Neuer Trend-Sport mit dem Hund: Das steckt hinter Bikejöring

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Bikejöring ist die angesagte Sportart mit Hund und Fahrrad. Je schneller, desto besser - Freunde des tierischen Outdoor-Vergnügens kommen hier voll auf ihre Kosten.
Bikejöring ist die angesagte Sportart mit Hund und Fahrrad. Je schneller, desto besser - Freunde des tierischen Outdoor-Vergnügens kommen hier voll auf ihre Kosten.
CC0 / Pixabay / laubarthol

Bikejöring gehört zu den Freizeitaktivitäten, die immer beliebter werden. Der Sport wird an der frischen Luft ausgeübt, gleichzeitig beschäftigst du deinen Hund sinnvoll. Wir erklären dir, was dahinter steckt.

Raus bei Wind und Wetter – Hundebesitzer*innen kennen das tägliche Ritual, wenn es darum geht, den Bedürfnissen des Vierbeiners gerecht zu werden. Am Wochenende dürfen es gerne längere Touren sein, die mit Action verbunden sind. Agile Hunderassen freuen sich, wenn sie sich ausgiebig austoben können und artgerecht beschäftigt werden. Optimale Bedingungen für einen populären Radsport mit Adrenalinkick bieten die gut ausgebauten Radwege rund um Forchheim in der Fränkischen Schweiz.

Rasant durch Wald und Feld - das steckt hinter Bikejöring

Actionfans lieben es, wenn sie beim Radfahren den frischen Wind im Gesicht spüren. Für viele Sportler*innen bedeutet das Outdoor-Training nicht nur regelmäßige Bewegung, sondern den Kopf freizubekommen und Abstand vom Alltag zu erhalten. Umso besser, wenn du deinen Hund daran teilhaben lässt und in die Aktivitäten integrierst. Denn die gemeinsam verbrachten Stunden stärken die Bindung. Oft gehen Menschen, die längere Zeit sitzen und sich auspowern möchten, nach Feierabend eine Runde joggen.

Viele nehmen ihren Vierbeiner mit. Doch das moderate Lauftempo kann zu Schwierigkeiten führen, denn Hunde rennen in der Regel schneller als Menschen. Häufig läuft dieser beim Laufen oder Radfahren nebenher, was unter Umständen zu kritischen Situationen führen kann. Oftmals wird der Hund durch andere Artgenossen abgelenkt oder er wird durch Geräusche und Gerüche beeinflusst. Dann kann es zu Unfällen kommen und die Sportler erleiden Verletzungen.

Abwechslungsreich und voller Speed – Bikejöring ist die willkommene Alternative für Hundebesitzer*innen, die gerne zügig unterwegs sind. Der Sport stammt ursprünglich aus Skandinavien, der Begriff "Jöring" leitet sich aus der norwegischen Sprache ab und bedeutet Fahrsport. Weil in diesen Gebieten die Winter aufgrund des Klimawandels immer wärmer und folglich kürzer werden, entstand aus dem klassischen Schlittensport diese Abwandlung. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied: Für das Ziehen eines Schlittens werden mehrere Tiere benötigt, während beim Bikejöring nur ein Hund zum Einsatz kommt. Die Vorgehensweise ist anders als beim herkömmlichen Ausflug mit dem Fahrrad. Denn hier läuft der Hund vorne und zieht das Gespann. Die fahrende Person unterstützt das Tier durch die menschliche Muskelkraft. 

Welche Hunde haben Spaß am Bikejöring?

Diese Sportart ist jedoch nicht für alle Hunderassen gleichermaßen geeignet. Dein Tier muss robust sein und darf keine zierliche Statur haben. Mindestens 20 kg sollte dein Hund für den rasanten Sport auf die Waage bringen – schließlich muss er eine erwachsene Person mitsamt Fahrrad ziehen. 

