Die HSG legt im ersten Derby vor

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Am Ende streckten sich Thomas Neumann (Nummer 29) und die TSH vergeblich, gegen laufstarke und kämpferische top eingestellte Niederlindacher setzte es eine Derby-Pleite. Fotos: herzopress
Am Ende streckten sich Thomas Neumann (Nummer 29) und die TSH vergeblich, gegen laufstarke und kämpferische top eingestellte Niederlindacher setzte es eine Derby-Pleite. Fotos: herzopress
 
 
 
 
 
 
 
 

Wie schon im Vorjahr entscheidet Niederlindach des erste Aufeinandertreffen mit der TS Herzogenaurach. Beide Teams offenbaren Abwehrschwächen, begegnen sich aber mit offenem Visier und liefern ein hart umkämpftes Torfestival ab.

70 Tore, zwei Platzverweise, eine Platzwunde und ein Finale furioso - es war wieder Derbyzeit in der Turnhalle des Gymnasiums Herzogenaurach. Vor einer vollgepackten Zuschauertribüne lieferten sich die Bezirksoberliga-Handballer der TS Herzogenaurach und der HSG Erlangen/Niederlindach ein packendes und dramatisches Kräftemessen. Auf der einen Seite herrschte tosender Jubel, als wäre gerade ein alles entscheidendes Finale gewonnen worden. Auf der anderen Seite der Halle dominierten Tristesse und Enttäuschung über eine knappe, bittere Derbypleite. Beide Kontrahenten haben erst zwei Partien absolviert, sodass von einer richtungsweisenden Begegnung keinesfalls die Rede sein kann. Nichtsdestotrotz lieferten sich die Rivalen von Beginn an ein hitziges Duell.

TS Herzogenaurach - HSG Erlangen/Niederlindach 34:36

Den besseren Start erwischte die junge Truppe aus Niederlindach.
Durch schnelle Gegentreffer von Willert, Stübinger und Co. geriet die Turnerschaft innerhalb weniger Minuten mit 0:4 ins Hintertreffen. Schon zu diesem Zeitpunkt ließ die Defensivleistung der Hausherren zu wünschen übrig. Ein ums andere Mal hatte die Abwehr das Nachsehen und wurde regelrecht düpiert. Wenigstens kam die Offensive immer besser in Fahrt. Allen voran führte ein stark aufspielender Sandro Karg sein TSH-Team wieder zurück ins Spiel. So verwandelten die Schuhstädter einen 0:4-Rückstand in eine 8:7-Führung.
Ab da ging es hin und her, auch weil die beiden Abwehrreihen, die die Zuschauer an diesem Tag zu sehen bekamen, nicht unbedingt als bezirksoberligatauglich zu bezeichnen waren. Stattdessen bahnte sich bereits im ersten Durchgang ein Torfestival an. So nutzetn die Gäste in den Schlussminuten der ersten Halbzeit durch schnelle Konterangriffe die zeitweise fahrlässige Rückwärtsbewegung der Schuhstädter eiskalt aus und gingen mit einer 16:14-Führung in die Kabine.

Platzwunde beendet Stübingers starken Auftritt

In der zweiten Halbzeit deutete sich dann jedoch ein Stellungswechsel an. Die Herzogenauracher kamen motiviert aus der Pause und übernahmen von Beginn an mehr Verantwortung. Die dritte Zeitstrafe gegen den HSG-Akteur Christian Gottesbüren schien der TSH in die Karten zu spielen. Durch sehenswerte Einzelaktionen erkämpften sich die Gastgeber eine Drei-Tore-Führung und schienen die Gäste im Griff zu haben. Auch den in der ersten Halbzeit auftrumpfenden Stübinger bekam die TS-Deckung besser unter Kontrolle.
Trauriger Höhepunkt des zweiten Durchgangs war ein im Handballsport üblicher Zusammenprall, der mit einer Platzwunde für den Niederlindacher Torjäger endete. Dieser konnte in den Schlussminuten nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen und wurde am Hallenrand behandelt. Ein weiterer Leistungsträger der HSG, Max Willert, verabschiedete sich hingegen unschön. Für ein überhartes Foul wurde er des Feldes verwiesen, sodass alle drei Rückraumspieler der HSG-Startformation ausfielen.

In Hektik verzettelt

Doch wer dachte, die Schuhstädter würden davon profitieren, irrte. Stattdessen verfielen die Gastgeber in Hektik und verzettelten sich. Hinzu kam, dass die Abwehr der Aurachstädter in den letzten zehn Minuten erneut nicht stattfand und man sich auf ein offenes Konterspiel mit der laufstarken HSG einließ. Diese erkämpfte sich zum Schluss eine Zwei-Tore-Führung, die von Kundmüllers Heimmannschaft nicht mehr egalisiert werden konnte.
Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. Allerdings entschärfte der Gäste-Keeper deutlich mehr Bälle als die TSH-Schlussmänner. Zudem vergab man eine halbe Minute vor Abpfiff durch einen verworfenen Strafwurf die Möglichkeit, vielleicht doch noch zum Remis zu kommen. So hatte die HSG mit 36:34 die Nase vorn.
Wie schon im Vorjahr zog die TSH vor heimischer Kulisse den Kürzeren. Während die Schuhstädter eine tolle Offensivleistung zeigten, offenbarten sie defensiv ungeahnte Schwächen. Daran muss in den kommenden Wochen unbedingt gearbeitet werden, möchte man nicht weitere frühe Verlustpunkte hinnehmen müssen. Gleiches gilt für die HSG, die ihre Abwehrschwäche aber besser zu kompensieren wusste und sich den Sieg mit einer starken kämpferischen Leistung verdiente.