Rettungskräfte finden in einem Kirchehrenbacher Haus die Leichen einer Frau und ihrer zwei Kinder. Eine Nachbarin kann sich deren Tod nicht erklären.
Es herrschte Ruhe im Lärchenweg in
Kirchehrenbach. Trotz der vielen Einsatzfahrzeuge. Ein Geruch von Rauch lag in der Luft. Die Einsatzkräfte gingen professionell ihrer Arbeit nach, wirkten aber ebenfalls geschockt.
Einige Nachbarn, die erst auf der Straße waren, um zu sehen, was geschehen war, hatten sich betroffen zurückgezogen und wurden vernommen. Pfarrer Oliver Schütz zog sich ebenfalls zurück - er darf über das Geschehene nicht sprechen. Polizeipressesprecher Peter Müller informierte die ankommenden Journalisten: Kurz nach 12 Uhr war die Polizei angerufen worden: Aus einem Einfamilienhaus im Lärchenweg trete Rauch heraus. "In der verrauchten Wohnung fanden die Kollegen drei leblose Personen: eine Frau und zwei Kinder", berichtete Müller.
Die Polizeibeamten riefen die Feuerwehr. Beamte der Kriminalpolizei Bamberg und ein Bamberger Staatsanwalt haben vor Ort die Ermittlungen zu den Umständen und zur Identität der Toten aufgenommen. Die beiden Polizeibeamten mussten mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht werden. Wie verarbeiten Polizeibeamte ein derart schreckliches Ereignis? "Ich hatte in meiner Laufbahn schon viel mit toten Menschen zu tun", berichtet Müller.
Da müsse jeder selbst seinen Weg finden, sich beobachten und bei Veränderungen nach Hilfe sehen. Dafür gebe es den Sozialdienst der Polizei und einen zentralen psychologischen Dienst.
Abgesagte Feier
Dann wagte sich die Nachbarin von gegenüber in den Garten und wurde von den Journalisten befragt. Sie sei geschockt und könne sich nicht erklären, was passiert ist.
Sie erzählte, dass die Frau am 14. Februar ihren Geburtstag im Lokal ihrer Schwiegertochter feiern wollte. Allerdings habe sie die Feier am Montag kurzfristig abgesagt. "Vielleicht hat sie geahnt, was passieren wird", fragte sich die Nachbarin. Außerdem meinte sie, dass das Mädchen im Februar drei Jahre geworden sei, der Sohn müsse fünf Jahre alt gewesen sein. Die drei hätten allein in dem Haus gelebt, der Vater sei kurz vor Weihnachten ausgezogen.
"Gestern Abend haben sie mir noch zugewunken. Das haben wir im Winter immer so gemacht", erzählte die Nachbarin. Am Morgen sei sie besorgt gewesen, weil die Kinder noch nicht in den Kindergarten gebracht worden waren und das Auto noch vor der Tür stand. "Das waren so nette Leute. Das ist alles so tragisch. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich erfahren habe, was geschehen ist", sagte die geschockte Nachbarin. Und meinte noch: "Ich kann es gar nicht glauben."