Das Saisonziel der Höchstadt Alligators, erneut ins Play-off-Halbfinale der Eishockey-Bayernliga einzuziehen, ist seit Sonntagabend zum Greifen nah. Zwar verspielte das Team in Peißenberg einen Zwei-Tor-Vorsprung, sicherte sich im Penaltyschießen aber den Zusatzpunkt.
Am kommenden Freitag hat der HEC vor eigenem Publikum die Möglichkeit, alles klar zu machen und in die Runde der letzten vier einzuziehen.
TSV Peißenberg - Höchstadter EC n.P 3:4 Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für die Gäste. Ein Puckverlust bei eigenem Angriff ermöglichte dem TSV nach 30 Sekunden einen Konter, bei dem HEC-Goalie Philipp Schnierstein allein gegen zwei Peißenberger aber reaktionsschnell den Rückstand verhinderte. Das blieb in der Anfangsphase die einzige Chance der Eishackler. Höchstadt stand defensiv äußerst diszipliniert und ließ so gut wie nichts zu.
Das lag auch daran, dass Peißenberg einige Male in Unterzahl geriet und deshalb selbst mehr Wert auf die Abwehrarbeit legen musste. Doch im Powerplay waren die Alligators brandgefährlich und gingen schnell in Führung: Daniel Sikorski und Richard Stütz zielten noch zu ungenau, ehe Martin Vojcak aus der Distanz abzog, und der Puck zur Höchstadter Führung einschlug (4.). Peißenberg antwortete mit wütenden Angriffen, nahm sich mit weiteren Zeitstrafen aber selbst den Wind aus den Segeln. Erst in der 9. Minute, als zur Abwechslung die Gäste in Unterzahl waren, gelang Birkner nach Pass von Stögbauer, der ein Bully gewonnen hatte, der Ausgleich.
Doch die Alligators waren nicht geschockt und legten vier Minuten später wieder vor. Daniel Jun bediente den mittig postierten Thilo Grau, der die Scheibe aus kurzer Distanz direkt unter die Latte nagelte (13.). Auch in der Folge hatte der HEC die besseren Möglichkeiten, doch TSV-Schlussmann Barth stand einer höheren Führung im Weg.
Die Alligators rühren Beton an Nach dem Seitenwechsel stellten sich die Teams besser auf die Linie der Schiedsrichter ein, spielten nicht mehr ganz so körperbetont und zogen dementsprechend weniger Strafen. Höchstadt schien damit besser klar zu kommen, hatte nun mehr Spielanteile und belohnte sich: Simon Knaup, der bei doppelter Unterzahl des HEC die Scheibe erobert und allein aufs Tor zugestürmt war, zielte zu hoch. Dann aber feuerte Jun einen strammen Schuss von der blauen Linie ab, den André Lenk entscheidend abfälschte - 1:3 (27.). Nun mussten die Gastgeber kommen und taten dies vehement. Doch die Alligators rührten Beton an, störten den TSV geschickt und konnten sich auf Schnierstein verlassen, der viel Souveränität ausstrahlte und seinem Team ein absolut sicherer Rückhalt war.
Kräfteverschleiß ist nicht mehr zu übersehen Seinen Teamkameraden ging diese Sicherheit im Schlussdrittel aber etwas verloren. Der HEC kassierte überflüssige Zeitstrafen, was sich im Kräftehaushalt negativ bemerkbar machte, und wirkte auch in der Abwehr nicht mehr sattelfest. Das wussten die Hausherren im Powerplay gleich zweimal zu nutzen: Martin Ändrä brachte die Eishackler - jeweils nach Zuspiel von Bohrer - mit einem Doppelpack (45., 48.) wieder heran und läutete die Schlussoffensive ein.
Der TSV schnürte die abbauenden Gäste nun in deren Drittel ein, biss sich aber an Schnierstein die Zähne aus, der den HEC mit seinen Paraden ins Penaltyschießen rettete und dort endgültig zum "Man of the match" avancierte. Gleich drei Duelle entschied der 25-Jährige für sich, weshalb den Alligators der Treffer von Martin Vojcak genügte, um den zweiten von drei notwendigen Viertelfinal-Siegen einzutüten.
Die Statistik zum Spiel TSV Peißenberg - Höchstadter EC n.P. 3:4 (1:2, 0:1, 2:0)
TSV Peißenberg: Tor: Fe. Barth, Resch;
Verteidigung: Stögbauer, Weiß, Pfaff, Singer, Lenz, Ebentheuer, Maier;
Angriff: Markus Andrä, Weindl, Bohrer, Fl. Barth, Hörndl, Mooslechner, Stowasser, Martin Andrä, Malzatzki, Estermaier, Feistle, Müller, Birkner
Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Glaser;
Verteidigung: Stütz/Sikorski, Knaup/Babinsky, Goblirsch;
Angriff: Jun/ Lenk/Hiendlmeyer, Urban/Vojcak/Dzemla, Grau, Kaczmarek
SR: Manuel Vorgeitz, Holger Gast, Salvatore Vacca
Zuschauer: 550
Tore: 0:1 Vojcak (4.), 1:1 Birkner (9.), 1:2 Grau (13.), 1:3 Lenk (27.), 2:3 Martin Andrä (45.), 3:3 Martin Andrä (48.)
Strafzeiten: 12+10 (Fe. Barth) / 22