Die Wirtschaftskrise hat Schaeffler abgehakt. Das Projekt Continental dagegen steht noch ganz oben auf der Agenda - das Familienunternehmen hatte sich an der dreimal größeren Conti beinahe verhoben. Nun muss Schaeffler an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten.
Der nach der Übernahme des Autozulieferers Continental hoch verschuldete Schaeffler-Konzern hat heute erstmals Geschäftszahlen vorgelegt. Nach der Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft gibt das fränkische Familienunternehmen damit einen Einblick in die Entwicklung der vergangenen Monate.
Schaeffler hat dank kräftig wachsender Nachfrage aus der Autobranche und der Industrie die Wirtschaftskrise hinter sich gelassen. Dennoch belasten die Folgen der Übernahme des dreimal größeren Autozulieferers Continental noch immer deutlich das Ergebnis des Unternehmens, das nach dem dramatischen Wirtschaftskrimi unter einem milliardenschweren Schuldenberg ächzt.
Die Zusammenarbeit mit Conti will Schaeffler weiter ausbauen - wann es tatsächlich zu der angestrebten Fusion kommt, ließ Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger am Mittwoch aber weiter offen. Das Unternehmen stellte erstmals detaillierte Geschäftszahlen vor.
"Natürlich wollen wir einen Zusammenschluss der Unternehmen", bekräftigte Geißinger. Doch gebe es dafür ausreichend Zeit. Denkbar sei etwa ein Zusammenschluss Ende 2011 - doch ob und in welcher Form ein solches Projekt umgesetzt werde, sei derzeit kein Thema. Vorrang habe zunächst die Zusammenarbeit mit Conti bei technischen Projekten.
Für die ersten sechs Monate steht in den Büchern der Schaeffler- Gruppe unterm Strich ein Verlust von 260 Millionen Euro, nachdem das Minus im ersten Halbjahr 2009 noch rund 625 Millionen Euro betrug. 2009 hatte das Unternehmen deutlich unter den Folgen der Krise gelitten, der Umsatz ging auf 7,3 Milliarden Euro zurück. Schaeffler beschäftigt weltweit rund 64 000 Menschen, Continental rund 143..000.