Gerade einmal sieben Feldspielerinnen traten für die TS Herzogenaurach die Reise zum Tabellenvierten HSG Dietmannsried/Altusried an - hatten den Favoriten aber trotzdem am Rande einer Niederlage. Doch am Ende fehlte die Kraft.
Wie schon im Hinspiel trennten sich die Bayernliga-Handballerinnen der Turnerschaft Herzogenaurach unentschieden (28:28) von der HSG Dietmannsried/Altusried. Es war das achte Remis in dieser Saison für die Schützlinge von Trainer Udo Herrmannstädter. "Und jedes Mal lagen wir bis kurz vor Schluss in Führung," erklärte der Übungsleiter nach der Partie mit etwas Bitterkeit in der Stimme. Denn wie so oft hatte er nur eine Handvoll Akteurinnen zur Verfügung, wobei Torfrau Susanne Markus und Lena Kräck von der zweiten Mannschaft aufgerückt waren. Sieben Herzogenauracher Feldspielerinnen standen 14 aus dem Allgäuer Lager entgegen. Die Gäste machten trotzdem vieles richtig, hatten ab dem Spielstand von 20:20 alles im Griff und waren näher am Sieg dran.
Letzlich fehlte aber die Kraft, um einen knappen Vorsprung ins Ziel zu retten.
Altusried/Dietmannsried - TS Herzogenaurach 28:28Herrmannstädter setzte gegen die zweitbeste Offensive auf eine 6:0-Abwehr, die sehr diszipliniert zu Werke ging und mit Geschick und ab und an auch etwas Glück dem Sturmlauf der Gastgeberinnen Stand hielt. Dazu sorgten die Herzogenauracherinnen immer wieder für Entlastung, indem sie lange Angriffsstaffetten spielten und diese meist auch mit Erfolg abschlossen. Über 3:3 (5.) und 7:6 (10.) blieb die TSH stets auf Augenhöhe und ließ sich auch bis zur Pause nicht abschütteln.
Den Start in die zweite Halbzeit verschliefen die Mittelfränkinnen dann aber etwas und sahen sich mit 13:16 im Hintertreffen. Doch was die kleine Truppe dann ablieferte, war aller Ehren wert.
Angeführt von der überragenden Alexa Dodan, die allein zehn Treffer beisteuerte, kämpfte sich die TSH zurück und übernahm beim Spielstand von 20:20 die Kontrolle. Bei Altusried ging die Ordnung verloren, und auch von den Fans der HSG war nicht mehr viel zu hören. So lagen die Gäste stets mit ein, zwei Treffern in Führung, und alles deutete auf den siebten Saisonsieg hin. Dann allerdings zog die TSH innerhalb von sechs Minuten drei Zeitstrafen, was die Heimmannschaft dazu nutzte, wieder auszugleichen (26:26) In den Schlussminuten wogte die Partie hin und her, Herzogenaurach legte vor, doch Altusried kam wieder heran. Beim Stand von 28:28 fuhren die Gäste 25 Sekunden vor Schluss noch einen Konter, aber es fehlten Kraft und Konzentration, um diesen zum Siegtreffer zu nutzen.
Die falsche Ausfahrt "Wir waren am Ende zu platt, um noch zu gewinnen, aber die Mädels haben insgesamt eine Top-Leistung abgerufen. Zumal wir eine lange Anreise hatten und diese auch noch 50 Kilometer länger war als nötig, weil wir die falsche Ausfahrt genommen haben", sagte Herrmannstädter. Hätte sein Team sich - speziell in der Rückrunde - öfter so präsentiert, wären Abwanderungsgedanken beim Trainer wohl gar nicht erst aufgekommen. Gegen Dachau und bei der HG Zirndorf haben die TSH-Damen jetzt noch zwei Gelegenheiten, ihrem Trainer einen schönen Abschied zu bereiten.
TS Herzogenaurach: Aures, Markus - J. Kräck, L. Kräck, Stephan (4), Egle (6/1), Bestle (1), Dodan (10/2), Probst (7/1)