Heroldsbach
Gesundheit

Boxer Mirco aus Heroldsbach kämpft gegen Krebs

Um seine Krankheit besiegen zu können, braucht der 14-jährige Heroldsbacher einen Knochenmark-Spender. Mit "Franken helfen Franken" unterstützt der Fränkische Tag die Knochenmark-Spenderdatei und Kinder-Krebsstation Erlangen.
Mirco ist ein Kämpfer. Er ist fest entschlossen, den Lymphdrüsenkrebs zu besiegen.  Foto: Josef Hofbauer
Mirco ist ein Kämpfer. Er ist fest entschlossen, den Lymphdrüsenkrebs zu besiegen. Foto: Josef Hofbauer
Mirco ist 14 und hat für das bevorstehende Weihnachtsfest nur einen einzigen Wunsch. "Ich will gesund werden. Alles andere ist nicht wichtig", sagt der Bub, der seit drei Jahren an Lymphdrüsenkrebs leidet. Er wird in der onkologischen Abteilung der Kinderklinik Erlangen behandelt und wartet auf einen passenden Knochenmark-Spender.

Eine erste Behandlung mit eigenen Stammzellen ist fehlgeschlagen. Ein zehn mal 15 Zentimeter großer Tumor wurde zwar aus der Lunge entfernt, aber leider nicht komplett. Auch die Chemotherapie, bei der laut Mirco "totes Gewebe weggeschmolzen" werden sollte, brachte nur eine vorübergehende Besserung. Bei Nachuntersuchungen stellten die Ärzte fest: "Der Tumor ist wieder gewachsen.".

Unterkriegen lässt sich Mirco davon aber nicht. Er ist überzeugt, dass er mit Hilfe der Ärzte den Krebs besiegen kann. Der Ex-Boxer träumt davon, als Kampfsportler wieder in den Ring zu steigen. Seine Disziplin: Mixed Martial Arts. "Eine Mischung aus Boxen und Wrestling" erklärt Mirco und seine Augen leuchten.

Auch deshalb, weil die Sportler von den Hammers MMA Nürnberg die diesen Sport betreiben, dem tapfer kämpfenden 14-Jährigen angeboten haben, dass er bei einem Showkampf dabei sein darf. "Ich muss nur sagen, wann", strahlt Mirco.


Auch mir fielen die Haare aus

Als er von der Zeit erzählt, als er nach der Operation von der Intensiv- auf die onkologische Station verlegt wurde, nimmt sein Gesicht melancholische Züge an. "Erst hab' ich das alles gar nicht richtig wahrgenommen. Als dann aber immer mehr Kinder gesehen habe, die keine Haare mehr hatten, und ich feststellte, dass auch mir die Haare ausfielen, wurde mir langsam klar, wie krank ich bin. Ich hab mit die Haare herausgezogen, die haben mich genervt", schildert Mirco, der anfangs nur mit Mütze herumlief, "aber irgendwann war es mir egal."


Egal, was andere denken

Mirco ist es einerlei geworden, was andere denken. "Ich pflaume auch mal die Ärzte an, wenn ich mal schlecht drauf bin", gesteht Mirco. "Dann wundere ich mich zwei Stunden später, warum der Arzt nicht mit mir redet. Ich frag' dann halt nach und entschuldige mich", erzählt der junge Patient, der bereits eine erstaunliche Menschenkenntnis erworben hat. "Eine meine größten Enttäuschungen war, dass mich seit meiner Krankheit keiner meiner Klassenkameraden besucht hat. Nicht einmal mein bester Freund aus Kindergarten-Zeiten", bedauert Mirko mit leiser Stimme.

"Dafür habe ich in der Klinik viele gute Freunde gefunden", ergänzt er selbstbewusst. Wir haben zusammen Ausflüge unternommen, Feste gefeiert, gemeinsam Musik gemacht und letzte Woche haben wir gebacken", schildert Mirco, der zum Beweis den "Jahresbericht der Elterninitiative krebskranker Kinder" vorlegt, in dem diese Aktivitäten zusammengefasst sind. "Da sind auch Fotos von mir drin" , erklärt Mirko, dessen Markenzeichen ein karierter Hut ist. "Wenn die Leute den Hut sehen, wissen sie sofort, dass ich es bin."


Schier unerträgliches Gefühl

Dann wird Mirco wieder sehr nachdenklich. "Ich habe schon zwei meiner Freunde aus der Klinik verloren. Anfangs wollte ich es nicht wahrhaben, dass sie gestorben sind. Das ist ein schier unerträgliches Gefühl. Und es macht mir Angst, dass es mir genauso ergehen könnte." Aber im Moment sieht es gut aus. Die Antikörper-Behandlung, wie Mirco die aktuelle Chemotherapie nennt, scheint anzuschlagen. "Ich bin da zuversichtlich, denn ich will reiten, will wieder in den Freizeitpark Thurn", träumt Mirco, der sogar Sehnsucht nach der Schule hat.


Mit der Krankheit leben

Gegenwärtig kommen Lehrer zu ihm nach Hause, damit die Lücken in den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch nicht zu groß werden. Auch Mitarbeiter des Freizeitparks haben ihn besucht. "Die kamen aus Prag!", unterstreicht Mirco. Damit er nur einmal pro Woche in die Klinik muss, kommen Ärzte und Schwestern des "Brücken-Teams" zu ihm, um Infusionen zu legen und die Blutwerte zu kontrollieren. So haben Mirco und seine Eltern gelernt, mit der Krankheit zu leben. "Jetzt brauch' ich nur noch einen Knochenmarkspender. Das soll der finale K.O.-Schlag für den Tumor sein", hofft Mirco.


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Idee Die Mediengruppe Oberfranken, zu der der Fränkische Tag gehört, erreicht über ihre Zeitungen sowie ihre Internetangebote viele Menschen. Das will sie nutzen, um mit Hilfe des Spendenvereins "Franken helfen Franken" Hilfsbedürftige in Franken zu unterstützen.

Spendenkonto Mit einer Überweisung an "Franken helfen Franken" können Sie zwei Einrichtungen unterstützen, die sich für den Jungen aus Heroldsbach und viele weitere an Krebs erkrankte Kinder ins Zeug legen. Es ist Mirco ein Anliegen, dass Ihre Spenden zu gleichen Teilen an die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) und an die Elterninitiative krebskranker Kinder in Erlangen weitergegeben werden. Das Spendenkonto lautet: IBAN-Nummer: DE62770500000302194501;
BIC: BYLADEM1SKB (Sparkasse Bamberg). Bitte geben Sie bei der Überweisung "Hilfe für Mirco" als Stichwort an.

Fragen? Seit der Gründung von "Franken helfen Franken" im Jahr 2009 kamen 231 410,91 Euro zusammen. Mehr Informationen gibt unter