Wem in Egloffstein das Freibad am Herzen liegt, der hat gerade  viel Anlass zu Freude. Der Karibiktag war hervorragend  organisiert und  gut besucht. Auf der anderen Seite  gibt es allerdings auch Anlass zur Sorge. Ob  es das Freibad auch in Zukunft geben wird, ist nämlich keineswegs ausgemacht.  Vor allem die freiwilligen Helfer haben gerade nicht viel Grund zum Lachen.
                           
          
           
   
          So  wie Yves Kull-Porisch, ein Franzose, der seit 16 Jahren hier lebt und seine Egloffsteiner Frau Jutta Porisch in Griechenland kennen gelernt hat. Er arbeitet als Koch in Nürnberg und   ist einer von nur noch drei Wasserwachtlern  im  Egloffsteiner Freibad.  Das war einmal alles  geplant gewesen. Im Jahr 2010, als das Freibad  seinen 75. Geburtstag feierte,  gründete sich  voller Euphorie  eine Wasserwacht-Ortsgruppe mit zehn Leuten. Davon sind heute nur noch drei übrig. Weil eine  Wasserwachtlerin   schwanger ist,  verteilt sich die  Arbeit  in der Praxis auf zwei Schultern. "Die meisten haben bald wieder gekündigt",   erinnert  sich  Kull-Porisch.  Vor allem deshalb, weil sie   die Arbeitsmenge falsch eingeschätzt hätten: "Wer arbeitet schon gerne am Sonntag acht Stunden umsonst?",   fragt  Kull-Porisch und  weist in diesem Zusammenhang auf ein grundsätzliches Problem hin:  "Die Leute wollen alle nur noch nehmen, aber nichts mehr geben."  
  
  Wut auf den Kreisverband Auf der anderen Seite weist Kull-Porisch aber    auch dem  Kreisverband in Forchheim   eine Mitschuld zu.  Das sieht   Bademeister  Frank  "Katsche"Izban  ganz ähnlich. "Allein vier weiß ich, die haben gekündigt, weil sie mit der Arbeit der Forchheimer Kreis-Wasserwacht nicht einverstanden waren", sagt  Izban".   Es  fehle an allem: an Hilfestellungen, wenn es darum geht, die notwendige Ausrüstung zu überprüfen, an Personal zur Aufsicht und um Kurse durchzuführen.  Besonders  fassungslos  reagierte   Kull-Porisch   auf eine Mail vom Kreisverband. Darin stand lapidar  geschrieben: "Wir können euch nicht helfen."  
Kull-Porisch   hatte eigentlich nur einen Ansprechpartner benannt haben wollen, an dem er sich bei Fragen wenden kann. 
Aber nicht  nur Egloffsteins Zweitem Bürgermeister Nikolaus  Thäter  ist klar, dass das Freibad nur mit Engagement von Ehrenamtlichen  funktionieren kann. "Wir könnten die Aufsichten nicht bezahlen, weil deren  Bezahlung  höher wäre als die Einnahmen aus  den Eintrittsgeldern",  sagt Thäter. So bleibt es  bis auf Weiteres bei der derzeitigen Lösung:   Yves Kull- Porisch und die beiden Zwillinge Theresia und Katharina Senfft teilen sich die  Aufsicht im Freibad. 
Denn klar ist auch: Ohne Aufsicht  kann es  beim Egloffsteiner Freibad nicht weitergehen.  Dazu plagen den Bademeister Izban noch weitere Sorgen: Es geht immer noch   viel Wasser wegen einem Leck  verloren.  Außerdem ist die Beckenfolie  über 40 Jahre alt und gehört "längst ausgetauscht". Und dann senkt sich das Becken langsam nach links.   Es  wurde auch festgestellt, dass das Wasser die Kupferleitungen der Wasserpumpe angreift und verkalkt.  
All das und  noch dazu die rund 50 000 Euro, die die  Gemeinde  jährlich   für  den Betrieb zuschießen muss, bedeuten einen Berg Probleme für alle,  denen das  Freibad am Herzen liegt.