Ein Festivalbesucher bei Herzogenaurach stürzt aus mehr als 20 Metern Höhe und stirbt an seinen Verletzungen. Die Polizei wertet Videomaterial aus.
Auf dem Festivalgelände herrscht am Sonntagvormittag Katerstimmung. Besucher packen ihre Zelte zusammen, Sicherheitskräfte regeln den Abreiseverkehr, Arbeiter haben mit dem Abbau der Hauptbühne begonnen. Doch über dem Gelände des Open-Beatz-Festivals, das Freitag und Samstag auf einem Feld zwischen Herzogenaurach und Puschendorf stattfand, liegt eine gedrückte Stimmung.
Denn am Samstagabend, kurz nach 18 Uhr, ereignete sich auf dem Festivalgelände ein tragischer Unfall im Riesenrad, das eine unter zahlreichen Attraktionen des Festivals ist. Wie die Polizei mitteilt, stürzte ein 31-jähriger Festivalbesucher bei der Fahrt mit dem Riesenrad aus der Gondel. Er zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu und wurde in eine Klinik gebracht. Dort erlag der Mann dann gegen 0 Uhr seinen schweren Verletzungen.
Sturz aus mehr als 20 Metern Höhe
Wie Michael Hetzner, Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, mitteilt, habe sich der Sturz aus einer Höhe von 20 bis 30 Metern ereignet. Das Riesenrad selbst ist laut Veranstalter 33 Meter hoch. Nach Polizeiangaben handelt es sich beim Opfer um einen Kolumbianer, der zusammen mit seiner Lebensgefährtin, ebenfalls aus Kolumbien, wohl als Tourist in Deutschland war. Seine Freundin befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks mit in der Gondel. Sie stand unter Schock und wurde von den Einsatzkräften versorgt.
Ein Video, das den Sturz zeigt, liegt vor
"Wir gehen im Moment von einem tragischen Unglück aus", sagt Polizeisprecher Hetzner. Ein technischer Defekt oder ein Einwirken Dritter könne zum derzeitigen Ermittlungsstand ausgeschlossen werden. Das Riesenrad sei nach dem Unglück abgesperrt worden und werde nun eingehend geprüft. Auch ob der Mann Alkohol oder Drogen konsumiert hat, sei nun Teil der Ermittlungen. Es liege eine Videoaufnahme vor. Ein anderer Festivalbesucher hatte zum Zeitpunkt des Sturzes gefilmt.
Veranstalter spricht Angehörigen Mitgefühl aus
Gedrückte Stimmung herrscht bei Florian Gebauer, Veranstalter des Open-Beatz. Er befindet sich am Sonntag im Container der Festivalleitung und koordiniert den Abbau. Das schlimme Unglück hat ihn sichtlich mitgenommen. "Unsere Trauer und unser Mitgefühl liegt bei der Familie und den Angehörigen", heißt es in einem Post, der auf der Facebook-Seite des Festivals veröffentlicht wurde.
Bis zum Sonntagvormittag, als die Polizei den Tod des jungen Mannes bekannt gab, bestand noch Hoffnung, dass er überleben könnte - trotz seiner lebensgefährlichen Verletzungen. Dass es sehr ernst sein würde, angesichts der Höhe von etwa 30 Metern, sei ihm schnell bewusst gewesen, sagt Gebauer. Die Rettungskräfte vor Ort hätten minutenschnell reagiert und Erste Hilfe geleistet.
Das Lazarett des Festivals ist nicht weit vom Unfallort entfernt. Ein Notarzt kümmerte sich um den Mann, auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.