Wie geht es nach der Auflösung des Gemeinderates in Uehlfeld weiter? Mit dieser Frage befassten sich die Räte und Bürgermeister Werner Stöcker (FW/CSU) in der jüngsten Sitzung im Rathaus.
Fakt ist: In wenigen Wochen wird das Landratsamt Neustadt/Aisch das 16-köpfige Gremium bis zu einer Neuwahl erst einmal in den politischen Ruhestand schicken. Nötig wurde diese Entscheidung durch ein Urteil des Verwaltungsgerichts Ansbach. Nach dessen Ansicht hatte Bürgermeister Stöcker unzulässigen Einfluss auf die Wahl des Gemeinderates im März diesen Jahres genommen. "Ich schätze, dass ich ab Weihnachten ohne Räte die Geschäfte der Marktgemeinde weiter führen muss", erklärte Stöcker jetzt. Erst dann werde das Urteil Rechtskraft haben.
"Bis dahin sollten wir auf jeden Fall vieles erledigen", fügte der Bürgermeister an. Und kündigte dem Gemeinderat einen wahren Sitzungsmarathon an. So müsse unbedingt der Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet werden. "Alles, was geht, sollten wir noch machen." Die letzte Sitzung des Gemeinderats soll demnach am 19.
Dezember sein.
Für die Zeit danach hat Stöcker schon Pläne: "Ich werde in enger Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde, dem Landratsamt Neustadt/Aisch, handeln. Zudem kann ich mir vorstellen, dass ich einen Rat der Weisen für die Gemeinde bilde, mit dem ich anstehende Entscheidungen diskutiere und mir so auch mehr Sachverstand einhole. Dieser Rat hat allerdings nur beratenden Charakter und darf nichts beschließen."
Und wer soll in diesem Rat der Uehlfelder sitzen? "Das werden wohl die jetzt gewählten Gemeinderäte sein", meinte Stöcker. Der Bürgermeister riet zudem den Räten, keine Berufung gegen das Verwaltungsgerichts-Urteil einzulegen. Sonst sei eine Nachwahl bis 15. März mit den alten Wahllisten und Kandidaten in Gefahr. Uehfelds Dritter Bürgermeister, Walter Prechtel (FW): "Das müssen wir auf die Reihe bekommen.
Wir können auch auf einen großen Wahlkampf verzichten."
Kritik an Udo Schmidt In Richtung von Udo Schmidt, einem Listen-Kandidaten, der gegen die Kommunalwahl geklagt hatte, gab es mehr oder weniger versteckte Kritik. Gemeinderat Detlef Schmutzer (ÜWG Schornweisach): "Er wollte uns als Räten eines auswischen, das ist ihm gelungen. Aber nun muss die ganze Gemeinde leiden."
Einem Amt wird Bürgermeister Stöcker wohl mit großer Sicherheit aus dem Weg gehen. Bei der erneuten Wahl würde er wieder Gemeindewahlleiter sein. Das Amt, wegen dem er sich die Klage einhandelte. "Das werde ich abtreten an meinen bis dann bestimmten Stellvertreter."
Und die vielen Sitzungen? "Das wird für alle Gemeinderäte nicht einfach, aber danach habt ihr ja bis mindestens März frei", folgerte Stöcker mit einem Lächeln im Gesicht in Richtung der gewählten Mandatsträger.