Heiligenstadt verabschiedete Kämmerin Elisabeth Dicker
"Sie war mit Leib und Seele Kämmerin", meint Rüdiger Schmidt, Geschäftsleiter der Marktgemeinde
Heiligenstadt. Gemeint ist Elisabeth Dicker, die zum 1. Mai in den unruhigen Ruhestand gegangen ist. "Mir wird deswegen nicht langweilig", erzählt die 63-Jährige, die verheiratet, Mutter zweier Söhne und Oma von drei Enkelkindern ist. Letztere besuchen sie jede Woche. Und da gibt es ja noch das ehrenamtliche Engagement. Elisabeth Dicker ist im Kirchenvorstand, Kirchenpflegerin, Schriftführerin der CSU und engagiert sich bei der Feuerwehr. Zudem ist sie Gemeinderätin und als Beraterin bei der Marktgemeinde Heiligenstadt beschäftigt.
"Wir bedauern, dass sie geht, denn mit ihr geht jahrelang angesammeltes Wissen für uns verloren", sagt Rüdiger Schmidt und beschreibt die ehemalige Kämmerin als zuverlässig, vertrauensvoll und kompetent und als eine Frau mit viel Feingefühl. Wobei sie ihn beim Kennenlernen ein wenig eingeschüchtert hatte. "Als ich mich 1991 beworben habe, musste ich mich beim Gemeinderat vorstellen. Alle waren ruhig. Nur eine hat losgelegt und mich ausgefragt", erinnert sich Schmidt, der nicht wusste, dass das die Kämmerin war. Er bekam die Stelle und lernte Elisabeth Dicker kennen und schätzen. "Auf ihr Zahlenwerk konnte man sich einfach verlassen", so Rüdiger Schmidt.
"Mir hat meine Arbeit immer Spaß gemacht", erzählt Elisabeth Dicker. Sie sei immer ein Zahlenmensch gewesen und habe deshalb 1972 die Ausbildung zur Verwaltungsangestellten im Markt Buttenheim gemacht. Dann kam der Verwaltungsfachwirt. "1985 suchte Heiligenstadt einen Kämmerer. Aber da habe ich mich nicht beworben. Allerdings hat Altbürgermeister Johann Daum mich regelrecht abgeworben", erinnert sich Elisabeth Dicker. Und so kam sie 1986 nach Heiligenstadt. "Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn wir unerwartet große Zuwendungen bekommen haben. Und ich habe es im letzten Jahr geschafft, dass wir die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung hatten", erzählt die ehemalige Kämmerin stolz. Und gibt nun Wissen und Akten weiter an die neue Kämmerin Beate Nüsslein.