Die Gemeinde Röttenbach hat ihre Hausaufgaben in Sachen Kanalisation und Hochwasserschutz gemacht.
Mit der Erteilung der Betriebserlaubnis für die Kläranlage und das Kanalnetz in Röttenbach für die nächsten 15 Jahre hat das Landratsamt Erlangen-Höchstadt bestätigt, dass die Einrichtung technisch auf dem aktuellen Stand ist.
Dabei betrachte die Gemeinde die Kläranlage durchaus ganzheitlich, erklärte Bürgermeister Ludwig Wahl. Hier gehe es nicht nur um die Einleitung und Klärung von Schmutz- und Regenwasser, sondern auch um den Schutz vor Hochwasser. Während in den neuen Baugebieten ein Trennsystem das Oberflächenwasser direkt in den Vorfluter leitet und nur noch das Schmutzwasser zur Kläranlage kommt, wird es in den übrigen Bereichen sukzessive eingerichtet.
Mess-Stationen achten darauf, dass nicht mehr Wasser in das Abwassernetz geleitet wird als das auch verkraften kann. So können aus Richtung Hemhofen nie mehr als 27 Liter Wasser pro Sekunde ins Netz fließen. "Alles, was darüber liegt, wird gedrosselt", erklärt Heinz Weber, der den gesamten Bereich der Technikbereich in der Gemeinde Röttenbach leitet.
Reserve für Starkregen
Vier Regenrückhaltebecken und ein Regenklärbecken stehen im Fall eines Starkregens zur Verfügung und nehmen die Wassermengen auf. Die Gemeinde versucht, Teiche aufzukaufen und anzupachten, um damit den "Airbag für den Hochwasserschutz" noch weiter auszubauen.
Für die Erteilung der Betriebserlaubnis bis 2032 hat die Gemeinde eine Menge investiert, sowohl in die Regel- und Steuertechnik als auch in die Belüftungssysteme. "Wir investieren ständig", erläuterte Wahl. So bleibt Röttenbach immer auf dem neuesten Stand.
Die Kapazität der Kläranlage ist jedenfalls ausreichend: "Auch wenn das neue Baugebiet vollständig bebaut sein wird, haben wir noch Luft nach oben", ist sich Wahl sicher.
Kamerabefahrung geplant
Investitionen von 300 000 Euro jährlich sollen sicherstellen, dass auch das Kanalnetz in Röttenbach ständig saniert und ausgebaut wird. Die Kanäle in der Ringstraße und im Westen von Röttenbach sollen als nächste mit Kameras befahren werden, um deren Zustand festzustellen - und je nach Erfordernis müssen sie saniert werden.
Falls die Röttenbacher einverstanden sind, können sie bei dieser Gelegenheit den Zustand ihrer Hausanschlüsse ebenfalls überprüfen und sie sanieren lassen. Genaueres werden die Röttenbacher darüber noch bei einer Bürgerversammlung erfahren.