Wer kocht in Höchstadt das "perfekte Dinner"?

2 Min
Mareike, Andre, Nico und Julia (von links) lassen sich das Gericht von Köchin Petra schmecken.Fotos: Maria Leicht
Mareike, Andre, Nico und Julia (von links) lassen sich das Gericht von Köchin Petra schmecken.Fotos: Maria Leicht
 
 
 
 

Mit Haupt- und Nachspeise wollen die jungen Köche im Höchstadter Jugendzentrum überzeugen. Wer gewinnt, darf sich "Chill-out-Chefkoch" nennen.

Regel Nummer eins: Man darf alleine oder zu zweit kochen. Regel Nummer zwei: Es dürfen keine Fertigprodukte auf den Tisch kommen. Da ist Julia Gally, Leiterin des Höchstadter Jugenzentrums, "Chill out" streng. Wer es trotzdem probiert, muss dann erst recht selber ran.
Doch kein Problem für Köchin Petra, die am vergangen Samstag mit einem vegetarischen Curry mit Kokos-Erdnuss-Soße und einem Apfelstrudel mit Vanilleeis ihre Jury beim ersten "perfekten Dinner" in diesem Jahr zu überzeugen versuchte. Was sie in der Küche des Jugendzentrums zubereitete, hatte Petra erst am Morgen spontan entschieden.

Bei der Neuauflage des Kochwettbewerbs "perfektes Dinners" im Jugendzentrum treten, wie auch im Original der gleichnamigen Vox-Sendung, mehrere Hobby-Köche gegeneinander an. An den kommenden vier Samstagen sind Petras Konkurrenten an der Reihe.
Auch für sie gilt: Es darf eingekauft, dekoriert, gekocht und eine Nachspeise gezaubert werden, aber alles in einem festgesteckten zeitlichen Rahmen. Jeweils eine Stunde wird eingekauft und darf der Hauptgang gekocht werden. Für die Tischdekoration bliebt den Teilnehmern eine knappe Viertelstunde und für die Nachspeise haben sie noch einmal 30 Minuten Zeit.

Petra erzählt, während sie die Äpfel für das Dessert kleinschnippelt, dass sie kein Zeitproblem erwarte. Die Rezepte kenne die erfahrende Köchin auswendig. Bereits seitdem sie 14 Jahre alt ist, kocht die 22-Jährige regelmäßig. Auch im Jugenzentrum ist sie dafür schon bekannt. "Mörder-Muffins", nennt Gally ihre kleinen schokoladigen Kuchen mit flüssigem Kern. Dabei tritt Petra in diesem Jahr auch gegen sich selbst an. Jurymitglied Nico hatte ihr im Vorjahr die Höchstpunktzahl von zehn Punkten für ihren Hauptgang aus Koteletts gegeben. Der "Mann des großen Hungers", wie er selbst von sich sagt, achte weniger auf die Dekoration. Die Hauptspeise solle vor allem satt machen und müsse schmecken. Beim Dessert, so verrät er über seine eigenen Bewertungskriterien, komme Süße immer gut.

Insgesamt vier Jurymitglieder urteilen über die Kochkünste und die Tischdekoration der Teilnehmer. Am Ende jeden Dinners erhalten die Köche bereits ihre Bewertung, denn es besser, wenn sie Feedback bekämen, berichtet Julia Gally über ihre Erfahrungen aus der Kochrunde im letzen Jahr. Dabei zeigte sich auch, dass sich mehr Jungen an den Herd wagten und mit einem Budget von 20 Euro jeweils vier Portionen zubereiteten.

Köche beäugen sich gegenseitig

Der Geldbetrag reiche ohne Probleme, außer man brauche etwas Teures, sagte Köchin Petra, die ihre Zutaten vor hungrigen Essern bewachen musste. Zur Hand gehen dürfen die Jurymitglieder den Köchen nämlich nicht, aber Petra erklärt: "Es macht Spaß, es ist lustig und man lernt neue Leute kennen." Neben Planung und Organisation lernten die Teilnehmer auch, wie man mit dem Geld auskomme, beschreibt Gally den Wettbewerb. Dabei sei das schöne beim "perfekten Dinner", dass sich Gruppen bilden, die immer wieder kommen. Um die 10 Leute seien es im Durchschnitt; auch, weil die Köche fast zu allen anderen Abenden kämen, um zu sehen, was die Konkurrenz mache. Im vergangen Jahr reichte die Palette von Hackfleischnestern über geschichtete Joghurt-Himbeer-Creme bis hin zu Gerichten ohne Schweinefleisch, da aus religlösen Gründen darauf verzichtet wurde.
Pünktlich nach einer Stunde ist die Köchin des Abends, Petra, mit ihrem Hauptgang fertig und zeigt sich zufrieden mit ihrer Leistung.

"Für mich persönlich hätte es schärfer sein können", bewertet sie selbst ihr grünes Curry. Auf Wunsch einiger Esser hatte sie sich bei der Zubereitung mit den Chilis zurückgehalten. Belohnt wurde sie dafür mit sieben Punkten von Jurymitglied Gally, die auch die liebevolle Deko lobte und besonders den Nachgeschmack der Erdnussbutter in der Soße "super lecker" fand. Dann ging es für Petra aber auch schon zurück in die Küche. Ihre Mürbteigförmchen warteten auf eine Vanilleeisfüllung, die zu einem warmen Apfelstrudel serviert wurde. Dreimal zehn und einmal neun Punkte räumte Petra mit ihrer Nachspeise ab. Ihr Kochgeheimnis sei dabei ganz einfach: "Mach's so, dass es dir schmeckt." Geht es nach Petra, müsse man nicht unbedingt nach Rezept kochen.
"Aufräumen muss der, der kocht", erklärt Gally zum Schluss. Doch wenn man Glück hat, helfen am Ende alle zusammen.
Alle Jugendlichen ab 14 Jahrn sind als Jurymitglieder an den kommenden Kochabenden im Jugendzentrum "Chill out" in Höchstadt willkommen. Eintritt frei. Samstags: 21. März, 5. April, 15. April und 26. April, jeweils ab 16 Uhr.