Theater in Lonnerstadt: Tante Rosels Lottoschein

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Die vermeintlich tote Tante muss weg, denn Tote bekommen keinen Lottogewinn. Im Bild Markus Ruhmann, Wolli Weinkauf, Katharina Looshorn, Linda Singer (von links) Fotos: Evi Seeger
Die vermeintlich tote Tante muss weg, denn Tote bekommen keinen Lottogewinn. Im Bild Markus Ruhmann, Wolli Weinkauf, Katharina Looshorn, Linda Singer (von links) Fotos: Evi Seeger
Conny Panten und Frank Müller spielen ein Éhepaar, das sich gerne an den Millionen bereichert.
Conny Panten und Frank Müller spielen ein Éhepaar, das sich gerne an den Millionen bereichert.
 
Frank Müller, Conny Panten und Wolli Weinkauf (von links) überlegen, was zu tun ist.
Frank Müller, Conny Panten und Wolli Weinkauf (von links) überlegen, was zu tun ist.
 
Frank Müller, die falsche Tante Markus Ruhmann, Wolli Weinkauf und Frank Haßlauer als der Glücksbote (von links)
Frank Müller, die falsche Tante Markus Ruhmann, Wolli Weinkauf und Frank Haßlauer als der Glücksbote (von links)
 
Tante Rosel (Katharina Looshorn, Mitte), als sie noch unter den Lebenden weilt. Rechts im Bild Linda Singer, hinten Wolli Weinkauf
Tante Rosel (Katharina Looshorn, Mitte), als sie noch unter den Lebenden weilt. Rechts im Bild Linda Singer, hinten Wolli Weinkauf
 
In der Familie wird viel über Rosels Spielsucht diskutiert: Im Bild Markus Ruhmann, Wolli Weinkauf, Linda Singer (von links)
In der Familie wird viel über Rosels Spielsucht diskutiert: Im Bild Markus Ruhmann, Wolli Weinkauf, Linda Singer (von links)
 
 
Udo Blankenbühler als Pfarrer Gottlob und Markus Ruhmann als Tante Rosel (von links)
Udo Blankenbühler als Pfarrer Gottlob und Markus Ruhmann als Tante Rosel (von links)
 
Frank Müller, Wolli Weinkauf, Linda Singer mit Markus Ruhmann (von links)
Frank Müller, Wolli Weinkauf, Linda Singer mit Markus Ruhmann (von links)
 

Um menschliche Schwächen - wie etwa Geldgier - geht es in dem Lustspiel, das der TSV Lonnerstadt aufführt. Und ein bisschen erinnert das Stück an einen Krimi.

"Jetzt hot sie scho a klana Renten und die haut sie a no naus", sagt Hermann Böckel, alias Wolli Weinkauf, über "Tante Rosel". Ja, die alte Dame (Katharina Looshorn), um die es in dem Theaterstück "Tante Rosels Lottoschein" geht, hat's in sich. Ihr ganzes Geld steckt sie in Lotto, Rätsel oder andere Glückspiele. Dabei hat sie noch nie im Leben etwas gewonnen bis - ja bis auf den Tag, der ihr Leben und das der ganzen Familie verändert.
Menschliche Schwächen, noch dazu auf die Spitze getrieben, gaben schon immer einen herrlich komischen Stoff für die Bühne ab. So auch die Habgier der Familie Böckel. Denn Tante Rosel passiert, worauf sie immer gehofft hat: Sie knackt den Jackpot. Nur dass sie leider vor Freude der Schlag trifft, als sie die frohe Nachricht hört.
Da wollen nicht nur die vier Böckels ihr Stück von der Torte haben, sondern auch der Pfarrer (Udo Blankenbühler), der unermüdlich für seine neue Orgel sammelt. Und dann ist da noch die von Sabine Haßlauer resolut gespielte Besitzerin der Lottozentrale, die "einfach zu gut für diese Welt ist". Aber nicht so gut, dass sie nicht auf ihre zehn Prozent von den Millionen bestehen würde. Allesamt Typen, die ganz vertraut erscheinen und die nach Geld gieren. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht.
Ein Lustspiel, mit dem die Theatergruppe des TSV wieder einmal so recht ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen kann. Die beiden so grundverschiedenen Ehepaare Böckel (Wolli Weinkauf und Linda Singer, Frank Müller und Conny Panten) scheinen sich gesucht und gefunden zu haben. Conny Panten ist als "böhmische Waldamsel Olinka" der sprichwörtliche bunte Vogel, nach dem dieses Genre einfach verlangt. Sie bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch einen herrlichen Dialekt auf die Bühne, der sie von den übrigen Darstellern mit original fränkischem Zungenschlag unterscheidet.
Dass die vermeintlich tote Tante im Kühlhaus verschwinden muss, erinnert fast schon an einen Krimi. Anstelle der Entseelten tauchen plötzlich jedoch zwei andere "Tanten" auf. Wieder einmal eine Paraderolle für den bewährten Theater-Hasen Markus Ruhmann. In Frauenkleidern über die Bretter zu schlürfen und den Überbringer der Millionen (Frank Haßlauer) zu foppen, macht ihm sichtlich Spaß.
Spaß und ein paar unbeschwerte Stunden bescherten die Laienspieler auch den Zuschauern im Sonnensaal, die ihnen mit begeistertem Applaus dankten.
Für die Maske zeichnet Irene Theinl, für den Bühnenaufbau Frank Haßlauer und für die Technik Benjamin Bär verantwortlich. Als Souffleuse fungiert Manuela Thoma. Regie führen Gudrun Thoma und Hans-Jürgen Raber. Premiere war am Samstagabend. Wie jedes Jahr hatte die Theatergruppe schon am Nachmittag die Einrichtung der Barmherzigen Brüder aus Gremsdorf eingeladen.
Karten gibt es noch für die Vorstellungen am Freitag, 15. November, und Samstag, 16. November, jeweils um 19.30 Uhr, sowie Sonntag, 17. November, um 18 Uhr.