Der 19-jährige Sebastian Eckel hat den Sprung von der Jugend in die momentan sehr erfolgreiche erste Herrenmannschaft des TSV Röttenbach geschafft und überzeugt seinen Trainer mit viel Fleiß.
Er ist das Spiegelbild des neuen Selbstverständnisses des TSV Röttenbach. Jung, talentiert, hungrig. Sebastian Eckel hat den Sprung von der Jugend in den Herrenbereich mit viel Trainingsfleiß geschafft und bekommt beim aktuellen Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga viel Einsatzzeit. "Ich bin momentan Ergänzungsspieler, aber das ist mein erstes Jahr und da muss ich durch", sagt der 19-jährige Stürmer, der schon den einen oder anderen Treffer zum bisherigen sehr guten Abschneiden seiner Farben beigetragen hat.
Als er in der Rückrunde der abgelaufenen Bezirksliga-Saison zur Truppe stieß, war das noch nicht so. Schlechte Trainingsbeteiligung im Team und eine Niederlage nach der anderen machten es schwer, den Spaß am Sport zu erhalten. "Aber es war eine gute Erfahrung, auf der ich aufbauen will. Ich möchte dran bleiben, mich weiterentwickeln und wenn wir den Wiederaufstieg schaffen, wäre das natürlich toll."
Das Team muss erst wachsen Aber das sei nicht oberstes Ziel, tritt Trainer Joachim Müller auf die Bremse. Nach dem sang- und klanglosen Absturz in die Kreisliga, vollzog der TSV Röttenbach einen notwendigen Schnitt, verabschiedete sich vom Gedanken, den Erfolg kaufen zu können, und setzt nun darauf, das Potenzial vor Ort auszuschöpfen und Talenten aus der Umgebung eine Chance zu geben. "Dass das so erfolgreich anläuft, konnte keiner ahnen. Wir wollen natürlich so lange es geht oben mitspielen, aber die Saison ist noch jung", weiß Müller.
Das Team müsse erst wachsen und habe Zeit. Was sich aber schon zeigt: Der TSV hat endlich wieder eine echte Einheit, die auf und neben dem Platz funktioniert. "Ich habe bei der Zusammenstellung der Mannschaft viel auf den Charakter geachtet. Man sieht, das passt und an einem wie dem Basti ist zu erkennen, was dann rauszuholen ist", sagt der erfahrene Coach. Der 19-jährige Gymnasiast sei ein ruhiger Spieler, der voll mitzieht, schnell lernt und sich was sagen lässt. "Taktisch und im Zweikampfverhalten muss er noch arbeiten, aber der Übertritt von der Jugend zu den Herren ist ein großer Schritt und mit etwas Glück werden wir noch viel Freude an Basti haben."
90 Minuten lang Gas geben Auch in die anderen jungen Talente in den Reihen des TSV setzt der Coach viel Vertrauen und sieht das gemeinsame Trainingslager in Ramsau am Dachstein als Grundlage des aktuellen Erfolgs. "Da haben wir richtig hart trainiert, die Neuzugänge wurden gleich super integriert und das Team ist zusammengewachsen." Die Spieler zogen alle mit, tun dies auch weiter und setzen Müllers Konzept um. "Wir sind momentan topfit und können 90 Minuten lang Gas geben." Selbst bei der 3:4-Niederlage gegen Langensendelbach habe seine Mannschaft nach einem 0:3-Rückstand tolle Moral bewiesen und war nahe dran, sogar noch zu gewinnen.
Doch der Trainer weint den verlorenen Punkten nicht nach: "Wir haben in der Anfangsphase richtig schlecht gespielt und das ist zurecht bestraft worden. Es zeigt, dass die Liga stark ist und man Woche für Woche von der ersten Minute an konzentriert sein muss, wenn man oben mitspielen will." Deshalb sei dies eine sehr gute Erfahrung gewesen für junge Spieler wie Basti Eckel, der erst vor anderthalb Jahren wieder mit dem Fußball-spielen angefangen hatte.
Davor lag der Fokus auf der Karate-Karriere, die seit dem Kindergarten bis vor drei Jahren parallel zum Fußball lief. "Aber ein Freund hat mich überredet, wieder anzufangen", sagt der Gymnasiast, der das Abitur vor Augen hat und danach etwas mit Sport studieren möchte.