Theatergruppe Röttenbach spielt in ausverkaufter Lohmühlhalle

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(Andrea Ackermann) lehrt Opa Sepp (Andreas Fuchs) das Fürchten. Fotos: Mona Lisa Eigenfeld
(Andrea Ackermann) lehrt Opa Sepp (Andreas Fuchs) das Fürchten. Fotos: Mona Lisa Eigenfeld
Blick ins bunt gemischte Publikum in der Lohmühlhalle.
Blick ins bunt gemischte Publikum in der Lohmühlhalle.
 
 
Ludwig (Willi Ackermann) ist der Begierde der rassigen Spanierin Francisca (Sandra Müller) nahezu hilflos ausgesetzt.
Ludwig (Willi Ackermann) ist der Begierde der rassigen Spanierin Francisca (Sandra Müller) nahezu hilflos ausgesetzt.
 
Wilma (Andrea Gumbert, links) hat nur wenig Verständnis für Annas (Andrea Ackermann) Schadenfreude.
Wilma (Andrea Gumbert, links) hat nur wenig Verständnis für Annas (Andrea Ackermann) Schadenfreude.
 
Josef (Peter Tilgner) gibt vor, ein Scheich zu sein.
Josef (Peter Tilgner) gibt vor, ein Scheich zu sein.
 

Den Sommer ins verschneite Deutschland holt aktuell die Theatergruppe Röttenbach. Am Samstagabend feierte das Ensemble mit dem Stück "Viele Grüße aus Mallorca" in der ausverkauften Lohmühlhalle Premiere.

320 Zuschauer sorgten dafür, dass bereits die Uraufführung des Dreiakters zu einem vollen Erfolg wurde.

Auch in diesem Jahr hatte die Theatergruppe Röttenbach mit ihrem Stück den richtigen Riecher. Neben den beiden kuriosen Ehepaaren und dem herrlich gespielten Opa Sepp, der unerwartet einen zweiten Frühling erlebt, sorgte Andrea Ackermann alias Anna mit ihrem fränkisch-frechen Mundwerk wohl für die meisten Lacher bei der Premiere. Inhaltliche Bezüge zur Gemeinde Röttenbach runden den humorvollen Dreiakter ab. Hinzu kommt, dass die Laiendarsteller selbst sichtlich Spaß an ihrem Stück haben und so den Funken schnell auf das Publikum überspringen lassen. Die Regie führt Andreas Fuchs, als Souffleuse fungiert Gunda Müller.

Ein echtes Highlight ist Opa Sepp

Das Stück hatte es mächtig in sich: Unter dem Vorwand, eine Städtepartnerschaft vorantreiben zu wollen, genehmigen sich die beiden Schwerenöter Josef (Peter Tilgner) und Ludwig (Willi Ackermann) einen Männerurlaub auf Mallorca. Ihre in Franken zurückgelassenen Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Wilma (Andrea Gumbert) ihren Josef einst nur der Witwenrente halber ehelichte, hält die etwas naive Simone (Kerstin Freund) große Stücke auf ihren Mann, den Bürgermeister Ludwig Krahl. Ein echtes Highlight ist Opa Sepp (Andreas Fuchs). Der klebt förmlich an seinem Schaukelstuhl und ist die meiste Zeit über mit der Suche nach seinem Gebiss beschäftigt. Voller Wehmut denkt der grantige alte Mann an seine eigene Zeit auf der Baleareninsel zurück, wo er einst sogar "Mallomerikanisch" gelernt hat.

Peter (Andreas Wagner) hört sich Opas Geschichten nicht nur gerne an, sondern verliebt sich später auch noch unverhofft. Wenig Verständnis für ihren Opa zeigt dagegen der "scharfe Rettich" Anna (Andrea Ackermann). Die stinkt nicht nur nach Odel, sondern mischt die Familienbande mit ihrer abgebrühten Schadenfreude so richtig auf.

Turbulente Ereignisse

Das Chaos bricht aus, als die beiden Männer aus Mallorca zurückkehren und nichts mehr ist wie es einmal war: Ludwig hält sich für einen berühmten Schlagerstar und Josef behauptet, als Scheich Mustafa Anspruch auf einen Harem zu haben. Um die Situation zu entschärfen, beschließt Simone, in Vertretung ihres Gatten die Gemeinde zu führen - mit verheerenden Folgen. Als nicht nur die spanischen Bekanntschaften der beiden Herren in Form des männerverschlingenden Vamps Francisca (Sandra Müller) und der etwas reservierten Maria (Stefanie Gumbert), sondern auch Opa Sepps alte Liebelei Carmen (Kathi Geisler) sowie der mallorquinische Arzt Jürgen Treffs (Georg Lehner) auftauchen, nimmt das Unheil für alle Beteiligten seinen Lauf. Ausreden, Eifersuchtsszenen und Verwechslungen sorgen für turbulente Ereignisse. Ein Missverständnis, das dazu führt, dass Anna glaubt, als sie ihren Opa für plötzlich verjüngt hält, beendet den zweiten Akt nahezu dramatisch. Dass das Ende letztlich ein gutes ist, dürfte aber eher keine Überraschung sein.

Vier Vorstellungen in den kommenden Tagen stehen noch aus. Restkarten sind jedoch nur noch für die Aufführung am Dreikönigstag an der Abendkasse erhältlich.