Baiersdorf muss in einem ganzen Straßenzug die Abwasserkanäle erneuern. Bei der Autobahnbrücke könnte sich die Sache entschärfen.
Vor Kurzem ist in der Bürgerversammlung in Baiersdorf allerhand Kritik an der Umgestaltung der Judengasse geäußert worden. Die Kosten, die auf die einzelnen Anwesenbesitzer zukamen, standen im Vordergrund, vor allem, dass der hohe Ausbauzustand dafür verantwortlich sei. Und das, obwohl ausdrücklich in einer Altstadtausbausatzung festgelegt ist, dass nur die Kosten standardmäßiger Erneuerung auf die Bürger umgelegt werden darf.
Das lässt den Stadtrat nun zögern, wie die zweite Phase der Innenstadtsanierung angegangen werden soll. Ausdrücklich legte er gegen vier Stimmen fest, dass beim zweiten Schritt - der Erneuerung der Hauptstraße - deren nördlichster Teil zwischen Jahnstraße und früherem Forchheimer Tor im ortsüblichen Standard mit Schwarzdecken ausgebaut wird.
Frage nach Hochwasserschutz
Nichts ändert sich daran, dass im ganzen Straßenzug die Abwasserkanäle erneuert werden müssen. Die notwendigen Baumaßnahmen dafür sind überhaupt der Auslöser für das Gesamtsanierungsvorhaben, insbesondere ein großes Abschlagbauwerk etwa auf Höhe des Torstandortes, das Voraussetzung für die wasserrrechtliche Genehmigung der ganzen Abwasserentsorgung ist. Die Igelsdorfer Ortsteilvertreterin im Rat, Erika Baier (CSU), warf in die Debatte ein, weshalb die Sanierung der Hauptstraße so wichtig sei, obwohl doch Hochwasserschutz die Priorität im Planen des Stadtrates habe. "Wie haben immer noch keine Südableitung", mahnte Baier an.
Zwei gewichtige Gründe sprechen laut Bürgermeister Andreas Galster (CSU) gegen ein Tauschen der Großvorhaben. Zum einen wurden für die Innenstadtsanierung bereits Verbesserungsbeiträge (Vorauszahlungen) erhoben. Dieses Geld ist zweckgebunden. Zum anderen gibt es tatsächliche Hindernisse beim Bau der Südableitung. Baiersdorf hat größtenteils den benötigten Grund erworben, aber "zwei Wasserwirtschaftsämter schauen auf Langensendelbach", erklärte Galster. Ohne Abstimmung der Maßnahmen der zwei Nachbarorte bringen allein Baiersdorfs Schutzvorhaben nicht den benötigten Schutzgewinn.
A 73-Brücke wird angehoben
Offen für die Hauptstraße ist noch die Frage, ob sie bis zum Rathausplatz in einem Zug oder in zwei Abschnitten saniert werden soll. Hier sind verschiedene Aspekte abzuwägen. Beispielsweise die Zufahrt zu Ladengeschäften. Oder die Koordinierung mit dem Brückenbau über die Autobahn an der südlichen Stadteinfahrt durch die Autobahndirektion. Letzterer Punkt scheint entschärft zu sein. Denn ab Ende August wird sie kurzzeitig gesperrt, um sie um einige Zentimeter anzuheben, so dass die heute nötige Durchfahrtshöhe für große Lastwagen auf der Autobahn entsteht. Dadurch könnte sich der im Raum stehende Abriss samt langer Sperrung erledigt haben.
In der Beratung mit den Fraktionsvorsitzenden, so Galster, einigte man sich darauf, die Planung für die gesamte Strecke machen zu lassen. Man könne auch danach noch das Vorhaben wieder teilen.