Die Adelsdorfer CSU bot Tanz und Comedy in der 17. Auflage. Die Jugend übernimmt langsam das Regiment.
Wer an diesem Wochenende eine Faschingsveranstaltung in der Region besuchen wollte, hatte die sprichwörtliche Qual der Wahl. Umso mehr freute sich die Adelsdorfer CSU über das wieder einmal volle Haus bei ihrer traditionellen Prunksitzung.
Und die wartete in ihrer 17. Auflage mit einer ganz besonderen Neuerung auf: Erstmals begrüßte ein Elferrat am Samstagabend das Publikum in der Aischgrundhalle. Bislang waren stets sieben Personen aufgelaufen, die den "Gemeinen Siebenerrat" verkörpert hatten.
Hintergrund dieser Regelung war die Anzahl der Ortsteile Adelsdorfs. "In den letzten Jahren wurden wir immer wieder gefragt, warum es bei uns keinen Elferrat gibt. Deshalb haben wir das heuer geändert", erklärte CSU-Ortsvorsitzender Hans Mönius gleich zum Auftakt der Veranstaltung.
Gemeinsam mit Uta Möller aus Aisch führte er auch in diesem Jahr durch das vierstündige Programm. Rund 50 freiwillige Helfer hatten im Vorfeld zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Die 500 Gäste erwartete dann eine gelungene Mischung aus Tanz und Comedy.
Das erste Highlight ließ auch nicht lange auf sich warten: Mit Tanzmariechen Bianca Dürrbeck hat der kleine Adelsdorfer Ortsteil Wiesendorf schließlich eine zweifache Deutsche Meisterin zu bieten. Und die huschte auch in der Mehrzweckhalle leichtfüßig über die Bühne und präsentierte packende Akrobatik.
Schon mit 15 in der Bütt Über die politische Wetterlage in der Gemeinde, dem Landkreis und der ganzen Republik philosophierte Nachwuchs-Büttenredner Simon Hertel. Der 19-Jährige attestierte der Region zwar einen "Platz an der Sonne", wies aber auch auf herannahende "Stubdruckgebiete" hin. Und auch die Verteidigungsministerin ("Panzer-Uschi") bekam ihr Fett weg.
Eine besondere Überraschung war allerdings nicht im Programm vorgesehen: Gemeinderat Sebastian "Wastl" Mönius, der vor wenigen Wochen mit seinem Herzinfarkt für Unruhe im Ort gesorgt hatte, betrat gut gelaunt die Bühne und verkündete: "Ich hab' die Sache gut überstanden". Nicht nur von "seinen Aischern" bekam der Fleischermeister für diesen Auftritt großen Applaus.
Dass den Abend insgesamt jedoch die jüngere Generation im Griff hatte, verdeutlichte auch die 15-jährige Pia Kropp. "Als junges Mädchen, da hat man's schwer - ach wenn ich doch schon 20 wär'", lautete der Leitsatz ihrer Büttenrede. Pfiffig stellte sie darin die Doppelmoral von Müttern bezüglich Mode und Schminke an den Pranger. Ihr eigenes Ziel machte sie auch schnell klar: einen reichen Mann heiraten.
Für Kurzweil zwischen den komödiantischen Einlagen sorgte das Zeckerner Tanztrio aus Christina und Daniela Sörgel, sowie Lisa-Marie Lehmann. Das hatte nicht nur moderne Beats mitgebracht, sondern auch eine große Fangemeinde.
Schnell auf ihrer Seite hatte auch Katharina Dorsch das Publikum. Sie betrat als Wolfgang Petry die Bühne und beherrschte diese Rolle bis zur Perfektion. Dabei überzeugte nicht nur das Outfit, sondern vor allem die kräftige Stimme.
Die zweite Programmhälfte eröffneten die "Aascher Faschingskracher". Sie sind von der Prunksitzung nicht mehr wegzudenken und berichteten in diesem Jahr "Neues vom Amtsgericht". Um Eheversprechen ging es in dem "Prozess", der auf der Bühne verhandelt wurde. Dass am Ende alles gut ausging, war jedoch kaum eine Überraschung.
Ebenfalls seit vielen Jahren Teil der Veranstaltung sind die "Crazy Ladies" aus Zeckern. Heuer hatte die Showtanzgruppe aber nicht nur tolle Kostüme und fetzige Choreografien im Gepäck, sondern auch ihren persönlichen Andreas Gabalier.
Und auch die Fußballer der SpVgg Zeckern ließen sich nicht lange bitten und sorgten als Schuhplattler zwar nicht unbedingt für ein tänzerisches Highlight, dafür aber für umso mehr Stimmung.
Daneben füllten Auftritte der No-Limits-Garde, der Frechen Früchtchen vom MC Sassanfahrt, einer neuen Adelsdorfer Hip-Hop-Gruppe und von "Dance 4 Fans" den Abend. Neuesten Klatsch und Tratsch tauschten die "Dorftratschen" aus Eggolsheim aus. In die Abgründe einer Ehe blickten Katharina Dorsch und Dirk Hirsch.