Wählerinitiative stellt ihre Ideen für Adelsdorf vor

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Ralf Olmesdahl (stehend) sparte nicht mit Kritik an Bürgermeister und Verwaltung.Johanna Blum
Ralf Olmesdahl (stehend) sparte nicht mit Kritik an Bürgermeister und Verwaltung.Johanna Blum

Die "Adelsdorfer Bürger" machen sich Gedanken um die Nutzung des ehemaligen Schwesternhauses.

Als Wählerinitiative für eine bessere Politik bezeichnet sich die Gruppierung "Adelsdorfer Bürger", deren Vorsitzender Ralf Olmesdahl in der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend die Ziele des eingetragenen Vereins erläuterte. "Wir sind für eine transparente Politik und ehrliche Rathausarbeit, fordern eine Verantwortung gegenüber den Bürgern sowie eine nachhaltige Entwicklung des Wirtschafts- und Bildungsstandortes Adelsdorf und wollen das Fundament einer positiven Entwicklung Adelsdorfs wieder festigen."
Großen Raum nahmen die Ideen der Initiative für die künftige Nutzung des ehemaligen Aischer Schwesternhauses ein. "Bereits seit November 2016 ist dies eines unserer Themen", so Olmesdahl. Dabei erwähnte er den Schriftverkehr zwischen ihm und Pfarrer Thomas Ringer. Der Geistliche habe die Wählerinitiative gebeten, doch erst einmal abzuwarten, was bei der Überprüfung aller Fakten bezüglich des ehemaligen Schwesternhauses herauskomme.
Ein großes Ziel der Adelsdorfer Bürger ist es, aus diesem Gebäude ein "Schwester Pankratia Stift" zu machen - so der Arbeitsname. Olmesdahl erinnerte an Schwester Pankratia (Regina Neuner, Ehrenbürgerin und Inhaberin des Bundesverdienstkreuzes) und an den Schwesternhausverein (aufgelöst am 31. Oktober 2002). Außerdem erwähnte er eine Aussage von Erwin Kotzer, dass die Aischer mitbestimmen wollen, was mit dem Haus passiere.


Kritik geht in Richtung Rathaus

Die Wählerinitiative stellt sich vor, dass hier eine Tagespflege für Senioren, ein Stützpunkt für die medizinische Versorgung, ein Mehrzweckraum und Vereinsräume, ein altersgerechter Wohnraum, ein Bürgertreff mit Café, eventuell mit Mittagstisch, sowie ein Servicebüro der Gemeinde oder ein Vereinsbüro sinnvoll wäre. Viel sei hier zu tun.
Aber auch aktuelle Themen brachte Olmesdahl zur Sprache. Er setzt sich für die Wiedereinführung der regelmäßigen Straßenreinigung ein und sprach von versteckter Gebührenerhöhung.
Auch auf die Entwicklung der Wassergebühren ging er ein: Zum Zeitpunkt der Kalkulation sei nicht eine Wasseruhr im Gemeindegebiet abgelesen worden. Überlegungen, wo intern Kosten reduziert werden können, seien nicht einmal angedacht worden.
An die Erdablagerungen im Gewerbegebiet "Grabenäcker", den nachträglich von der Gemeinde gestellten Bauantrag, die Einstellung der Belieferung durch den privaten Investor von "Seeside" und den Zukauf des notwendigen Auffüllmaterials erinnerte der Vorsitzende die Zuhörer. "Hätte nicht im Vorfeld alles nach den gesetzlichen Richtlinien geregelt gehört?", fragte er in die Runde. Er verwies in dem Zusammenhang auf einen Beitrag in der BR-Abendschau vom 29. November "Wenn Stadtplanung aus dem Ruder läuft".
Auch auf positive Beispiele von Bebauungsplänen wie die von Wiesendorf und Neuhaus verwies er. Dies sei im Gegensatz zu "Seeside" eine normale Bebauung mit Grünflächen.
In der anschließenden Aussprache speziell zu den Ideen für das Schwesternhaus in Aisch meldete sich Gemeinderat Norbert Birkner (FW) zu Wort: "Wir müssen in Adelsdorf wirklich etwas für unsere Senioren machen und in Aisch sind die Räumlichkeiten da", mahnte er. "Dies ist sogar unsere Pflicht", fügte er noch an.
Georg Habermann schwärmte, dass mit dem "Schwester Pankratia Stift" ein Einstieg in eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes möglich sei.