Der Zugverkehr konnte gegen 10 Uhr wieder aufgenommen werden. Der Zugführer und drei Jugendliche erlitten einen Schock.
Für mehr als zwei Stunden war am Dienstagmorgen das gesamte Bahnhofsgelände in Forchheim gesperrt. Der Zugverkehr war lahmgelegt. Die Ursache: Ein 36-jähriger Mann aus dem Landkreis Erlangen hatte die Gleise betreten und erlitt tödliche Verletzungen, als ihn ein Zug erfasste.
Rund 80 Reisende auf den Bahnsteigen mussten mit ansehen, wie der Mann völlig unvermittelt vor den durchfahrenden ICE auf Gleis 2 in Richtung Nürnberg sprang. Dies haben Augenzeugen bestätigt. Der Lokführer, der mit 100 km/h unterwegs war, hatte keine Chance zu reagieren. Der Mann war sofort tot.
Bahnhof hermetisch abgeriegelt Der mit rund 120 Fahrgästen besetzte Reisezug kam ein paar hundert Meter weiter zum Stehen. Gut eine Stunde mussten die Reisenden warten, bis die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen waren. In dieser Zeit war das gesamte Bahnhofsgelände hermetisch abgeriegelt.
Trotz zahlreicher Zeugen war die Nachrichtenlage zunächst völlig unübersichtlich. Selbst die zuständigen Ermittler der Bahnpolizei Nürnberg konnten nicht ausschließen, dass es sich bei dem Toten um einen Schüler handeln könnte. So kursierte schnell das Gerücht, ein Schüler sei ums Leben gekommen.
Gerüchte kursieren Immerhin mussten drei Schüler, die einen Schock erlitten hatten, von einem herbeigerufenen Krisen-Interventionsteam und von einer Schulpsychologin betreut werden. Auch der Lokführer erlitt einen Schock und wurde behandelt. Weitere Augenzeugen, die das unfassbare Geschehen mit angesehen hatten, wurden ebenfalls im Bahnhofsgebäude betreut.
Der Notarzt, der zu dem Unfallopfer gerufen wurde, konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Hinzu gezogen wurde auch ein Notfall-Manager der Bahn, der das Gelände sperren ließ und einen Schienen-Ersatzverkehr für die zahlreichen Pendler organisierte.
Über zwei Stunden wurden die Zugreisenden mit Bussen nach Nürnberg bzw. Bamberg gebracht. An dem Zug entstand ein Sachschaden von zirka 40.000 Euro. Um 9.51 Uhr wurden Bahnhof und die Bahnstrecke wieder freigegeben.