Die Bezirksoberliga-Männer der TS Herzogenaurach blicken auf ein wechselhaftes Jahr zurück, in dem der bittere Gang in die Bezirksliga mit viel Glück gerade noch verhindert wurde und mit Spielertrainer Ingo Kundmüller Erfolg und Spielfreude in die Schuhstadt zurückkamen.
Nach einer deftigen 24:17-Klatsche beim Tabellennachbarn vom TV Altdorf blickten die Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach am Anfang des Jahres 2013 noch in eine ungewisse Zukunft. Die Personaldecke war dünn, die Leistungen reichten nicht, der Abstieg drohte. Doch die Mannschaft schwor sich ein und signalisierte, auch im Falle eines Abstiegs in die Bezirksliga zusammenzubleiben. Der bittere Gang blieb ihr - mit sehr viel Glück - erspart. Nicht ganz ein Jahr später hat sich die Gemütslage grundlegend verändert. Die TSH -Akteure blicken zufrieden auf ein turbulentes Jahr zurück.
Denn auch abseits des Spielfeldes gab es eine kapitale Veränderung: Mit Ingo Kundmüller wurde im Sommer ein bekanntes Gesicht als Spielertrainer geholt. Ihm folgten zahlreiche ehemalige TSH-Akteure, die zu einer gesunden Mischung aus jungen und routinierten Handballkräften vereint werden sollten.
Seitdem befindet sich die erste Männermannschaft wieder im Aufwind. Aufgrund eines breiten Kaders und eines neu gestärkten Mannschaftsgeistes absolvierten die Schuhstädter eine sehr intensive und vielversprechende Vorbereitung. Mehr als 15 Testspiele wurden innerhalb von 16 Vorbereitungswochen ausgetragen. Dabei wurden verschiedene Konstellationen, Taktiken und Personalien getestet, Neuzugänge integriert und erste sehenswerte Fortschritte erzielt.
Sich in der BOL etablieren In dieser konzentrierten Arbeit sieht Kundmüller auch das Geheimrezept seiner Mannschaft: "Die Jungs haben bislang toll mitgearbeitet und in jedem Training sehr hohen Aufwand betrieben. Daran müssen wir aber auch nach der Winterpause anknüpfen.
Schließlich wartet auf uns noch eine Menge Arbeit."
Mit dem Ziel, bessere Leistungen abzurufen und sich im gesicherten Mittelfeld der immer stärker werdenden Bezirksoberliga Ostbayern zu etablieren, blickten die Schuhstädter einem anspruchsvollen Auftaktprogramm entgegen. Gegen die Teams aus Altdorf, Neunburg v. W. und dem OG Erlangen warteten zu Beginn der Saison drei schwierige Auswärtspartien auf die Herzogenauracher, die allesamt mit Bravour gemeistert und gewonnen wurden.
Einen ersten Rückschlag mussten die Schuhstädter in ihrem ersten Heimspiel hinnehmen. Ausgerechnet im Derby gegen die HSG Erlangen/Niederlindach unterlagen die TSHler recht deutlich. Das warf die Schuhstädter aber nicht aus der Bahn. Die Spiele gegen Erlangen, Amberg, ESV Regensburg, Neutraubling und Auerbach wurden allesamt souverän gewonnen. Dabei lieferten die Schuhstädter - nach Anlaufschwierigkeiten in den ersten Partien - starke Leistungen ab.
Die Abläufe und Laufwege harmonierten. Auch die Verteidigung um die zwei konstant gut haltenden Keeper Manz und Kammerer präsentierte sich von Spieltag zu Spieltag bissiger und effizienter. Schon früh setzten sich die TSHler auf dem zweiten Tabellenrang fest und avancierten zum engsten Verfolger des Favoriten, der SG Regensburg, der man sich im Topspiel am Ende der Hinrunde jedoch mit 29:34 geschlagen geben musste.
Langfristig attraktiv spielen Auch abseits des Spielfelds gab es erfreuliche Entwicklungen. So trainieren die Leistungsträger der A-Jugend regelmäßig unter Kundmüller und gehören fest zum Kader der ersten und zweiten Männermannschaft. "Unser Ziel ist es, langfristig wieder attraktiven Männerhandball spielen zu lassen.
Da ist es notwendig, dass auch die eigenen Jugendspieler gefördert werden und regelmäßig zum Zug kommen", erklärt der 36-jährige Spielertrainer.
Dennoch wurde die Grundlage im derzeitigen Erfolg nicht erst in den letzten vier Monaten, sondern schon in der Katastrophen-Saison 2012/13 gebildet. Immerhin gelang es, ohne nominellen Trainer die Klasse zu halten. Krisensituationen wie die eingangs beschriebene Pleite gegen den TV Altdorf schweißten die TSH-Truppe noch enger zusammen. Kundmüller verfügt nun über ein absolut intaktes Mannschaftsgefüge und eine bunte Mischung aus talentierten Youngsters und spielstarken Routiniers. Ein Team, das sicherlich auch 2014 Lust auf Handball machen und einige Erfolge einfahren wird.