Puppentheater von der Polizei

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Serge Lieners (v.l.), Philippe Mais und Patrick de Rooy kommen aus Luxemburg, spielen aber auf Deutsch.
Serge Lieners (v.l.), Philippe Mais und Patrick de Rooy kommen aus Luxemburg, spielen aber auf Deutsch.
Im vergangenen Jahr war Kasperl zu Gast. Foto: Richard Sänger
Im vergangenen Jahr war Kasperl zu Gast.  Foto: Richard Sänger
 

Bayern verfügt über drei Polizeipuppenbühnen. Nach Herzogenaurach kommen allerdings Luxemburger.

"Die Polizei lässt die Puppen tanzen!" Der Satz alleine ist schön. Doppeldeutig. Dabei soll er es gar nicht sein, wenn es wieder einmal heißt: "Willkommen beim 10. Internationalen Festival der Polizeipuppenbühnen." Vom 14. bis zum 18. Mai wird an den unterschiedlichsten Orten in Mittelfranken gespielt. Unter anderem in Nürnberg, Fürth und Schwabach. Nicht in Erlangen, aber dafür in Herzogenaurach.
Bernd Lösch zeichnet sich dafür verantwortlich, dass der Spielort im Liebfrauenhaus für drei Tage mit jeweils zwei Aufführungen zur Verfügung steht. Und es sind besondere Gäste, die da kommen. Es sind nämlich die einzigen Puppenspieler, die nicht aus der Bundesrepublik kommen. Neun Ensembles kommen aus Düsseldorf, Steinfurt, Wilhelmshaven, Mecklenburg-Vorpommern, Gütersloh, Weiden, Hamburg, München und Osnabrück, eine Mannschaft kommt allerdings aus Luxemburg.
Der Herzogenauracher Mitorganisator und Polizist Bernd Lösch weiß auch warum: "Das war mein Wunsch", sagt er schmunzelnd. Er habe bei insgesamt fünf Jahre, die Herzogenaurach schon dabei ist, unterschiedliche Gruppen kennengelernt. Nun wollte er die Luxemburger haben und der Wunsch wurde ihm erfüllt. Lösch gibt zu, dass der Arbeitsaufwand für die hiesige Polizei nicht unaufwendig sei. Aber: "Es sind vor allem die Kinder, die von diesen Auftritten profitieren!" Daher stecke man auch gerne die Energie in dieses Projekt.


Positive Zahlen in der Statistik

Der Polizeipräsident aus Mittelfranken, Johann Rast, freut sich über die Aktion an sich, aber auch über das Jubiläum. "Nach Abschluss des Festivals werden in Mittelfranken fast 300 000 Kinder eine der Vorstellung gesehen haben." Er betont: "Die Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr hat auch für die mittelfränkische Polizei höchste Priorität." Daher sei es so wichtig, dass die "Kleinsten kindgerecht auf den Straßenverkehr vorbereitet werden".
Die Statistik 2017 über die Unfälle im Jahr 2017 zeigt, dass Kinder immer noch viel an Unfällen beteiligt sind. Im Alter bis zu 13 Jahren waren Kinder an 488 Unfällen beteiligt, 518 Kinder wurden verletzt. Allein bei Schulwegunfällen musste 94 Mal die Polizei aufnehmen, dass Kinder beteiligt waren. Positiv für 2017: Kein Kind wurde getötet, das war im Vorjahr viermal der Fall.


Bösewichte fangen

Die Luxemburger Mannschaft tritt in Herzogenaurach dreimal auf. Jeweils um 9.30 Uhr und 11 Uhr startet das Ensemble im Liebfrauenhaus am Dienstag, 15. Mai, am Mittwoch, 16. Mai und am Donnerstag, 17. Mai. Die drei Puppenspieler Serge Lieners, Philippe Mais und Patrick de Rooy spielen den Titel "Polis Trillerpfeife". In dem Stück werden den Kindern in spielerischer Weise die elementaren Verkehrsregeln beigebracht. Des Weiteren wird der Notruf erläutert und, dass man nicht in fremde Autos einsteigen soll. Das alles ist in einer Geschichte verpackt, in welcher der Polizist Poli und der Schuljunge Litti die beiden Bösewichte Zang und Lusel hinter Gitter bringen wollen.
Lob gibt es auch vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann: "Häufig ist es der erste positive Kontakt zur Polizei, wenn die Kindergarten- und Schulkinder eine Vorstellung der Puppenbühne erleben. Hier wird den Kindern unterhaltsam und pädagogisch nachhaltig das richtige Verhalten im Straßenverkehr vor Augen geführt."
Das Festival dient nicht nur dem Gedankenaustausch der Polizeipuppenspieler, es ist vielmehr auch eine anerkannte Fortbildungsveranstaltung.