Hunde mit einem ausgeprägten Bewegungsdrang sind die idealen Trainingspartner. Also Rassen, die auch ansonsten für ähnliche Sportarten ausgebildet werden, wie beispielsweise das Ziehen von Schlitten. Dagegen wirst du mit einem Couch-Potato, der lieber gemächlich unterwegs ist und an jeder Ecke schnüffelt, keinen Spaß haben. Natürlich kommt es auf die individuelle Persönlichkeit des Vierbeiners an. Zu den geeigneten Rassen, die gerne längere Entfernungen absolvieren, zählen:

  • Husky
  • Alaskan Malamute
  • Samojede
  • Grönlandhund
  • Weimaraner
  • Labrador Retriever
  • Dalmatiner
  • Dobermann

Beim Bikejöring spielen das Alter sowie Vorerkrankungen des Hundes eine wichtige Rolle. Mit den Jahren nimmt der Bewegungsdrang merklich ab und die Tiere sind nicht mehr voll belastbar. Der Vierbeiner sollte fit sein und darf keine Gelenk- oder Herz-Kreislauf-Probleme haben. Bist du dir unsicher, kannst du dich veterinärmedizinisch umfassend beraten. In Bayern gibt es mittlerweile vielerorts gut ausgestattete Praxen. Hunde mit einer mittleren Größe können ab einem Jahr an den Sport herangeführt werden, große Rassen erst ab 1,5 Jahren, da sie eine längere Entwicklungsphase haben. Weil Bikejöring überwiegend der Ausdauer und dem damit verbundenen Muskelaufbau dient, solltest du deinen Hund zusätzlich mit Denksportaufgaben beschäftigen. 

Was benötigst du für den Freiluftspaß?

Immer mehr Menschen steigen im Alltag aufs Rad um. Gerade beim sportlichen Fahren ist eine hochwertige Ausrüstung für Mensch und Hund wichtig, um unfallfrei zu bleiben. Zunächst benötigst du ein stabiles Fahrrad, dies kann beispielsweise ein robustes Mountainbike mit zuverlässig funktionierenden Bremsen sein. Zudem ist je nach Trainingsintensität ein Computer sinnvoll, um die Wegstrecke zu analysieren. Ferner solltest du dir folgendes Equipment besorgen:

  • Jöringleine mit integriertem Dämpfer
Jöringleine mit integriertem Dämpfer - hier direkt ansehen
  • Bike-Antenne, damit sich die Leine nicht im Fahrrad verheddert
Bike-Antenne für dein Fahrrad - hier direkt ansehen
  • Schutzausrüstung für die fahrende Person

Zu deiner eigenen Ausstattung sollte auf jeden Fall ein Helm gehören, der dich bei Stürzen vor ernsthaften Kopfverletzungen bewahrt. Ratsam sind außerdem Handschuhe sowie eine Bekleidung, die du den Witterungsverhältnissen anpasst. Gutes Schuhwerk ermöglicht dir, fest in die Pedale zu treten. Vergiss nicht, frisches Wasser für deinen Vierbeiner mitzunehmen, denn Pausen sind bei länger andauerndem Sport ein Muss. Auch für dich solltest du ein Erfrischungsgetränk einpacken. Gut geeignet sind Mineralwasser oder verdünnte Fruchtschorlen. 

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Wie bereitest du deinen Hund auf Bikejöring vor?

Einsteiger*innen sollten mit einer einfachen Strecke und einer kurzen Distanz beginnen. Schließlich muss sich dein Hund erst an das Training gewöhnen. Überfordere deinen Liebling nicht und lass ihm Zeit, die Ausdauer zu verbessern und Muskulatur aufzubauen. Steigere nach und nach die Distanz sowie die Schwierigkeit des Geländes. Wähle am besten Trainingszeiten, an denen nur wenige Spaziergänger oder andere Hunde unterwegs sind. Dies ist oftmals am späten Abend oder am frühen Morgen der Fall. Oder entscheide dich für Strecken, die schon von vornherein wenig frequentiert sind.

