Nun werden in Ebermannstadt die restlichen Brücken über den Breitenbach erneuert. Eines der 14 Bauwerke wird zum Fuß- und Radsteg.
Das Wort vom Schildbürgerstreich haben die Ebermannstadter Räte tunlichst vermieden, als es um den Bau der neuen Brücken in der Breitenbacher Straße ging. Dennoch ist das Gremium an einer großen Eselei nur haarscharf vorbei geschrammt.
Im Zuge der Gesamtmaßnahme sollten 14, für den Pkw-Verkehr befahrbare Stahlbetonbrücken erneuert werden. In einem ersten Bauabschnitt waren bereits die defekten Brücken zwischen der Abzweigung von der Bundesstraße 470 bis zur Friedhofstraße ersetzt worden.
Nun sind die Brücken zwischen der Friedhofstraße und Georg-Wagner-Straße an der Reihe. Die neuen Bach-Querungen sollen auf eine Belastbarkeit von 40 Tonnen ausgelegt werden.
Ampel versperrt die Zufahrt
Bei der Brücke auf Höhe der Schulstraße macht das aber keinen Sinn, fiel den Mitarbeitern des Stadtbauamtes nun auf. Hier versperrt eine Fußgängerampel, die exakt in der Mitte der Straße angebracht ist, allen vierrädrigen Gefährten den Weg. Außerdem verengt sich die Querung nach wenigen Metern zu einem schmalen Fuß und Radweg.
Die mächtigen Fundamente seien überflüssig, informierte die Verwaltung die Mitglieder des Stadtrates. Auch den Mitarbeitern des beauftragten Architekturbüros RSP ist die Fehlplanung offenbar aufgefallen. Die Planer legten einen neuen Entwurf vor, der statt der massiven Stahlbeton-Brücke einen Brückensteg für Fußgänger und Radfahrer vorsieht. Statt der Standard-Brückenmaße erhält der Radweg lediglich eine Breite von 2,50 Metern. Zwei Radler sollen bequem aneinander vorbei fahren können.
Der Bodenbelag für die Fußgängerbrücke soll aus glasfaserverstärktem Recycling-Kunststoff bestehen. Selbstverständlich wird ein Material gewählt, das von der Bauaufsicht zugelassen ist. Durch die Wahl des Materiales, so heißt es in der Beschlussvorlage, solle der Verwitterung entgegengewirkt und der Sanierungsbedarf reduziert werden.
Alexander Ebert vom Bauamt der Stadt versicherte, dass die Neu-Planung bereits von einem Ingenieurbüro geprüft und freigegeben sie. Die Einsparung bezifferte Ebert auf rund 70 000 Euro. Auf Nachfrage versicherte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), dass die Umplanung mit der Regierung von Oberfranken abgesprochen und nicht zuschussschädlich sei. "Aber wir lassen uns das selbstverständlich schriftlich geben", so die Bürgermeisterin.