Pfarrer Hetzel: Aktive Sterbehilfe ist unchristlich

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Friedhofsgang an Allerheiligen Foto: Manfred Welker
Friedhofsgang an Allerheiligen  Foto: Manfred Welker
 
 

An einem sonnigen, herrlichen Herbsttag besuchten an Allerheiligen zahlreiche Gläubige die Gräber ihrer Verstorbenen auf dem Herzogenauracher Friedhof.

Am Nachmittag wurde der Friedhofgang auf dem alten Friedhof mit Stadtpfarrer Helmut Hetzel, Kaplan Daniel Bittel und Gemeindereferent Bernhard Keller abgehalten. "Es ist eine gute Tradition, sich am Friedhof zu treffen, weil all unsere Verstorbenen mit den Heiligen bei Gott leben", sagte Hetzel. Die Gläubigen würden sich auf den Friedhof begeben, um den Verstorbenen ganz nah zu sein, die farbenfrohen Blumen auf den Gräbern bezeichnete Hetzel als Zeichen des Lebens. "Eine Hochkultur erkennt man am Umgang mit den Verstorbenen!", sagte Hetzel. Das sei Wertschätzung der Menschen über den Tod hinaus.

Hetzel nahm auch Bezug auf die derzeit laufende Diskussion um die aktive Sterbehilfe, den Tod auf Verlangen. Dies sei nicht zu verwechseln mit dem "Recht auf Tod", auch angesichts der heutigen, sehr effektiven Apparatemedizin. Denn jeder müsse sterben.
"Als Christ hat man das Recht auf ein würdevolles Sterben!" Aktive Sterbehilfe sei dagegen unchristlich.

Auch unheilbar erkrankte Menschen hätten ein Recht auf ihren Platz in der Gesellschaft. Die Palliativmedizin biete heute fast jedem Menschen die Möglichkeit, schmerzfrei seinen letzten Lebensabschnitt zu verbringen. "Sterben und Tod gehören zum Leben dazu, beides kann nicht erzwungen werden", beendete Hetzel seine Predigt.

Nach der Andacht begaben sich Pfarrer Helmut Hetzel, Kaplan Daniel Bittel und Gemeindereferent Bernhard Keller, begleitet von den Ministranten, auf den Weg durch den Friedhof. Besucht wurden das Priestergrab, das Schwesterngrab, die Kapelle und die Gedenkstätten für die Heimatvertriebenen. Im Anschluss segneten sie alle Gräber mit Weihwasser.