Druckartikel: Unwetter trifft Gößweinstein: Feuerwehr-Video zeigt Wassermassen - "hier niemand jemals erlebt"

Unwetter trifft Gößweinstein: Feuerwehr-Video zeigt Wassermassen - "hier niemand jemals erlebt"


Autor: Clara Maria Wimmer

Gößweinstein, Montag, 21. August 2023

In Gößweinstein hat das schwere Unwetter der vergangenen Woche etliche Schäden verursacht. "Bisher ist man davon ausgegangen, dass man von sowas verschont bleibt", sagt der Bürgermeister. Er berichtet von "aufgeregten und aufgelösten" Anwohnern.
Gößweinstein wurde in der letzten Woche von einem schweren Unwetter heimgesucht.


  • Starkes Unwetter in Gößweinstein sorgt für "Fassungslosigkeit" im Ort
  • "Hier fühlt man sich normalerweise sicher": Markt von Gewitter getroffen
  • Bürgermeister schildert Schäden: "Geröll und tiefe Furchen auf den Straßen"
  • 41 Einsatzstellen im Ortskern - Feuerwehr rückt mit Großaufgebot aus

Wie viele andere fränkische Regionen wurde auch Gößweinstein (Landkreis Forchheim) in der vergangenen Woche von einem schweren Unwetter heimgesucht. "Hier fühlt man sich normalerweise sicher", erläutert Bürgermeister Hanngörg Zimmermann im Gespräch mit inFranken.de. Im Ort herrsche "Fassungslosigkeit, dass uns so etwas auf dem Berg passieren kann. Bisher ist man davon ausgegangen, dass man hier von sowas verschont bleibt." Trotzdem kam es in der Nacht auf Freitag (18. August 2023) auch in dem kleinen Wallfahrtsort zu erheblichen Unwetter-Schäden. Auch Nürnberg wurde von dem Gewitter schwer getroffen: Stromausfall, Überflutungen und versunkene Autos - "es war schrecklich".

"Land unter für Gößweinstein": Anwohner nach heftigem Unwetter "aufgeregt und aufgelöst"

"Ab einer bestimmten Regenstärke hatten wir in der Vergangenheit schon Schwierigkeiten mit dem Kanal, der die Wassermassen nicht bewältigen konnte und die Deckel herausdrückte", berichtet Zimmermann. Um das im aktuellen Fall zu kontrollieren, sei er am Donnerstagabend (17. August 2023) mit seinem Auto losgefahren. "Aber ich bin gar nicht erst so weit gekommen", da das Wasser bereits auf den Straßen gestanden habe. "Ich habe die Integrierte Leitstelle informiert und Land unter für Gößweinstein gemeldet." 41 Einsätze mit 175 Feuerwehrkräften aus dem ganzen Landkreis gab es bis circa 4 Uhr morgens zu bewältigen.

Zimmermann, der selbst bei der Feuerwehr aktiv ist, sagt: "Ich war heilfroh, als der Einsatz zu Ende war. Nach so einer langen Zeit ist man müde und kaputt." Danach galt es erst einmal die Schäden zu bewältigen. "Bei einigen Privathaushalten stand der Keller komplett unter Wasser, auch eine Gärtnerei und die Schule hat es erwischt", erklärt Zimmermann. Den Zusammenhalt im Ort lobt er: "Es gab viele Nachbarschafts-Hilfsaktionen, wo man sich gegenseitig beim Ausräumen geholfen hat." Das Schlimme nach so einem Regenereignis sei: "Man sieht erstmal gar nicht so viel. Klar, wir haben Geröll und tiefe Furchen auf den Straßen gehabt." Nun komme es jedoch vor allem darauf an, wie hoch der Individualschaden sei. Die Betroffenen seien "natürlich aufgeregt und aufgelöst" gewesen.

Viele seien jedoch vor allem "begeistert von der Feuerwehr, wie stark wir da helfen konnten." Innerhalb weniger Minuten seien am Donnerstag (17. August 2023) circa 70 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, ergänzt die Feuerwehr Gößweinstein. "Viele Einsatzkräfte hatten selber Wasser in ihren Kellern und kamen trotzdem, um anderen zu helfen. Das ist alles andere als selbstverständlich", betont die Feuerwehr. Insgesamt hatte man demnach 23 Einsätze mit "Wasser im Gebäude", elf Einsätze durch "überflutete oder verschmutzte Fahrbahn", fünf Einsätze durch "Bäume auf der Fahrbahn", einen "Erdrutsch" und eine "Vollsperrung der Verbindungsstraße" zu bewältigen. "So ein Ereignis hat niemand hier - auch die älteren Leute - jemals erlebt. Das ist ein Ereignis, auf das man sich auch nicht vorbereiten kann und von dem alle aus heiterem Himmel überrascht wurden", sagt der Bürgermeister.

Aufgrund des heftigen Unwetters kam es auf einem fränkischen Bauernhof zu einer bedrohlichen Situation für Jungtiere - die Feuerwehr musste helfen. Derweil geben Experten ihre Wetter-Prognose ab: Endet der Hitze-Sommer mit einem Knall? Unwetter und Temperatursturz sind demnach in Sicht. In Forchheim ist derweil noch einiges für den Umbau des Paradeplatzes zu tun - wann erfolgt die Fertigstellung? Weitere Nachrichten aus Forchheim und der Region gibt es in unserem Lokal-Ressort.