In Nankendorf ist der Silvestertag der Tag der Abschlussprozession der Ewigen Anbetung und der Höhepunkt des Kirchenjahres.
Neben Pottenstein ist die Lichterprozession im Waischenfelder Ortsteil Nankendorf am späten Silvesternachmittag das größte Lichterschauspiel dieser Art in der Fränkischen Schweiz. Geschätzte 5000 Schaulustige kamen auch diesmal wieder nach Nankendorf, um die Illumination der Berghänge und der Wiesent zu bestaunen.
Die Prozession selbst mit rund 1500 Gläubigen verlief andächtig und ruhig und "besondere Vorkommnisse" sind bei der zuständigen Polizeiinspektion Pegnitz nicht bekannt. Fast pünktlich um 17 Uhr setzte sich der lange Prozessionszug der Gläubigen, darunter viele mit Kerzen in der Hand, nach dem letzten Gottesdienst der "Ewigen Anbetung" in der überfüllten Pfarrkirche St. Martinus in Bewegung.
Gute Straßenverhältnisse
Die Temperaturen waren schon fast frühlingshaft. Was auch diesmal wieder fehlte war der Schnee. Die deshalb guten Straßenverhältnisse lockten daher auch Besucher von weiter her an. So waren viele Autokennzeichen aus dem Großraum Nürnberg am Straßenrand bis kurz vor Waischenfeld abgestellt, andere kamen aus der Oberpfalz oder aus Kulmbach oder Bamberg.
Gut frequentiert war der mit brennenden Lichtern beleuchtete Geh- und Radweg nach Waischenfeld, auf dem zahlreiche Fußgänger unterwegs waren. Einer davon ist Balthasar Keller aus Waischenfeld, der mit seiner Frau Elfriede, Tochter Melanie und seinen beiden Enkelsöhnen Timo und Jonah nach Nankendorf gewandert ist. "Seitdem es den Radweg gibt, kommen wir jedes Jahr, um die Lichter anzuschauen", sagt Keller und betont, das es vorher auf der Straße als Fußgänger einfach zu gefährlich gewesen sei.
Seine Tochter Melanie mit ihren beiden Söhnen, die in Kirchhaorn zuhause sind, sehen die Nankendorfer Lichter zum ersten mal. "Ich wollte etwas laufen weil wir über die Feiertage zu viel gegessen haben", sagt Melanie. Außerdem bringe man die Kinder dann mal von der Playstation weg. Ihr Sohn Timo ist schon sehr gespannt wie die Lichterprozession ablaufen wird und seine Oma Elfriede freut sich jedes Jahr auf diesen Termin, weil sie viele Bekannte auf einen Plausch trifft. "Es ist sehenswert und man kann es jedes Jahr anschauen", sagt Elfriede Keller.
Seit sieben Jahren dabei
Seit sieben Jahren kommt auch schon die 75-jährige Ute Blobner aus Trebgast zum "Lichterfest" nach Nankendorf. "Die Stimmung hier ist einfach einzigartig und es gibt noch keinen solchen Kommerz wie an Dreikönig in Pottenstein", sagt sie und betont, das der Zusammenhalt in so einem Dorf wie Nankendorf enorm ist. "Sie geben sich hier alle große Mühe und das finde ich toll."
Den Tipp bekam sie einst von Bekannten die meinten, das es in Nankendorf viel schöner sei als in Pottenstein.