Der 800-Meter-Läufer des LSC Höchstadt muss sich am Samstag in Erding um knapp zwei Sekunden verbessern, um bei der deutschen Meisterschaft dabei zu sein.
Marco Kürzdörfer vom LSC Höchstadt hat eine weitere Chance, sich über 800 Meter für die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg am 21. und 22. Juli zu qualifizieren, verpasst. Zehn Sportler der TS Herzogenaurach um Trainer Peter Müller kehrten reich dekoriert von den bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen zurück.
LSC: Niklas Buchholz wird Fünfter
Als Titelträger über 3000 Meter Hindernis der U20 des Vorjahres nahm Niklas Buchholz vom LSC Höchstadt heuer an den deutschen U23-Meisterschaften der Leichtathleten teil. Das Teilnehmerfeld im Frankenstadion in Heilbronn war mit 16 Läufern überraschend groß, auch an der Spitze war die Leistungsdichte so stark wie seit Jahren nicht mehr. Angesichts der drittbesten Meldezeit liebäugelte Buchholz mit einer Medaille, jedoch waren andere Mitfavoriten in dieser Saison noch nicht so richtig in Erscheinung getreten.
Das Rennen begann trotz hoher Temperaturen flott, vorne wechselten sich Patrick Karl (TSV Ochsenfurt) und Lennart Mesecke (LG Nord-Berlin) ab. Der ehemalige Hemhofener hielt sich bis 1600 Meter in der Fünfer-Spitzengruppe, zeigte dann aber deutliche Ermüdungserscheinungen, ließ abreißen und kämpfte sich in 9:08,36 Minuten als Fünfter ins Ziel.
Der zweitstärkste Höchstadter, Brian Weisheit, stürzte bereits in der zweiten Runde am Balken. Etwas unachtsam kam er zu nahe an das massive Hindernis und fiel aufs rechte Knie. Zudem wurde er von einem Konkurrenten mit dessen spitzen Dornen am Schuh aufgeritzt. Er rappelte sich zwar wieder auf, aber nach 2000 Metern gab er mit Schmerzen auf. Der dritte LSCler, Theo Schell, kam in 9:31,55 Minuten nah an seine Saisonbestleistung heran. Mit Platz 10 ließ er so machen besser gemeldeten Läufer hinter sich.
Beim "Meet-IN" in Ingolstadt versuchten einige Höchstadter Mittelstreckler, ihre Saisonbestleistung über 800 Meter zu verbessern. Im B-Lauf absolvierte Bernhard Weinländer das komplette Rennen von der Spitze aus. Im Ziel fehlten ihm nur wenige Zehntel für eine Zeit unter zwei Minuten (Platz 11). Im A-Lauf wollte Marco Kürzdörfer die Norm für die DM in Nürnberg angreifen, die bei 1:51,60 Minute liegt. Dafür opferte sich Alexander Barth als Tempomacher bis 450 Meter, danach übernahm Kürzdörfer die Initiative an der Spitze, dicht gefolgt vom Ostheimer Daniel Bishop.
Auf den letzten 200 Metern zog der Unterfranke aber am Höchstadter vorbei, dem das harte Training der Vorwoche wohl noch in den Knochen steckte (1:53,33). Die letzte Gelegenheit, die Norm zu erfüllen, hat Kürzdörfer bei den "Bayerischen" am Samstag in Erding. Auch bei Geoffroy Jadoul (1:56,27, Platz 5) und Florian Lang (1:59,51, 9.) lief es trotz guter Bedingungen nicht perfekt.
mam
Sieben Medaillen für die TSH
Zwei Mal Gold, drei Mal Silber und zwei Mal Bronze war die Ausbeute der Herzogenauracher bei den bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in Garmisch. Bei der U23 feierte die TSH einen Dreifacherfolg. Marius Laib gewann mit 6238 Punkten souverän und hakte damit die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft Ende August in Wesel ab. Er war in allen Disziplinen konstant gut, obwohl er gesundheitlich nicht topfit war.
Niklas Wiesener als Zweitplatzierter (5778 Punkte) und Lars Meschede als Dritter (5728) verbesserten sich um jeweils etwa 250 Zähler. Dabei stellte Meschede in acht Disziplinen eine neue persönliche Bestleistung auf, Wiesener in fünf. Bastian Dittrich, der quasi ohne Training an den Start gegangen war, kam auf 4829 Punkte und belegte Rang 5. Bei den Männern hatte Mitfavorit André Zahl mit körperlichen Problemen zu kämpfen, zog den Wettkampf aber durch und kam auf respektable 6574 Zähler, die aufgrund der starken Konkurrenz nur zum undankbaren vierten Platz reichten. Mit Laib und Wiesener durfte er sich aber über die Goldmedaille mit der Mannschaft freuen.
Timo Kaufmair knackte nach längerer Abstinenz im Zehnkampf die 5000-Punkte-Marke und wurde Sechster. Mit Meschede und Dittrich holte er Silber mit dem Team. In der U18 kam Sebastian Oertel nach Silber in der Fünfkampfwertung (3051) mit 5324 Punkten im Zehnkampf auf Platz 3. Stefanie Wittwer und Chiara Ebner hatten in einem riesigen Teilnehmerfeld der U18 keine Chance auf vordere Platzierungen.
pm