Vestenbergsgreuth hat keine Finanzprobleme

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Trotz konstant sprudelnder Gewerbesteuereinnahmen mahnt Bürgermeister Helmut Lottes zur Sparsamkeit. Zur Finanzierung seiner Ausgaben muss Vestenbergsgreuth heuer in die Rücklagen greifen.

Stabile Gewerbesteuereinnahmen von jährlich zwei Millionen Euro, Rücklagen von fast einer Million Euro - kein Wunder, dass die Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Höchstadt Reinhard Holzenleuchter und Tobias Weiß im Falle der Marktgemeinde Vestenbergsgreuth von einem "relativ problemlosen Haushalt" sprechen. Und das bei nicht einmal 1500 Einwohnern.
Aussicht auf Bevölkerungszuwachs sei durch die vorhandenen Baugrundstücke gegeben, heißt es weiter im Vorbericht zum diesjährigen Etat. Dieser wurde in der Sitzung am Montag in allen Punkten einstimmig verabschiedet. Bei der Übertragung der Haushaltsreste konnte der Kämmerer als "erfreulich" melden, dass im vergangenen Jahr 179 365 Euro mehr an den Vermögenshaushalt übertragen werden konnten als angesetzt war.
Daran "schuld" sei allerdings die Gewerbesteuerumlage für das vierte Quartal gewesen, die mit gut 170 000 Euro erst im Haushaltsjahr 2014 fällig wurde. Den Rücklagen konnten sogar 543 000 Euro zugeführt werden, obwohl im Haushalt eine glatte Null angesetzt war.
Durch seine hohen Gewerbesteuereinnahmen erhält der Markt Vestenbergsgreuth auch im Haushaltsjahr 2014 keine Schlüsselzuweisung. Sehen lassen können sich mit 720 000 Euro die Einnahmen aus der Einkommensteuer, sagte Holzenleuchter. Im Vorjahr war diese Einnahme noch mit 660 000 Euro angesetzt.
Bei den Ausgaben des Verwaltungshaushalts schlagen die Kreisumlage mit 1,075 Millionen Euro, die VG-Umlage mit 243 000 Euro und die Schulverbandsumlage mit 210 000 Euro zu Buche. 228 000 Euro sollen im diesjährigen Etat dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Das bedeutet nach Abzug der Kredittilgung eine freie Finanzspanne von 174 880 Euro.

Schulhausumbau geht weiter

Bei den Investitionen sind es vor allem bereits durchgeführte oder begonnene Maßnahmen, die finanziert werden: Der Umbau der Schule zum Mehrzweckhaus ist im vorliegenden Haushalt mit 200 000 Euro angesetzt. Auch im nächsten Jahr werde das Mehrzweckhaus die Gemeinde noch beschäftigen, sagte Lottes. Die Kinderkrippe wird mit einem Haushaltsansatz von 250 000 Euro in diesem Jahr abfinanziert. Rund 400 000 Euro hat die Gemeinde bereits 2013 in die Erweiterung ihrer Kindertagesstätte investiert.
Der Umbau des Rathauses - 20 000 Euro stehen dafür im Haushalt - fällt im Sitzungssaal sofort auf: Durch die Ausstattung mit Schallschutzelementen herrscht jetzt eine gute Akustik. Lamellen an den großen Fenstern sollen eine weitere Verbesserung bringen. Zudem wurde der Rathaussaal mit Beamer und Großleinwand ausgestattet. Einen Ansatz von 200 000 Euro gibt es für den Erwerb von Baugrundstücken. Die 67 000 Euro für die Feuerwehren beinhalten ein Mehrzweckfahrzeug für 50 000 Euro (darauf 13 000 Euro Zuschuss) und die Ausrüstung mit Digitalfunk mit 17 000 (Förderung 14 000 Euro).
Bürgermeister Helmut Lottes (CSU/UB) mahnte zur Sparsamkeit, denn bereits in diesem Jahr sind zum Haushaltsausgleich Entnahmen aus den Rücklagen in Höhe von 230 000 Euro notwendig.
Was nach den Worten des Bürgermeisters demnächst ansteht, ist eine Neukalkulation der Abwassergebühren. Nachdem die Firma Martin Bauer nun über eine eigene Kläranlage verfügt, werde die Gemeindekläranlage von bisher 6000 auf 4000 Einwohnerwerte gesenkt. Obwohl damit Einsparungen einhergehen, werde wohl eine Erhöhung der Gebühren unumgänglich sein.