Die Sanierung der Forchheimer Adalbert Stifter-Schule (AST) soll die kostbare 60er Jahre-Architektur wieder zur Geltung bringen. Auf die Kostbarkeiten des Gebäudes hatte Irmgard von Traitteur, die Witwe des ehemaligen Oberbürgermeisters, hingewiesen.
Unzählige Male ist Cordula Haderlein in den vergangenen fünf Jahren über diese Flure gelaufen. Aber einen Blick für die Schönheit der mehrfarbigen Natursteinplatten hat die Rektorin erst in den vergangenen Monaten entwickelt. Dank Irmgard von Traitteur . Die Witwe des ehemaligen Oberbürgermeisters Ritter von Traitteur hatte Haderlein auf die Kostbarkeiten der Adalbert-Stifter -Schule (AST) hingewiesen.
In der Ära Traitteur war die dreigeschossige Volksschule in den Jahren 1960/61 gebaut worden. Ein "progressiver Schulbau, der mit aufwendigen Materialien gestaltet wurde", sagt Haderlein.
Die Schüler haben zwar keinen Blick für die verdeckte Schönheit ihres Schulhauses. Aber auch sie merken, dass hier mehr möglich wäre.
Als am Montag eine Besuchergruppe die Klassenräume besichtigte, rief eine Mittelschülerin: "Endlich wird die alte Schule renoviert".
Im Juni war die spezielle Situation des Gebäudes in der Bammersdorfer Straße 58 in den öffentlichen Fokus geraten. Gerhard Zedler, der Chef des Bauamtes, hatte angeregt, den Altbau der Schule unter Denkmalschutz zu stellen, "um das schöne Klinker-Gemäuer zu bewahren". Denn 2014 wird die Schule saniert. Dann drohe sie durch die energetische Sanierung "ihr Gesicht zu verlieren, wenn sie von einer Styropor-Hülle eingepackt wird", sagt Zedler. Seine Anregung nahm das Denkmalamt auf: Die AST wird jetzt von innen isoliert, die Klinkerfassade bleibt sichtbar.
Da die Denkmalschützer die AST nun im Blick haben, werden bei der Sanierung viele historische Details wieder zur Geltung kommen: Die Marmorabschlüsse einiger Wände; die cremefarbenen Glas-Schiebetüren neben der Aula oder die Fließen in den Korridoren.
Dass die AST "mitten im Bildungsaufbruch der 60er Jahre" (Haderlein) mit hohem Aufwand gebaut wurde, zahlt sich jetzt, 50 Jahre später, aus. Das Material sei erhaltenswert, die Klassenräume seien größer, als sie heute gebaut werden würden, sagt die Rektorin. Der großzügige Grundriss ermögliche es, neue Räume entstehen zu lassen. Und die würden in der AST auch benötigt, sagt Cordula Haderlein: "Schule hat sich verändert. Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sind Ganztagsschüler. Die Schule ist zum Lebensraum geworden."