Für die Räum- und Streudienste in Höchstadt war am Donnerstag ein ganz normaler Wintertag. Die Kindergartenkinder genossen den ersten richtigen Schnee.
Es gibt sie in jedem Winter wieder, die Autofahrer, die schon fast Panik bekommen, wenn sie früh am Morgen auf dem Weg zur Arbeit schneebedeckte Fahrbahnen sehen. Dann geht es nicht mehr viel schneller als im Schritttempo voran und sofort haben sich hinter diesen übervorsichtigen Zeitgenossen endlos lange Kolonnen gebildet. Wer am Donnerstag in der Früh zwischen Höchstadt und Herzogenaurach oder Erlangen unterwegs war, hat es wieder einmal erlebt.
"Man hatte das Gefühl, dass manche Autofahrer das erste Mal Schnee in ihrem Leben sehen", berichtete eine Höchstadterin, die täglich nach Herzogenaurach pendelt.
Einen positiven Aspekt dieser Schneckentempo-Fahrten registrierte die Höchstadter Polizei: Es gab am Morgen nur zwei kleine Unfälle auf den winterlichen Straßen.
Höchstadts stellvertretender Polizeichef Gerhard Backert dazu: "Der Streudienst war früh unterwegs und die Autofahrer haben gut reagiert." Auch habe es - im Gegensatz zu den Nächten davor - keine überfrierende Nässe gegeben.
Für die Straßenmeisterei in Höchstadt war der Donnerstag "ein ganz normaler Einsatztag", berichtete Mitarbeiter Peter Baierl. Um drei Uhr sei man mit fünf Fahrzeugen ausgerückt, um knapp 200 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen im Raum Höchstadt befahrbar zu machen. 30 bis 40 Kilometer bedeuten das für jeden Schneepflug, der räumt und gleichzeitig mit einer Solelösung befeuchtetes Streusalz auf die Fahrbahn schleudert. 1600 Tonnen Streusalz hat die Straßenmeisterei für diesen Winter eingelagert, 460 Tonnen sind schon verbraucht.
Etwas später als auf den übergeordneten Straßen werden auf den Höchstadter Ortsstraßen Schnee und Eis bekämpft. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs werden um vier Uhr alarmiert, gegen fünf Uhr machen sich dann acht Fahrzeuge auf Tour.
Seit Tagen herbeigesehnt haben diesen ersten Schnee die Kinder der Bärengruppe im Matthias-Claudius-Kindergarten in Höchstadt. Dick eingemummelt und mit Lupen und Taschenlampen ausgerüstet machten sie sich zur Spurensuche in den Wald auf. Und sie wurden im frischen Schnee fündig. Begeistert berichteten sie unserer Zeitung: "Wir haben Spuren von Rehen, Mäusen, Hunden, Menschen und Autos gefunden."