Das Gebäudeteil A des Landratsamtes, in dem bislang die Sitzungen des Kreistages stattfanden, wird abgetragen.
Nicht, dass es ihnen nicht gefallen hätte am südöstlichen Rand der Forchheimer Altstadt: Als die Kreisräte im Bauausschuss den Abriss ihres bisherigen Sitzungsgebäudes beschlossen, waren sie von wirtschaftlichen Motiven getrieben. Rund 58 000 Euro soll die Zerstörung billiger sein als eine Sanierung und der anschließende Aufbau dreier Stockwerke.
Die Gründe: Elektro- und Wasserleitungen sowie Heizung hätten erneuert werden müssen. Zum Einbau des Treppenhauses wäre es notwendig gewesen, die Decke aufzuschneiden. Außerdem wurde im Boden belastetes Material gefunden. Während der Baumaßnahmen hätte Wasser eindringen können - und einiges mehr.
In zwei Wochen steht nichts mehr
Deshalb beschloss der Kreis-Bauauschuss in der vergangenen Woche den Abriss des Gebäudes. Und das Ergebnis dieses Beschlusses ist jetzt zu beobachten. Seit Dienstag sind Arbeiter des Abbruchunternehmens Plannerer aus dem oberpfälzischen Pullenreuth (Landkreis Tirschenreuth) dabei, das Gebäude A zu entkernen. "Innen sieht es schon aus wie ein Rohbau", sagt Kathrin Schürr, Pressesprecherin e des Landratsamtes.
Die Wandverkleidungen des Sitzungssaals, der Boden und teilweise auch die Fenster sind bereits Geschichte. Und von außen gehen die Männer mit Hilfe von Hebebühnen gegen die äußere Hülle der Seitenwände vor, brechen Dämmmaterial ab und entsorgen sie anschließend in Sondermüllsäcken.
Nächste Woche rollen die Bagger
"Mitte nächster Woche sollen dann die Bagger rollen und die Gebäude-Hülle zum Einsturz bringen", sagt Katrin Schürr. In rund zwei Wochen, so der Plan, steht dann nichts mehr und der Neubau, in dem 71 Mitarbeiter des Landratsamtes ihre Büros haben werden, kann vorbereitet werden.
Das Fresko des Forchheimer Künstlers Wendelin Kusche (1926-2003), das im Eingangsbereich hängt und typische Motive des Landkreises zeigt, ist übrigens mit einem Verschlag aus Holzbalken geschützt worden und soll trotz der Arbeiten mit schwerem Gerät erhalten bleiben.
Während der Bauphase bleibt der Parkplatz am Landratsamt für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Schranke öffnet nicht wie bisher um 14 Uhr. Und auch der Fußgänger-Durchgang vom Parkplatz des Landratsamtes zum Paradeplatz ist aus Sicherheitsgründen ganz oder teilweise gesperrt.