Magst du es flott unterwegs zu sein, solltest du sicher im Sattel sitzen, da das Tempo je nach Hunderasse sehr schnell sein kann – je nach Trainingsstand sind bei Spitzensportlern sogar bis zu 50 km/h möglich. Vielleicht hast du Spaß daran, unbefestigte Pfade zu nutzen oder durch geeignetes Gelände zu brausen. Allerdings solltest du darauf achten, nicht durch geschützte Landschaftsstriche zu fahren, um die heimische Flora und Fauna zu schützen. Sollte deine Hausstrecke überwiegend geteert sein, kannst du deinem Hund spezielle Pfotenschuhe überstreifen. Im Trubachtal in der Fränkischen Schweiz gibt es zahlreiche Waldwege, die schonend für die Pfoten deines Hundes sind.

Ferner spielt die Außentemperatur eine maßgebliche Rolle, denn bei sommerlicher Hitze kann dein tierischer Trainingspartner innerhalb kürzester Zeit überhitzen. Ideal sind Temperaturen unter 15 °C. Ideale Jahreszeiten sind deshalb der Herbst oder das Frühjahr. Lege ein Kommando fest, das du rufst, um deinen Hund aufzufordern, das Bike zu ziehen. Maßgeblich ist ein Grundgehorsam, eine gut funktionierende Kommunikation sowie Vertrauen zwischen dir und deinem Hund. Einige Hundeschulen bieten sogar Kurse für Anfänger an. Bekanntlich ist es einfacher, wenn erfahrene Trainer*innen wertvolle Tipps parat haben.

Abwechslungsreiche Strecken sorgen für Spaß

Bikejöring ist nicht nur ein Trendsport, sondern entwickelt sich seit einigen Jahren zum beliebten Breitensport. Mittlerweile gibt es sogar Meisterschaften, bei denen die eingespielten Teams gegeneinander antreten. Hierzulande ist die Deutsche Meisterschaft im Schlittenhundesport in der Kategorie "Bikejöring"das erklärte Ziel für ambitionierte Fans. Bei den Wettbewerben gelten die Regularien der International Federation of Sled Dog Sports

Rund um Forchheim sowie im Trubachtal gibt es ideale Bedingungen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene. Die atemberaubende Landschaft ist bei Urlaubern und Einheimischen gleichermaßen beliebt, um die Seele baumeln zu lassen. Besonders eindrucksvoll ist die Kirschblüte im Frühjahr, deren Stadium täglich auf einem Barometer angezeigt wird. Rund um die Gemeinde Forchheim gibt es beispielsweise folgende Streckenvorschläge:

  • Abfahrt von Hallerndorf, entlang am Main-Donau-Kanal, mit Wendepunkt an der Mühle bei Schammelsdorf und Blick auf das alte Rathaus. Die mittelschwere Tour führt über Bamberg, Hirschaid, Trailsdorf und hat eine Gesamtlänge von ca. 48 km
  • Herausfordernder ist die Route Streitberg über Ebermannstadt mit seinem historischen Wasserschöpfrad, Breitenbach nach Obertrubach. Die Runde führt über Leimersberg zur Basilika in Gößweinstein. Anschließend kannst du die Tour entlang der Wiesent wieder in Streitberg beenden und hast einen Gesamtweg von ca. 50 Kilometern absolviert. 
  • Nur ca. 25 km lang ist die Strecke von Kersbach, mit einem Abstecher zum Wasserschöpfrad Hausen. Danach fährst du über die Schleuse Hausen am Main-Donau-Kanal entlang nach Kleinseebach und Möhrendorf und verlängerst die Tour bis zur Schleuse Erlangen. Zurück geht es mit einem kleinen Abstecher zum Oberndorfer Weiher

Fazit

Bikejöring hat mittlerweile einen festen Platz im Radsport. Egal, ob du die Disziplin als Hobby betreibst oder an Wettkämpfen teilnimmst. Im Vordergrund stehen der Spaß an der Bewegung sowie eine vertrauensvolle Teambildung zwischen Hundehalter*in und dem geliebten Vierbeiner. Hierfür musst du keineswegs eine längere Reise planen, sondern kannst die nähere Umgebung rund um Forchheim erkunden

Lesetipp: Dieser Artikel könnte dich interessieren, wenn du deinen nächsten Urlaub in der Fränkischen Schweiz planst.

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