Druckartikel: Kreis Forchheim: Baum trifft Familie und Kind stirbt an Folgen

Kreis Forchheim: Baum trifft Familie und Kind stirbt an Folgen


Autor: Dominik Jahn, Melina Mark

Weißenohe, Freitag, 09. Juni 2023

Wohl starke Windböen brachten einen morschen Baum zum Fall - eine Familie wurde davon getroffen. Eines der Kinder starb an den Folgen des Unfalls.
Ein Baum stürzte nach ersten Informationen auf eine Mutter und ihre zwei Kinder.


Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Donnerstag (8. Juni) immer wieder Unwetter-Warnungen für viele Regionen Frankens herausgegeben. Dabei wurde herabfallenden Gegenständen und Ästen gewarnt. Wie unter anderem die Deutsche Presseagentur (dpa) meldet, hat ein herabfallender Ast am Donnerstagnachmittag in Oberfranken mehrere Menschen verletzt. 

Zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren wurden in Weißenohe, im Landkreis Forchheim, mit schweren Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Wie ein Sprecher der Polizei Oberfranken gegenüber inFranken.de bestätigt hat, bestand dabei durchaus Lebensgefahr. Berichte der Feuerwehren in Franken bestätigen das schlimme Unwetter und sprechen von "kriegsähnlichen Zuständen".

Update vom 09.06.2023, 11 Uhr: Ein Kind gestorben - Baum stürzt auf Familie mit Kindern

Michael Munzert, Pressesprecher Polizei Oberfranken, berichtet gegenüber der Bildagentur News5: "Eine Familie, bestehend aus zwei Kindern und den Eltern haben sich auf Wanderschaft befunden. Bei aufkommendem Wind hat sich am Wegesrand ein morscher und alter Baum gelöst und ist umgestürzt." Der Baum habe drei der fünf Personen - die Mutter und beide Kinder - getroffen. Der Vater und die Großmutter, welche die Familie begleiteten, liefen wenige Meter weiter vorne und blieben unverletzt.

Beide Kinder mussten noch vor Ort reanimiert werden. Kurz darauf eintreffende Notärzte konnten die Verletzten dann für einen Transport in umliegende Kliniken stabilisieren. Dort erlag der Sohn später seinen schweren Verletzungen. Die Tochter befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr. Sie verbleibt zusammen mit der Mutter zur weiteren Behandlung in einer Klinik.

Glück nach tragischem Unfall: Ersthelfer waren Ärzte

Mehrere Zeugen, die von der Polizei nach und nach befragt werden, konnten das Unglück beobachten. Mindestens zwei Ersthelfer seien laut Munzert zur Stelle gewesen sein. "Glücklicherweise waren beides Ärzte", erklärte er, "die haben sofort mit der Versorgung, also der Reanimation der beiden Kinder begonnen."

Die Notfallseelsorge sei ebenfalls zur Unfallstelle gekommen, um die Zeugen des Vorfalls zu betreuen. Wie bereits berichtet, hat die Kriminalpolizei Bamberg die Ermittlungen übernommen. Die Ermittler erhalten Unterstützung von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts. Entgegen gestriger Meldungen wird noch geprüft, ob ein Zusammenhang mit dem Unwetter besteht.  

Ursprungsmeldung vom 08.06.2023

In der offiziellen Polizeimeldung vom Donnerstag (8. Juni, Stand 17.30 Uhr) heißt es dazu, dass sich der Unfall um 15 Uhr ereignet hat. Eine Familie befand sich demnach auf einer Wanderung am Rande des Ortsteils Dorfhaus, als aufkommende Windböen einen am Wegrand stehenden Baum zum Umsturz brachten.

Der morsche Stamm traf die 34-jährige Mutter sowie ihren achtjährigen Sohn und die vierjährige Tochter. Der Vater und die Großmutter, welche die Familie begleitete, liefen wenige Meter weiter vorne und blieben unverletzt.

Unwetter laut Polizei am Tag des Geschehens nicht der Auslöser

Kurz darauf eintreffende Notärzte konnten die Verletzten dann stabilisieren. Die Kriminalpolizei Bamberg hat vor Ort die Ermittlungen zu diesem Unglücksfall übernommen. Inwieweit ein Verschulden Dritter vorliegt, muss dadurch geklärt werden. Einen unmittelbaren Zusammenhang mit den Unwettern kann man bei der Anfrage von inFranken.de bei der Polizei am Donnerstag aber nicht sehen: "Der Vorfall ereignete sich, bevor die Unwetter losgingen."

(mit dpa)