Die Botschaft der Landfrauen ist Lebensfreude

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Irmi Reck, Rosi Kraus und Barbara Otzmann (v.l.) sind tragende Säulen des Landfrauenchors. Fotos: Galster
Irmi Reck, Rosi Kraus und Barbara Otzmann (v.l.) sind tragende Säulen des Landfrauenchors. Fotos: Galster
 
 
 
 
 
 
 
 

Bei den Feiern zum 20. Geburtstag werden die Mitglieder des Landfrauenchors mit Lob und Anerkennung überschüttet. Nachwuchssorgen kennt der Chor nicht, was wohl auch an seinem musikalischen Facettenreichtum liegt.

"Wie's singt und klingt im Landkreis Forchheim" - unter diesem Motto hat der Landfrauenchor des Forchheimer Kreisverbands im Bayerischen Bauernverband (BBV) seinen 20. Geburtstag gefeiert.
Als ideal erwies sich dabei die Wahl des großen Saals im Bildungshaus von Obertrubach. Viele Gäste und Ehrengäste aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus hatten den Weg ins Trubachtal gefunden. Belohnt wurden sie mit einem unterhaltsamen Nachmittag.

Bunter Nachmittag

Chorleiterin Irmi Reck begrüßte neben örtlicher Prominenz Abordnungen von Landfrauenchören unter anderen aus Bamberg, Coburg und Hof zu einem langen, bunten Nachmittag im Zeichen der Musik.

Rosi Kraus trat als neue stellvertretende Landrätin und stellvertretende Bezirksbäuerin und Kreisbäuerin des BBV Forchheim auf. Beachtliche Zahlen nannte sie dabei. "Mein Chor", wie sie stolz betonte, umfasse Frauen im Alter zwischen 22 und 81 Jahren. Insgesamt 65 Sängerinnen habe der Chor derzeit. Nachwuchssorgen kennen die BBV-Frauen offenbar nicht. Da schaut selbst der Landfrauenchor aus Bamberg etwas neidisch nach Forchheim. Von Anfang an hält Reck diese große Gruppe zusammen

"Brot für die Seele"

"Singen ist Brot für die Seele", sagte Rosi Kraus. 1972 ist in Unterfranken der erste Landfrauenchor gegründet worden. Mittlerweile gibt es in Bayern 67 Chöre. Sieben davon liegen in Oberfranken. Kulturpflege, Tradition und Geselligkeit gewinnen laut Kraus, wieder an Bedeutung. "Ihr seid ein Aushängeschild des BBV und Botschafter der Landwirtschaft", rief Kraus den Frauen zu.

Am Ende ihrer Ausführungen überreichte sie Irmi Reck und Chorbeauftragte Barbara Otzmann jeweils eine Ehrenurkunde. BBV-Kreisobmann Hermann Greif gratulierte seinerseits in lockerer und kurzer Form. Auch er sprach von "meinem Landfrauenchor". Verwundern konnte das natürlich nicht: Gutes nimmt man verständlicherweise gern für sich in Anspruch.

"Jede Stimme ist wichtig!", sagte Hilde Scheler. Sie ist Chorbeauftragte für den BBV Oberfranken. Ihr Dank galt Barbara Otzmann und ihrer Vorgängerin Waltraud Endres. Die Landfrauen seien eine Basis für Austausch und hätten den Spagat geschafft von Kirchenlied bis hin zu Musical und Gospel.

Längst ein Aushängeschild

Es gab viele weitere Gratulanten aus allen gesellschaftlichen Richtungen. Dazu zählten auch Obertrubachs Bürgermeister Markus Grüner (CSU) und Pfarrer Werner Wolf. Eine besondere Note erhielt die Feier durch den überraschenden Auftritt einer ehemaligen Kindergruppe der VHS Gräfenberg.

Diese mittlerweile schon eher erwachsene Gruppe kramte jene Lieder aus vergangenen Tagen heraus, die sie einst mit Irmi Reck einstudiert hatte. Reck war sichtlich beeindruckt. Barbara Otzman nutzte auch im Namen ihrer Vorgängerin Waltraud Endres die Gelegenheit zu einem kurzen Rückblick. Irmgard Reck, eine staatlich geprüfte Musikfachlehrerin und Chorleiterin, sei die ideale Besetzung.

Am 13. Oktober 1993 gründeten 20 BBV-Frauen in Gräfenberg den Landfrauenchor. Der erste Auftritt folgt beim Landfrauentag in Forchheim am 17. Februar 1994. Seitdem ist der Chor ein Aushängeschild des BBV.
In zwei Schritten feierte er sein Jubiläumsjahr. Am 29. März gab es zunächst ein geistiges Konzert in der Katharinenkirche von Thuisbrunn, jetzt der große Auftritt in Obertrubach. Allein der Blick in das reichhaltige Programm des Festnachmittags gab Auskunft über den Facettenreichtum ihrer Lieder. Vielleicht erklärt gerade auch das, warum sich Frauen aller Altersgruppen im Chor dabei sind.

Die musikalische Reise führt nach Südamerika ebenso wie nach Finnland oder andere Staaten. Ein Schlager aus den 60er- Jahren findet sich genauso im Repertoire wie "I will follow him" aus "Sister Act". Die Vielseitigkeit ist kaum zu beschreiben, man muss sie erleben.