Weil die freiwilligen Helfer fehlen, entfällt in Ailsbach heuer der Kirchweihmontag. Dafür genossen die Einwohner und Besucher des kleinen Lonnerstadter Ortsteils die milden Temperaturen und verfolgten das Baumaufstellen vor dem Hirtenhaus ganz entspannt.
Solch traumhaftes Kirchweihwetter hatten die Ailsbacher lange nicht mehr. Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen stellten sie an Allerheiligen ihren Kerwasbaum im Lonnerstadter Ortsteil auf. Stolze 25 Meter misst die Fichte, die die 20 Kerwasburschen am Mittag aus dem angrenzenden Gemeindewald geholt hatten.
Mit dabei war auch die elfjährige Lea. Sie ist vor zwei Jahren mit ihrer Familie nach Ailsbach gezogen und hellauf begeistert von der dortigen Kerwastradition. "Beim Baumschlagen war ich jetzt zum ersten Mal dabei", verkündet das Mädchen stolz. Und auch ihre Freundin Annika, neun Jahre, durfte mithelfen. "Alle gemeinsam haben wir den Baum geschmückt", berichtet sie.
Dass die Ailsbacher Kerwa erst so weit hinten im Jahreskalender verortet ist, hat seinen Grund.
"Wir möchten uns nicht mit den Konkurrenzveranstaltungen in den großen Nachbargemeinden überschneiden", erklärt Sascha Link, der beim Baumaufstellen das Kommando über zahlreiche Helfer hatte. Link ist Zweiter Vorsitzender der Dorfgemeinschaft des 303-Seelen-Örtchens und kennt die lange Kirchweihtradition gut. Seit etwa 25 Jahren stelle man den Baum bereits am Hirtenhaus auf, schätzt der junge Mann.
Erstmals fand das Fest heuer in dem frisch renovierten Gemeinschaftshaus statt. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens hatte man es im Sommer aufwendig saniert. Dank des fast spätsommerlichen Wetters konnten die Bewohner nicht nur den Kirchweihhöhepunkt in Form des Baumaufstellens auf den Bänken vor dem beliebten Dorftreffpunkt verfolgen.
Etwa eine halbe Stunde benötigten die Kerwasburschen am Samstagnachmittag, um ihr bunt geschmücktes Kirchweihsymbol gemeinschaftlich in die Höhe zu hieven.
Penibel wurde dabei darauf geachtet, dass die Fichte auch gerade steht.
Doch bei aller Freude über ein gelungenes Fest gab es doch einen Wermutstropfen: Der Kirchweihmontag musste kurzfristig gestrichen werden. "Wir haben einfach keine Leute zusammenbekommen", gesteht Sascha Link. Immerhin an den übrigen Tagen konnten die Kirchweihbesucher im Hirtenhaus aber Karpfenspezialitäten aus dem örtlichen Weiher genießen. Die Jüngsten tobten sich währenddessen auf der Bierkastenrutsche aus.