Die Stadt Herzogenaurach bedankt sich bei den Ehrenamtlichen von Feuerwehr, ASB, BRK, DLRG und Wasserwacht mit einer Einladung auf die Sommerkirchweih.
Irgendwie scheint das Herzogenauracher Stadtoberhaupt einen guten Draht nach oben zu haben. Eine Stunde vor Beginn des traditionellen Ehrenabends auf der Sommerkirchweih schien es sich einzuregnen, und vor dem Ansbacher-Tor-Keller meinte der Lochners Rudi: "Des wärd heit nix mehr mit dem Burchamaster sein Abend. Eigentlich wollt ich ja ham", aber weil es regnete, ließ er sich nochmal eine Maß bringen.
Auch die Kellner hatten sich unter das schützende Vordach zurückgezogen, zu tun gab es sowieso fast nichts und unter den großen Sonnenschirmen saßen nur vereinzelt einige Kirchweihbesucher. Der Regen kam nach Meinung der Kellner gerade zur Unzeit, denn nach Feierabend und zwischen 17 und 18 Uhr zieht es auch Familien zu einem Abstecher in den Weihersbach.
Auf der Bühne hatten die "Audio Buam" aufgebaut, und die wenigen Besucher konnten am Soundcheck teilhaben.
Die Kirchweihgäste unter den schützenden Dächern schauten etwas mitleidig auf die ankommenden und platzsuchenden Besucher. "Da draußen ist freie Platzwahl", rief einer mehreren jungen Frauen zu, die einen Platz suchten, von dem aus man auch etwas sehen kann. "Man kann nicht alles haben", wurde ihnen kurz und bündig beschieden, und die jungen Damen zogen weiter.
Entwarnung von der Wetter-App
Eine halbe Stunde später inspizierte der "beschirmte" Bürgermeister German Hacker (SPD) die nassen Tische der Festwirtin Katharina Hager vor dem Heller-Keller und gab sich optimistisch.
Wie gut, dass es eine Wetter-App gibt: "In fünf Minuten scheint die Sonne", erklärte Hacker und ließ Andrea Pöltl vom Kulturamt und die Sport- und Ehrenamtskoordinatorin Katja Heil einen Blick auf sein Smartphone werfen. "Das ist nur der Rand eines Gewitters und es wird gleich wieder verschwinden, wir sind schon wieder im grünen Bereich", erklärte der Bürgermeister, und er behielt Recht. Als die ersten der rund 400 Rettungskräfte eintrafen, waren die Tische wieder trocken gewischt und Andrea Pöltl konnte ihre Umschläge mit den Marken verteilen.
Natürlich begrüßt der Bürgermeister nicht jeden Abend die Besucher der Sommerkirchweih im Weihersbach. Aber der Montagabend war ein besonderer Abend. "Sie befinden sich heute am sichersten Ort in
Herzogenaurach", erklärte Hacker bei seiner Begrüßung.
Die Stadt hatte die Rettungskräfte von Feuerwehren, ASB, BRK, DLRG und Wasserwacht zum Ehrenabend eingeladen.
"Dieser Abend und die Einladung können nur ein Symbol darstellen, und ich kann Ihnen dafür nur einen öffentlichen Dank und unser aller Anerkennung aussprechen", sagte Hacker. Er dankte auch den Familien der Ehrenamtlichen, denn schließlich werden für den Dienst unzählige Stunden der Freizeit aufgewendet, und der Einsatz gehe meist vor Familie und privaten Interessen. "Während wir hier Kirchweih feiern, sind die Rettungsdienstler in Bereitschaft oder im Einsatz, um den Menschen zu helfen", erklärte der Bürgermeister.
Hacker erinnerte an einige Schadensereignisse, die in den Köpfen der Bevölkerung haften geblieben sind und bei denen die Rettungskräfte aus der Stadt und dem Landkreis großartige Arbeit geleistet hätten.
Durch die immer stärker werdenden Wetterereignisse, zunehmenden Verkehr und weitere unvorhergesehene Ereignissen würden die Anforderungen an die rund 700 aktiven Rettungskräfte in der Stadt Herzogenaurach immer höher und komplizierter. Die ehrenamtlichen Helfer würden oft ihre eigene Gesundheit einsetzen, um Leben zu retten oder Menschen zu helfen und seien dabei oft hohen psychischen Belastungen ausgesetzt.
"Die Arbeit der ehrenamtlichen Rettungskräfte kann weder der Staat noch die Stadt leisten, deshalb ist es mehr als angemessen, diesen Leuten ganz herzlich zu danken", erklärte das Stadtoberhaupt unter Beifall. Für die Ehrenamtlichen war der Abend auch dafür wichtig, dass sie sich nicht nur an einer Einsatzstelle treffen, sondern sich in gemütlicher Atmosphäre unterhalten konnten. Dabei wurde aber natürlich auch über die in den Köpfen haftenden Schadensereignisse geredet. "Das ist auch eine Art der Einsatznachbearbeitung", erklärte dazu ein Feuerwehrmann.