Wohnblocks sorgen immer noch für Ärger

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Am ersten der drei Wohnblocks wird derzeit das Dach ausgebaut. Foto: Andreas Dorsch
Am ersten der drei Wohnblocks wird derzeit das Dach ausgebaut.  Foto: Andreas Dorsch
Schon seit Jahren steht dieser Baucontainer vor Wohnungsfenstern. Foto: Andreas Dorsch
Schon seit Jahren steht dieser Baucontainer vor Wohnungsfenstern.  Foto: Andreas Dorsch
 
Die drei Wohnblocks in der St.-Georg-Straße. Foto: Andreas Dorsch
Die drei Wohnblocks in der St.-Georg-Straße.  Foto: Andreas Dorsch
 
Hier wird das Dachgeschoss ausgebaut. Foto: Andreas Dorsch
Hier wird das Dachgeschoss ausgebaut.  Foto: Andreas Dorsch
 
Gefahr für Kinder lauert am nicht gesicherten Kellerabgang. Foto: Andreas Dorsch
Gefahr für Kinder lauert am nicht gesicherten Kellerabgang.  Foto: Andreas Dorsch
 

Manchem Mieter reißt der Geduldsfaden. Die Arbeiten an den drei Zwölffamilienhäusern in der Höchstadter St.-Georg-Straße sind noch nicht abgeschlossen.

Nachdem sie seit über fünf Jahren auf einer Art Großbaustelle leben, haben einige der 36 Mietparteien inzwischen resigniert und das Protestieren aufgegeben. Andere sind weggezogen und wieder andere, die sich erst in den letzten Jahren in einem der drei Wohnblocks in der Höchstadter St.-Georg-Straße niedergelassen haben, klagen noch über die aus ihrer Sicht untragbaren Wohnverhältnisse.

Bereits 2012 begannen die Arbeiten an den drei Gebäuden mit jeweils zwölf Wohnungen. Die sollten im Inneren generalsaniert und die Häuser von außen wärmegedämmt werden. Das weitläufige Areal verwandelte sich in eine Großbaustelle. Viele Bewohner, zum Teil schon Jahrzehnte hier verwurzelt, fürchteten drastische Mieterhöhungen. Die bekamen sie auch, zusammen mit Bauarbeiten vor ihren Fenstern und Balkonen.

Die drei Mehrfamilienhäuser - die größte Anlage dieser Art in Höchstadt - wurde zum Spielball von Immobilien-Spekulanten. Ehemals im Eigentum der "Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft Franken", wurden die Häuser an die "GBW-Gruppe Nürnberg" verkauft. Nach 2011 übernahm die "S.I.R-Hausverwaltungs GmbH München" die Wohnblocks in Höchstadt. Im Juli 2012 war der nächste Eigentümer der 36 Wohnungen die "Simons und Stark Bau- und Verwaltungs GmbH" in Heroldsberg.


Nach Hoffnungen insolvent

Deren Geschäftsführerin machte den Mietern während der laufenden Sanierungsarbeiten Hoffnung und bot ihnen an, die einzelnen Wohnungen zu kaufen. Wenige Monate später meldete die Heroldsberger Gesellschaft jedoch Insolvenz an. Auf der Dauerbaustelle in Höchstadt ruhten die Arbeiten erst einmal. In dieser Phase schmiedete man im Höchstadter Rathaus bereits Pläne, eine städtische Wohnungsgesellschaft zu gründen und die drei Häuser zu übernehmen.

Die Mieter mussten sich mit der auf Eis liegenden Baustelle arrangieren, bis der belgische Fußballprofi Timmy Simons, der von 2010 bis 2013 beim 1.FC Nürnberg unter Vertrag stand, die Häuser zurückkaufte, an denen er vorher nur beteiligt war. Wie er damals dem FT versicherte, wollte er die Verhältnisse in Höchstadt "in Ordnung bringen".

Daran werde im Augenblick gearbeitet, wie Simons am Freitag auf Anfrage des FT erklärte. Inzwischen sei er auch nicht mehr alleiniger Eigentümer der drei Objekte. Betreut werden die Wohnblocks von einer Hausverwaltungsfirma in Langenzenn. Und die hat derzeit in der St.-Georg-Straße gut zu tun.


Legionellen-Grenzwert überschritten

Nach einem Rohrbruch in der zentralen Wasserversorgung wurde "eine extrem hohe Überschreitung" des Legionellen-Grenzwerts festgestellt und für alle Bewohner ein Duschverbot ausgesprochen. Für Familien mit Kindern aktuell nicht der einzige Grund zur Klage. Vom versprochenen Spielplatz fehlt immer noch jede Spur, an einem Kellerabgang besteht Absturzgefahr weil das Geländer fehlt, an der frisch verputzten Fassade bröckelt es schon wieder. Sie sei froh, wenn sie was neues finde, sagte am Freitag eine Mieterin und räumte aber ein, dass das mit Kindern und Tieren nicht so leicht sei.

Leicht hat es aber auch die Hausverwaltung nicht. Sie beklagt zugestellte Treppenhäuser, die als Fluchtwege eigentlich frei bleiben müssten. Angeprangert werden auch "gewaltig stinkende gelbe Säcke", die im Kellergeschoss gelagert sind, und durch Essens- und Fettreste verstopfte Abwasserleitungen.

Auf die Gestaltung der Außenanlagen dürfen die Bewohner hoffen, sobald der inzwischen angelaufene Ausbau der Dachgeschosse - vom Bauausschuss bereits vor zwei Jahren abgesegnet - vollendet ist.