Auf den Höchstadter Aischwiesen steht das Zirkuszelt im Wasser. Tiere und Fahrzeuge des Mitmachzirkus "Klimazi" wurden rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Eine Aufführung der Kinder fällt damit buchstäblich ins Wasser.
Die alteingesessenen Höchstadter wissen, dass zwei Tage nach lang anhaltendem Regen die sonst friedliche Aisch gefährlich über die Ufer treten kann und zum unbändigen Strom anschwillt.
Diese Erfahrung musste gestern Nachmittag auch der auf dem Festplatz an der Aisch für die Pfingstferien etablierte Mitmachzirkus "Klimazi" aus Wittislingen machen.
Die gute Idee, Kinder als Ferienprogramm mal so richtig Zirkusluft schnuppern zu lassen, sie ins Clownkostüm zu stecken oder mit Zirkustieren arbeiten zu lassen, fiel buchstäblich ins Wasser.
Dabei hatten Stadtverwaltung, Bauhof und Polizei bereits am Montag die Zirkusdirektorin gewarnt, sie möge abbauen lassen, da mit Hochwasser zu rechnen sei. Die Direktorin war jedoch der Meinung, dass es so schlimm schon nicht werden würde. Auch als Polizei und Bauhof gestern noch einmal warnten, wurde dies von ihr in den Wind geschlagen.
Am Mittwochnachmittag nun zeigte die Aisch unmissverständlich, was in ihr steckt. Binnen zwei Stunden stand der Festplatz unter Wasser und es blieb gerade noch Zeit, die glücklicherweise nicht allzu große Anzahl Tiere in Sicherheit zu bringen.
Den Rest der Rettungsarbeiten mussten dann die Freiwilligen der Höchstadter Feuerwehr richten. Alle Fahrzeuge des Mitmachzirkus wurden aus der Gefahrenzone gezogen und auf den Parkplatz am Freibad abgestellt.
Die seitlichen Zeltbahnen des Manegezeltes wurden hoch gerollt, um der Aisch ungehinderten Durchfluss durch das Zelt zu schaffen. Zeltinventar musste ebenfalls von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden.
In einer ersten nichtöffentlichen Vorstellung hatten die Kinder Gelegenheit gehabt, ihren Eltern vorzuführen, was sie während dieses Mitmachprojektes gelernt hatten.
Die zweite, noch ausstehende Veranstaltung muss nun leider buchstäblich ins Hochwasser der Aisch fallen.
Als Eltern eines teilnehmenden Jungen müssen wir uns zu diesem Artikel melden.
Jeder kennt die heutige wirtschaftliche Situation der Zirkuswelt.
Riskiert man dann blauäugig entgegen der Warnungen von mehreren Behörden sein Hab und Gut?!
Wir glauben nicht. Nun gilt es aber nicht Schuldige zu finden, sondern das Beste aus der Sache zu machen und Unwissenden unter die Arme greifen um den Schaden zu begrenzen, den die sonst so „friedliche“ Aisch angerichtet hat.
Und wie? Entgegen der Zeitungsmeldung fällt die zweite öffentliche Veranstaltung nicht ins Wasser, sondern findet im „Trockenen“ statt. Wann und wo? Samstag 01.06. um 15:00 Uhr im Kultursaal der Fortuna Kulturfabrik. Dort fanden auch die Proben für den Auftritt statt.
Es wäre schön, wenn sie die Veranstaltung besuchen würden und den Kindern einen unvergesslichen Auftritt bereiten würden.
Unser Eindruck zum Zirkus Hein und seinem Mitmachprojekt:
Von Anfang an organisierte Frau Hein ihr Ferienprojekt höchst umsichtig und professionell. Geduldig stand sie uns Rede und Antwort auf alle Fragen. So bekamen wir als Eltern einen tollen Einblick in das Projekt Kindern die Zirkuswelt näher zu bringen. Wir können nur sagen, wir sind begeistert, wie den Kindern mit viel Freude verschiedene Fähigkeiten und Arbeiten vermittelt werden – ein Ferienprogramm mit Prädikat „sehr wertvoll“.
Und Benjamin zu erleben, der total begeistert nach Hause kommt und vor Eindrücken nur so sprudelt und den Rest des Tages vom Zirkus erzählt. Für die Kinder ist das Projekt wahrlich nichts "ins Wasser gefallen".
Wir sagen Danke an Frau Hein und ihr Team für die Initiative und das Weitermachen!