild, nicht dem Freizeitsportler", stellte Fiedler unmissverständlich klar.

Die ohne Übertreibung "explosionsartig" zu nennende Zunahme der Wildschweine wird die Jäger des Landkreises derweil wohl noch lange beschäftigen. Einer Umfrage der Unteren Jagdbehörde zufolge war den Revierinhabern im Jahr 2010 ein Schaden von 11 800 Euro durch Wildschweine entstanden. Im vergangenen Jahr gaben die Revierinhaber die Schadenssumme bereits mit 25 828 Euro an.

Weniger Opfer im Straßenverkehr

In den Hegegemeinschaften des Landkreises wurden 2013 und 2014 insgesamt 463 Stück Schwarzwild erlegt.
Im Jahr zuvor waren es noch 273 Tiere gewesen. Fünf Prozent jener Tiere fielen allerdings dem Straßenverkehr zum Opfer. Die Jäger erlegten dabei 2610 erlegt. Im Jahr zuvor hatten sie noch 2284 Rehe geschossen. 11,4 Prozent der Tiere starben im Straßenverkehr. Das sind deutlich weniger als im Jahr zuvor, als die entsprechende Quote noch bei 21 Prozent lag.

Probleme mit der Schweinepest

Insgesamt gibt es im Landkreis derzeit 131 Jagdreviere. Darunter sind 112 Gemeinschaftsreviere, sieben Staatsjagden und zwölf sonstige Eigenjagdreviere. Die Reviergröße im Landkreis Forchheim beträgt 58 584 Hektar.

Davon sind 23 Prozent Wald. Die jährliche Jagdpacht beläuft sich auf 275 076 Euro, das entspricht 4,70 Euro pro Hektar.Ebenfalls ein heißes Thema ist für Jürgen Kupfer von der Unteren Jagdbehörde die "Afrikanische Schweinepest". Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen.
Kupfer hält eine "verstärkte Bejagung" als ein probates Mittel, um die weitere Verbreitung des Virus der "Afrikanischen Schweinepest zu stoppen.