Die Stadt Forchheim investiert an der Jean-Paul-Straße insgesamt rund 3,9 Millionen in zwei neue Wohnhäuser für sozial Schwache.
Im Forchheimer Norden sollen 22 Wohneinheiten sowie ein Gemeinschaftsraum entstehen. Bauherren sind die städtischen Wohnbau-Gesellschaften WVG und GWS sowie als General-Unternehmer die "B&O Wohnungswirtschaft" aus Chemnitz. Anfang 2018 soll alles fertig sein.
"Wir wollen die Wohnraumversorgung unserer Stadt verbessern. Dazu ist dieses Projekt eines von vielen kleinen Rädchen, die notwendig sind", sagte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) beim Spatenstich am Dienstag. Trotz schwieriger Haushaltslage habe man einen Kommunalkredit aufgenommen. "Wohnen ist neben Essen und Trinken ein ureigenstes menschliches Bedürfnis", sagte Kirschstein.
Reaktion auf Einwohnerzahl
Alexander Brehm, Vorstandsmitglied der Volksbank, wies darauf hin, dass die Einwohnerzahl Forchheims als Ausdruck der guten Wirtschaftslage steige. Lag sie 2010 bei 30 000, gaben offizielle Zahlen 2015 weit über 31 000 an: "Wohnraum in Forchheim ist gefragter denn je." In der Jean-Paul-Straße entstehen zwei fast baugleiche Wohnhäuser mit je elf Einheiten. Um Geld zu sparen, gibt es nur einen Keller und eine Heizung. Nicht verzichtet wurde auf den Aufzug, um barrierefrei alle Etagen erreichen zu können.
Fördermittel der Regierung
Gut zum Anlass passte es, dass Marion Resch-Heckel von der Regierung von Oberfranken Geld mitgebracht hatte. Im Rahmen des "Wohnpakts Bayern" erhält Forchheim Fördermittel von rund 3,3 Millionen Euro. Gut zwei Millionen für das Projekt Jean-Paul-Straße 6 und 8, den Rest für sechs neue Wohnungen in Buckenhofen.
der bayerische Wohnungspakt
https://www.stmi.bayern.de/buw/wohnen/wohnungspakt/index.php
Welche der drei Säulen wird im Artikel beschrieben?
Mit dem staatlichen Sofortprogramm – der ersten Säule des Wohnungspakts – plant und baut der Staat mit seiner Bauverwaltung kurzfristig Wohnungen und stellt dafür bis zu 120 Mio. Euro zur Verfügung. Die staatlichen Wohnanlagen werden in reduziertem Wohn- und Baustandard bayernweit vorwiegend auf staatlichen Grundstücken errichtet und stehen anerkannten Flüchtlingen, aber zu rund 30 % auch Einheimischen mit niedrigen Einkommen zur Verfügung. Herrmann: „Die Wohnungen unseres Sofortprogramms sind ein erster, wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Integration der geflüchteten Menschen – denn Integration beginnt mit einem Zuhause!“
Kommunales Förderprogramm
Das kommunale Förderprogramm ist die zweite Säule und richtet sich an Gemeinden, vor Ort Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge und andere einkommensschwache Personen zu schaffen. Das 4-Jahresprogramm umfasst beginnend ab 2016 pro Jahr 150 Mio Euro. "Damit wollen wir jährlich rund 1.500 Wohnungen fördern", so der Bauminister
Ausbau der staatlichen Wohnraumförderung
Die dritte Säule des Wohnungspakts Bayern ist der Ausbau der staatlichen Wohnraumförderung. "Mit einem 4-Jahresprogramm fördern wir 2016 zunächst 2.500 Mietwohnungsneubauten, die allen Sozialwohnungsberechtigten zur Verfügung stehen", sagte Herrmann. Dazu kommen zusätzlich rund 1.200 Wohnheimplätze für Studenten. Die Zahl der neugebauten Sozialmietwohnungen soll in den Folgejahren kontinuierlich um jährlich 500 Wohnungen gesteigert werden. Dazu wurde die staatl. Wohnraumförderung im Jahr 2016 um die Bayern aus der Erhöhung der Bundesmittel zustehenden Mittel für den sozialen Wohnungsbau in Höhe von 59,2 Mio. Euro sowie 100 Mio. Eigenmittel der BayernLabo verstärkt. 2016 steht damit ein Betrag von 401,7 Mio.Euro für die Wohnraumförderung zur Verfügung, der vom Freistaat jährlich um weitere 66 Mio.bis 2019 erhöht wird