Vom Sportmuffel zur Fitnessbegeisterten: Sabine Gerner zeigt, wie es geht

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Sabien Gerner bei der Step-Aerobic Foto: Mona Lisa Eigenfeld
Sabien Gerner bei der Step-Aerobic Foto: Mona Lisa Eigenfeld

Sabine Gerner betreibt seit zehn Jahren das A4+Kursstudio, das seit neun Jahren beim Höchstadter Freibad zu finden ist. Ihre Begeisterung für den Fitnesssport gibt sie als Trainerin weiter.

"Mit Mitte 20 war ich so sportlich wie eine Parkuhr. Ich habe Fitness regelrecht gehasst", gesteht Sabine Gerner. Schaut man sich die 50-jährige Powerfrau heute an, fällt es allerdings schwer, diese Aussage zu glauben.
Seit zehn Jahren betreibt Gerner ihr Kursstudio am Freibad mit immensem Erfolg. Doch der war der Mutter dreier Kinder und gelernten Sozialversicherungsfachangestellten nicht in die Wiege gelegt worden. Ihre Leidenschaft für den Sport entdeckte sie mit 29 Jahren erst relativ spät. Grund für ihr Umdenken war Ehemann Elmar, der selbst ehrgeiziger Leichtathlet ist.

"In Höchstadt spielt Bewegung allgemein eine ganz große Rolle. Hier gehen auch die Hausfrauen joggen und stehen nicht nur hinter dem Herd. Das kannte ich vorher so nicht", berichtet Sabine Gerner, die im Landkreis Roth geboren und aufgewachsen ist. 1985 zog sie in die Heimat ihres Mannes. Dass Lauftraining allein nichts für sie ist, bemerkte sie jedoch schnell. "Ich hatte einen anderen Anspruch an mich selbst, wollte Kraft aufbauen und eine weibliche Figur nach drei Schwangerschaften", erklärt Gerner.

Nach nur einem halben Jahr Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio absolvierte sie bereits eine Trainerausbildung mit B-Lizenz im Bereich Step und Aerobic. Es folgten zahlreiche Weiterbildungen, unter anderem im Ernährungsbereich. In ihrem damaligen Fitnessstudio in Lonnerstadt übernahm sie die Aerobic-Bereichsleitung. "Meine Kurse waren immer brechend voll", erinnert sie sich. Als eine von nur zehn Trainern in Deutschland verfügt Sabine Gerner seither über eine Euro-Lizenz.

Dass in ihr aber weitaus mehr Potenzial schlummerte, als ihr Trainerdasein bis dato hergab, bemerkte ihr Umfeld rasch. "Mein Mann kam irgendwann zu mir und hat gesagt: Du hast Talent. Ich werde dir ein eigenes Studio bauen", erzählt die 50-Jährige und fügt hinzu: "Dabei wollte ich mich eigentlich nie selbstständig machen." Ihr erstes Geschäftsjahr 2005 verbrachte sie noch in gemieteten Räumlichkeiten in Adelsdorf, bevor sie im Jahr darauf ihr eigenes Studio in Höchstadt eröffnete. "Bis Ende des Jahres waren auch hier alle Kurse überfüllt, sodass ich mein Personal aufstocken musste", berichtet Gerner. 2007 stellte sie zwölf Auszubildende ein. Ab 2008 führte sie das Studio, das sie gemeinsam mit einer Geschäftspartnerin eröffnet hatte, in Eigenregie.

200 Kursteilnehmer täglich

2011 erweiterte sie ihr Studio um zwei zusätzliche Häuser. Bis zu 200 Hobbysportler besuchen täglich eine oder mehrere Kursstunden in den Räumen unterhalb des Freibadparkplatzes. Ihr Erfolgsrezept: eine Kombination aus Kontinuität und Innovation. Einige feste Bestandteile ihres Kursplanes seien in der vergangenen Dekade unverändert geblieben. Gleichzeitig zeige sie sich aber auch neuen Trends wie Zumba und Faszientraining gegenüber aufgeschlossen. Besonders stolz ist Gerner jedoch auf ihre Stammkunden der allerersten Stunde. "Ich wusste immer, dass ich Leute begeistern kann. Durchhaltevermögen ist aber der entscheidende Faktor auf dem Weg zum Erfolg", ist sich Sabine Gerner sicher. Heute gibt sie zusätzlich Kurse im Ausland, an der Volkshochschule sowie in Firmen und an Schulen.

Ihr Kursstudio sei ein echtes "Familienunternehmen", in dem jeder ein wenig mithilft. Auch Gerners 23-jährige Tochter Sophie bietet inzwischen eigene Kurse an. Wenn es nach Sabine Gerner geht, würde ihre Tochter eines Tages in ihre Fußstapfen treten und das Studio übernehmen. "Mein Traum ist es, irgendwann wieder nur noch Trainerin zu sein und all das Administrative darum herum vergessen zu können", gesteht die Powerfrau. Schließlich fühle sie sich vollends angekommen und brauche keine Steigerung mehr. Eines steht für sie aber fest: Ohne Sport geht es nicht. "Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich auch mit 90 noch auf dem Step stehen", verkündet sie.