Den Leerstand in Forchheim kunstvoll managen

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Marion-Meixner-Aquarelle werten den Leerstand in der Apothekenstraße auf. Foto: Ekkehard Roepert
Marion-Meixner-Aquarelle werten den Leerstand in der Apothekenstraße auf.  Foto: Ekkehard Roepert

Marion Meixner wirbt in der Apothekenstraße in Forchheim mit Kunst für einen leeren Laden. Über ein Leerstand-Festival wird schon nachgedacht.

Kunst als Form des Leerstands-Managements ist in der Apothekenstraße zu entdecken. Die Malerin Marion Meixner zeigt dort nicht nur Aquarelle, sie hat auch einen Namen für die Aktion gefunden: "Kunst-Zeit-Raum".
Als sie vor einigen Wochen an dem leerstehenden Laden in der Apothekenstraße 3a vorbeikam, hatte Marion Meixner den Einfall, Annette Prechtel (Ansprechpartnerin der Firma Gottfried Prechtel GmbH) zu fragen, ob dort Bilder ausgestellt werden könnten.

Annette Prechtel, die auch als Grüne Stadträtin immer wieder mit dem Thema Leerstand konfrontiert ist, freut sich über den "Synergie-Effekt": Der Künstlerin sei mit der Ausstellungsfläche gedient - und gleichzeitig werde "durch die Kunst der Leerstand aufgewertet".


Leerstand-Festival

Die Idee, mit Kunst auf die Leerstände aufmerksam zu machen, brachten jüngst auch Michael Csépai (Vorsitzender der Werbegemeinschaft Forchheim) und der Forchheimer Wirtschaftsförderer Viktor Naumann ins Gespräch. Als "langfristiges Ziel" gebe es das Projekt noch immer, sagt Csépai.

In einem leerstehenden Laden gegenüber des Gasthauses "Blaue Glocke" könnte eine Pop-Up-Galerie entstehen. An Künstlern, die bereit wären, fehle es nicht. Beim Treffen der Werbegemeinschaft Anfang April werde das "Bewerben der Räume durch Kunst" ein Thema sein, kündigt Csépai an. Er hofft - auch wegen möglicher finanzieller Unterstützung - den Oberbürgermeister einbinden zu können, was bislang nicht gelungen sei. Bis zum verkaufsoffenen Sonntag im November möchte der Chef der Werbegemeinschaft das Konzept für ein "Leerstand-Festival" komplett haben.

"Eine Zwischennutzung ist nie verkehrt, wenn die Eigentümer mitspielen", sagt Birgit Müller, Mitarbeiterin im Referat für Wirtschaftsförderung. Wobei die Idee in kleineren Läden einfacher zu realisieren sei. Wollte man zum Beispiel gegenüber der Blauen Glocke auf 270 Quadratmetern eine Pop-Up-Galerie eröffnen, bräuchte man auch eine Aufsichtsperson, um die Kunst präsentieren zu können.

"Für die Stadt wäre es toll, wenn mehr Vermieter mitmachen würden", sagt Marion Meixner. Doch gerade bei größeren Läden müsse dafür gesorgt werden, "dass der Vermieter wenig Aufwand hat". Daher wünscht sich Meixner einen festen Ansprechpartner der Stadt, der sich um diese Form des Leerstands-Managements kümmert. Ein Aufkleber an den beteiligten Läden könnte auf die Aktion hinweisen. Einen Vorschlag für die Beschriftung der Aufkleber hat Marion Meixner ja schon: "Kunst-Zeit-Raum".