Schaeffler will bis 2026 mehr als 500 Millionen Euro in die Fertigung von Elektromotoren investieren. Der Autozulieferer aus Herzogenaurach kündigt zudem eine "Weltpremiere" an.
- Herzogenaurach: Schaeffler baut Elektromotor-Fertigung weltweit aus
- Fränkischer Autozulieferer kündigt Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro an
- "Weltpremiere": Unternehmen präsentiert selbstfahrendes Shuttle-Fahrzeug
Schaeffler plant, seinen Geschäftsbereich Elektromobilität in den kommenden drei Jahren spürbar zu erweitern. In den Aus- und Aufbau der Fertigungskapazitäten für Elektromotoren investiert der Autozulieferer laut eigenen Angaben bis zum Jahr 2026 mehr als 500 Millionen Euro. Auf diese Weise will das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach die "rasche und vor allem wirtschaftliche Industrialisierung klimafreundlicher Antriebe" vorantreiben.
Herzogenaurach: Schaeffler stellt Pläne zur Elektromobilität vor - das hat der Zulieferer-Riese vor
Vom E-Cargobike bis zum elektrischen Fliegen, vom Elektromotor bis zum Thermomanagement: Im Jahr 2022 akquirierte der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler für die E-Mobilität nach Eigenaussage Serienprojekte im Wert von fünf Milliarden Euro. In Summe habe sich damit ein Orderwert von 16 Milliarden Euro für die Elektromobilität seit der Gründung des gleichnamigen Unternehmensbereichs bei Schaeffler im Jahr 2018 ergeben, erläutert das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Die Elektrifizierung von Autos sei "eine Stärke von Schaeffler", heißt es darin. Insbesondere für Elektromotoren - Bestandteil einer jeden E-Achse und jedes Hybridmoduls - setze das Unternehmen auf ein breites Portfolio - sowohl für das "Premiumsegment" als auch den Massenmarkt. Dazu gehörten Asynchronmaschinen und permanent-erregte Synchronmaschinen ebenso wie innovative Axialflussmotoren für Sportwagen. Zudem entwickle der Zulieferer magnetfreie E-Motoren, sogenannte fremd-erregte Synchronmaschinen. "Allein in diesem Jahr laufen in unseren Werken insgesamt sieben E-Motor-Projekte für unsere Kunden an", wird Matthias Zink, Vorstand der Sparte Automotive Technologies, in der Mitteilung zitiert.
Da es nicht den einen Einheits-Elektromotor gebe, der für alle Leistungsklassen und Anwendungen funktioniere, entwickle Schaeffler die Motoren mit einer "Baukastenstrategie". "Um diese Vielfalt möglichst kostengünstig zu fertigen, setzen wir auf eine simultane Entwicklung der E-Motoren und der Fertigungsprozesse", so Zink. Am Standort in Bühl betreibt Schaeffler laut eigenen Angaben ein "weltweit einzigartiges" Technikum, an dem innovative Fertigungsprozesse erprobt werden, um sie in den Fabriken weltweit auszurollen.
Elektromobilität und das automatisierte Fahren: Diese Serienprojekte will Schaeffler umsetzen
Elektromobilität und das automatisierte Fahren seien für Schaeffler "Innovationsfelder", in denen der Zulieferer mehr und mehr Serienprojekte umsetze. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, ging unlängst die "erste Hinterachslenkung des Unternehmens" im Elektro-SUV "eines renommierten Fahrzeugherstellers" in Serie - ein Serienstart, dem in den nächsten Jahren sechs weitere folgen werden.
Ebenfalls noch in diesem Jahr will Schaeffler sein "hochintegriertes Thermomanagement-Modul für Elektroautos" auf den Markt bringen. Damit ließen sich Leistung und Lebensdauer der Batterie verbessern und alle Komponenten "im optimalen Temperaturbereich" betreiben, heißt es. Im Jahr 2024 sollen dann weitere Serienanläufe der integrierten Thermomanagement-Lösung folgen.