Das steckte hinter dem Feuerwehreinsatz am Forchheimer Paradeplatz: Bäume müssen weichen

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Ein außergewöhnlicher Feuerwehreinsatz am Paradeplatz hat am Montagnachmittag (23. Juli 2020) neugierige Blicke auf sich gezogen. Foto: Ronald Heck
Ein außergewöhnlicher Feuerwehreinsatz am Paradeplatz hat am Montagnachmittag (23. Juli 2020) neugierige Blicke auf sich gezogen. Foto: Ronald Heck
Die Forchheimer Feuerwehr demonstrierte live am nordwestlichen Rand des Paradeplatzes, warum die zwei fast 40 Jahre alten Linden künftig einer Rettung per Drehleiter im Weg stehen würden. Foto: Ronald Heck
Die Forchheimer Feuerwehr demonstrierte live am nordwestlichen Rand des Paradeplatzes, warum die zwei fast 40 Jahre alten Linden künftig einer Rettung per Drehleiter im Weg stehen würden. Foto: Ronald Heck
 

Ein Notfall war es nicht. Weil der Paradeplatz in Forchheim umgestaltet werden soll, müssen für eine Feuerwehrzufahrt zwei jahrzehntealte Bäume weichen. Das gefällt nicht allen.

Ein außergewöhnlicher Feuerwehreinsatz am Paradeplatz hat am Montagnachmittag (23. Juli 2020) neugierige Blicke auf sich gezogen. Doch es war kein Notfall der die Einsatzkräfte forderte, sondern ein Vor-Ort-Termin des Forchheimer Stadtrates. Hintergrund ist die geplante Umgestaltung des zentralen Platzes.

Um nach dem Umbau eine Feuerwehrzufahrt zu gewährleisten, die die Bauordnungsbehörde fordert, müssten laut dem bestehenden Entwurf am nördlichen Paradeplatz, vor dem Sportgeschäft "Sport Wolf", zwei alte Linden entfernt werden.

Aufstellfläche für Brandrettung

Bisher hätte die Feuerwehr über die Paradeplatz-Mitte anfahren können. "Durch die geplanten Stufen und die höher liegende Fläche ist das dann nicht mehr möglich", erläuterte Bauordnungsamtschef Stefan Schelter. Doch die Feuerwehr muss an dieser Stelle zum Beispiel im Brandfall mit der Drehleiter, Menschen aus den Obergeschossen der Gebäude retten können. Da die Oberkante der dortigen Fenster- oder Balkonbrüstung, die als zweiter bauaufsichtlicher Rettungsweg der Feuerwehr dienen, höher als als Meter liegen, braucht es die Zufahrt. Und die wäre nach dem bereits ausgewählten Gewinnerentwurf, unter anderem mit einer zweiten geplanten Baumreihe, nur über die Westseite des Platzes möglich.

Bäume stünden künftig im Weg

Doch die zwei bestehenden fast 40 Jahre alten Linden stehen einer ausreichenden Aufstellfläche für die Rettungsfahrzeuge im Weg. "Sonst ist eine Brandbekämpfung nicht möglich. Es geht dann nicht mehr", betonte Forchheims Kreisbrandrat Oliver Flake. Die Einsatzkräfte demonstrierten am Montagmittag live vor Ort, warum die beiden Bäumen weichen müssten. Die Rettungsfahrzeuge benötigen die Aufstellfläche zum Rangieren sowie für die Drehleiter zum Schwenken.

FGL-Stadtrat Emmerich Huber wünschte sich, dass zumindest der äußere Baum erhalten bleibt, da die Zufahrt breit genug sei. "Wir sollten hier kein Risiko eingehen, das nicht kalkulierbar ist", gab Schelter zu bedenken. Die Entscheidung wurde am Montag allerdings noch nicht final getroffen. FDP-Rat Sebastian Körber möchte mit einem Änderungsantrag fordern, dass zumindest statt der "ortsbildprägenden Bäume" zwei große Ersatzbäume neu auf dem Paradeplatz gepflanzt werden. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) erklärte, dass die zwei Bäume nicht einfach gefällt sondern versetzt werden sollen, vielleicht am Königsbad.