Rassismus-Vorwurf: Erlanger "Eis am Stiel"-Star Bea Fiedler muss ProSieben-Show verlassen
Autor: Ellen Schneider
Erlangen, Freitag, 08. November 2024
Ein unüberlegter Spruch bedeutete für Bea Fiedler das Aus: Der Ex-Erotik-Star machte bei der ProSieben-Show "Das große Promi-Büßen" eine "rassistische Äußerung", so der Vorwurf. Damit flog sie raus.
Es war eine Woche voller TV-Fehltritten: Erst verärgert Helene Fischer mit einer Aussage bei "Klein gegen Groß" ihre Fans, dann sorgt Thomas Gottschalk in Stefan Raabs Show für Irritation und nun wirft ProSieben wegen einer Äußerung eine Kandidatin aus der Show "Das große Promi-Büßen". Der Vorwurf: Rassismus. Für Ex-Erotik-Star Bea Fiedler ist es in Folge zwei bereits vorbei. Grund dafür war eine Äußerung der 67-Jährigen, die schon seit mehreren Jahren in Erlangen lebt. Unter den Teilnehmern brachen daraufhin Wortgefechte aus - Olivia Jones beendete die Situation, indem sie Fiedler nach Hause schickte.
"Ich bin Bea Fiedler, bin Schauspielerin, Sängerin, Fotomodel schon seit ewigen Zeiten. Und ich finde, ich bin immer noch ganz knackig", stellt sich die 67-Jährige in einem ProSieben-Artikel vor. Vielen ist sie auch aus der Filmreihe "Eis am Stiel" bekannt. In ihren besten Zeiten habe Bea mit einem Vermögen von 3,5 Millionen Deutschen Mark geprahlt, so ProSieben. Mittlerweile beziehe sie Sozialhilfe vom Staat. 2021 nahm Fiedler bereits an einer anderen Reality-Show teil: dem Dschungelcamp.
Erlangerin Bea Fiedler muss ProSieben-Show vorzeitig verlassen: Das ist passiert
Aber warum genau musste sie nun die aktuelle Show verlassen? Fiedler witzelte über den Toilettengang ihres Show-Kollegen Nico Legat. In diesem Zusammenhang fällt auch der Satz "Er wird jetzt 'nen N**** abseilen, jawoll." Die anderen Teilnehmer weisen den Ex-Erotik-Star daraufhin sofort zurecht und bitten Fiedler, sich zu entschuldigen. "Das darf man nicht sagen, das ist eine rassistische Äußerung", erklärt ein Teilnehmer der 67-Jährigen. Die gibt sich daraufhin zunächst stur. "Das darf man sagen, wenn jemand kackt" und "das ist alte Duisburger Sprache", rechtfertigt sie sich.
Auch als ihre Show-Kollegen auf sie einreden, zeigt Fiedler wenig Einsicht. Sie nimmt die Aussage zwar zurück, schiebt aber noch hinterher: "War doch nur ein Spruch." Als die anderen versuchen, ihr die Problematik des Wortes zu erklären, hält sich die 67-Jährige die Ohren zu und schließt die Augen.
"Das geht einfach nicht. Wir haben 2024 - es gibt einfach gewisse Worte, die darf man nicht mehr benutzen", sagt Kandidat Jörg Hansen im Einzel-Interview über den Vorfall. Die anderen Teilnehmer sehen das ähnlich. "Egal wie alt du bist, egal wie hübsch du bist, egal welche Position du hast: Das ist ein Fehlverhalten", sagt auch Ex-Profifußballer Thorsten Legat.
"Geht nicht um die Intention, sondern um die Wirkung": So begründet ProSieben den Rauswurf von Bea Fiedler
Kurz darauf wird die 67-Jährige vor das Camp-Tor gerufen und muss die Show verlassen. "Rassistische Äußerungen werden nicht geduldet. Es gibt rote Linien, bei denen es für uns nichts mehr aufzuarbeiten gibt. Bea hat diese rote Linie überschritten", erklärt Olivia Jones über den Bildschirm allen Teilnehmern. Im Einzel-Interview bricht Fiedler daraufhin in Tränen aus. "Es ist überhaupt nicht so gemeint, wie ich es gesagt habe. Es sollte ein Witz sein. Mir ist das gar nicht bewusst, dass das irgendjemanden verletzen könnte", sagt sie, bevor sie endgültig ausscheidet.
ProSieben begründet den Rauswurf so: "Bei der Reproduktion von rassistischen Begriffen geht es nicht um die Intention, sondern um die Wirkung. Mit dem gesagten Begriff sind Gewalt, Leid und Entmenschlichung verbunden. Daher gilt unsere Solidarität immer den Betroffenen und niemals den Täterinnen und Tätern." Das erklärt ein Sprecher noch in der Folge.