Im Jahr 2010 wurde in einem Strategiepapier festgelegt: Das Freizeitbad wird in kommunaler Hand bleiben. Eine mögliche Beteiligung wurde abgelehnt.
Im Februar 2010 traf der Stadtrat eine weitreichende Entscheidung. Einstimmig erfolgte der Grundsatzbeschluss, dass die Stadt der Betreiber des Freizeitbades bleibt und das Defizit nicht steigen darf.
Man folgte damit der Empfehlung von Werner Philipp, dem Geschäftsführer der Herzo Bäder GmbH. Er hatte eine Präsentation erstellt und als eine theoretisch mögliche Option auch eine private Beteiligung mit erfasst. Freilich hatte Philipp in seinem Strategiepapier als einzig gangbaren Weg vorgeschlagen, das Bad auch künftig selbst zu betreiben. Das sah auch Bürgermeister German Hacker (SPD) so. Und letztlich auch der gesamte Stadtrat.
Beliebtes Familienbad
Damals wurde auch über die Stärken des Herzogenauracher Freizeitbades gesprochen. Und dazu gehörte damals wie heute folgende Erkenntnis: Das Atlantis gilt als beliebtes Familienbad und wird auch bei den Senioren gut angenommen. Das müssten die beiden Zielgruppen bleiben, sagte Philipp. Hier müsse man zielgerichtet, beispielsweise in das Wellness-Angebot, investieren. Interessant: Eine größere Investition in eine zusätzliche Attraktion, wie zum Beispiel eine dritte Rutsche, wollte man zum damaligen Zeitpunkt nicht.
Diese gab's dann dennoch, und zwar sechs Jahre später. Gleichzeitig mit der Sanierung des Rutschenturms kam die "Turbo Rocket". Die Konkurrenz aus anderen Städten war gewachsen, Bamberg und Forchheim hatten inzwischen eigene größere Bäder, und es flossen Besucherströme in andere Bereiche der Region ab. Also kam eine neue Attraktion, und was für eine.
Saunapläne verschoben
Trotzdem lag die Ausrichtung auch weiter im Familienbereich, einschließlich der Senioren. Gleichzeitig begannen die Überlegungen, die Saunalandschaft weiter zu entwickeln. "Die Sauna wächst um 120 Plätze", beschrieb der FT 2014 die Pläne. Man wollte die Anlage verdoppeln, eine Aufgusssauna neu schaffen. Doch damals verschwanden diese Pläne zunächst in der Schublade. Damit verloren die Überlegungen, künftig mehr auf den Bereich Wellness und Erholung zu achten, aber keineswegs an Bedeutung, im Gegenteil.
Neuer Betriebsleiter
Denn im Oktober 2014 wurde mit Patrick Geiger ein neuer Betriebsleiter präsentiert. Der damals 40-jährige Kaufmann aus Treuchtlingen war ein ausgewiesener Bäderexperte und hatte zuletzt die Gesamtleitung der Altmühltherme inne. 14 Jahre lang war er Leiter der Altmühlvita GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadt Treuchtlingen. Vor allem seine Erfahrung im Wellnessbereich erschien den Verantwortlichen im Herzogenauracher Rathaus damals wichtig. Denn Sauna und Wellness waren auch im Atlantis wachsende Bereiche. Und die Sauna warf Profit ab.
Geiger werde "maßgeblich an der dynamischen Weiterentwicklung unserer Sauna- und Bäderlandschaft beteiligt sein", umriss Jürgen Bauer, der Geschäftsführer der Herzo Werke, 2014 die Aufgabe seines neuen Kollegen. Konsequent wolle man das Unternehmen auf die Megatrends Wellness und Gesundheit ausrichten und gleichzeitig als Familienbad stärken.