Ungebremst geht es aufwärts für die Shorthorns

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Mit einer makellosen Bilanz führen die Herzogenauracher Shorthorns die Regionalliga an, die Rückkehr in die 2.Bundesliga steht im Raum. Ob es letztendlich dazu kommt, macht Trainer Christian Braun nicht nur am Sportlichen fest.

Nicht zu stoppen scheinen die Basketballerinnen der Turnerschaft Herzogenaurach in der Regionalliga. Zwölf Siege aus zwölf Spielen sprechen eine deutliche Sprache und so scheint die Rückkehr in die 2. Bundesliga im zweiten Jahr nach dem freiwilligen Abschied zum Greifen nah. Doch Trainer Christian Braun tritt auf die Euphoriebremse."Der Aufstieg ist bei uns kein Thema. Wir fokussieren uns nur auf den nächsten Gegner und blenden die Tabellensituation aus." Bei den Shorthorns soll keine Druck-Situation entstehen, auch wenn es natürlich schön sei, sich so weit oben zu sehen. "Das kommt schließlich nicht so häufig vor", gibt Braun zu.

Am Ende der Saison werde man sich zusammensetzten und über die Zukunft sprechen. Der Verein wird dem Team wohl keine Steine in den Weg legen. "Aber es ist auch so, dass die Lebensumstände das Trainingsverhalten diktieren.
Wir alle haben im Moment viel Spaß am Sport und das soll auch so bleiben", sagt Braun. Schließlich haben viele seiner Spielerinnen einen stressigen Job und da kann Basketball nicht mehr als eine schöne Nebensache sein.

Konkurrenzkampf beflügelt

Trotzdem ist die Ausgangslage bestens, denn gestützt auf die beste Defensive der Liga stürmten die Shorthorns von Sieg zu Sieg. "Am Anfang waren die Ergebnisse noch knapper, aber wir haben immer besser zueinander gefunden und funktionieren als Kollektiv", weiß der Trainer. Alle seine 14 Spielerinnen haben Regionalliga-Niveau und der breite Kader ist ein Erfolgsgarant. "Ich musste zunächst schon einige Einzelgespräche führen, um zu vermitteln, dass sich dadurch die Spielzeit jeder Einzelnen verringert, aber wir haben so genug Kraft, um bis zum Schluss Gas zu geben." Durch die hohe Qualität in der Mannschaft ist man nicht auf das Können nur einer Spielerin angewiesen.

Dass neben Ilona und Regine Brox heuer auch schon Laura Angerstein, Theresa Heinz oder Kerstin Wägner als Topscorer auffielen, zeigt, wie gut die Shorthorns aufgestellt sind. "Mich freuen aber auch Siege, bei denen niemand zweistellig punktet, dafür aber jede eingesetzte Spielerin", betont Braun, der dem Konkurrenzkampf im großen Team viel abgewinnt. "Das belebt und spornt an. Einige Spielerinnen haben sich individuell weiterentwickelt, sowohl spielerisch als auch im mannschaftlich-sozialen Bereich. Wenn wir keine Verletzungssorgen hätten und alle hundertprozentig fit wären, würden wir qualitativ noch mehr zulegen."

Braun ist aber schon jetzt stolz darauf, wie sein Team die zurückliegenden Aufgaben gelöst hat. Durch die sehr gute Arbeit, die seine Vorgänger Florian Ottig und Markus Schönmüller geleistet haben, gebe es bei der TSH seit einigen Jahren gut greifende Mechanismen, die vor allem in der Defensive zum Tragen kommen. Das sei auch bei den Shorthorns II und der zweiten Herrenmannschaft zu sehen, die ebenfalls Tabellenführer in ihren Ligen sind.

Taktisch clever und vielseitig

Obwohl er sich selbst als defensiv ausgerichteten Trainer sieht, habe Braun deshalb vor allem an der Offensive arbeiten und viele neue Ideen umsetzen können, die er vom ProA-Verein BC Nürnberg mitbrachte. "Wir haben uns taktisch weiterentwickelt, spielen cleverer und sind sehr vielseitig. Selbst oft wechselnde Startformationen haben uns bisher nicht gestört."

Gut findet Braun auch, dass er vom Verein absolutes Vertrauen genießt, sich kaum um Organisatorisches kümmern muss und das Herren- und Damenabteilung ein gutes Miteinander pflegen. Jetzt sei es wichtig, schnell wieder den Rhythmus zu finden, denn die Shorthorns sind erst vor zehn Tagen wieder ins Training eingestiegen und nächste Woche schon wieder spielfrei. "Wir genießen unsere guten Ergebnisse, überbewerten diese aber nicht. Wir wollen weiter erfolgreich sein und uns unserem Publikum gut präsentieren", betont Braun. Dazu haben die Shorthorns 2013 reichlich Gelegenheit, denn von den restlichen zehn Saisonspielen finden sechs zu Hause statt.