Die gute Platzierung auf einer Stadtratsliste hat einige Forchheimer Kommunalpolitiker nicht vor dem Absturz bewahrt.
Die schlechte Nachricht dieser Stadtratswahl: Nur ungefähr jeder zweite Bürger (53,6 Prozent der Wahlberechtigten) hat sich beteiligt. Die gute Nachricht: "Die Wähler gehen immer bewusster mit ihrem Wahlrecht um." Das hat der Grüne Noch-Stadtrat Manfred Schade (für den neuen Stadtrat hatte er nicht mehr kandidiert) registriert. Die Stadtratswahl werde "immer weniger eine Parteienwahl - eher Personenwahl", sagt Schade: "Die Folge ist, dass die Listen durcheinander geworfen werden."
Und so kann es passieren, dass eine Kathrin Grüner, Vorsitzende der Frauen-Union, einen aussichtsreichen Platz 4 auf der CSU-Liste bekommt, um dann auf Platz 26 abzustürzen.
200 Stimmen zu wenig Oder Liselotte Schmitt: Nach sechs Jahren Stadtratsarbeit für die CSU war sie mit Listenplatz 9 belohnt worden.
Doch am Sonntag fehlten ihr 200 Stimmen, um eines der 15 CSU-Mandate zu ergattern; sie landete auf Platz 19. "Mit Bedauern" habe sie die Nachricht aufgenommen, sagt die 63-Jährige. "Ich habe es gern gemacht, aber für mich stürzt jetzt auch nicht der Himmel ein, weil ich nicht mehr im Stadtrat bin". Denn die politische Arbeit sei auch mit Anspannungen und mit Termindruck verbunden. Nun freut sich die Technische Zeichnerin auf das Ende ihrer Berufslaufbahn und auf das "freie Leben" mit ihrem Mann.
Bei der SPD wurde Ute Samel überrascht: Auf Platz 2 der Stadtratsliste der Genossen gesetzt, landete die Arzthelferin auf Platz 8 und verpasste knapp ein Mandat. Gleichzeitig verlor SPD-Rätin Christa Gerdes ihr Mandat.
"Schade", kommentierte Gerdes: Aber wenn man die Situation der SPD in Forchheim betrachte, "musste man damit rechnen", dass Platz zehn der Liste keine Garantie für ein Mandat sei.
Ohne Garantie war auch Platz 2 des Grünen Edwin Mayer auf der FGL-Liste. Mayer wurde auf Platz 7 gewählt und ist zweiter Nachrücker.
Doch auch im positiven Sinne profitierten Kandidaten von der Dynamik der Personenwahl: Lisa Badum, auf Platz 29 der FGL-Liste gesetzt, ist nun auf Platz 6 - und damit erste FGL-Nachrückerin. Noch gewaltiger, der Sprung von Heike Schade. "Leicht schwindlig" sei ihr geworden, als sie Montagmittag erfuhr, dass sie von Platz 21 der FGL-Liste in den Stadtrat gewählt worden war. "Ich konnte es nicht so wirklich fassen", sagt die neue FGL-Rätin.
Ihren Erfolg erklärt sich Heike Schade damit, dass sie nun 16 Jahre in Forchheim lebe; und sich als Buchhändlerin und durch ihre Arbeit im Elternbeirat (unter anderem im EGF) einen gewissen Bekanntheitsgrad erworben habe.
Büttners Doppel-Erfolg Die Bekanntheit sei wohl entscheidend, meint Rainer Büttner, frisch gewählter SPD-Stadtrat. Daher bezeichnet er die Kommunalwahl als "Bekanntheitswahl". Vor sechs Jahren war Büttner auf Platz 2 der SPD-Kreistags-Liste gestanden - und war kein Kreisrat geworden. Jetzt, 2014, hat er gleich zwei Mandate gewonnen, für den Kreis- und den Stadtrat. Trotz guter Listenplätze - "rechnen konnte ich nicht damit", sagt Büttner: "Ich war mir überhaupt nicht sicher und habe mich um so mehr gefreut."
Laut den Wahlbekämpfern der CSU hatte das Forchheimer Stadtparlament, in der Stumpf-Regentschaft, genau wie das EU-Parlament, ja nix zu sagen. Man hat das scheinbar immer hingenommen. Nur beim Wahlkampf kommen immer die selben Stadträte damit daher. Ob da jetzt einer aufgestiegen oder abgestiegen ist wird an seinem Leben auch nicht viel ändern. Es Lebbe geht weiter ! Das rufe ich dem tapferern FW Kandidtaten zu. Wegen einigen Stimmen an der verdienten Stichwahl vorbeigeschrammt. Kirschtein wird nach der Stichwahl wieder umziehen. Verdammt blöd gelaufen. Aufstieg und fall ?