In einem bewegenden Singspiel gingen Waltraud Simon und Rosi Emrich als Maria und Josef in der Schlüsselfelder Altstadt auf Herbergsuche.
"Wer klopfet an? Ach zwei gar arme Leut!" Maria und Josef gingen am Samstagabend in der Schlüsselfelder Altstadt auf Herbergsuche. Und sie wurden abgewiesen - genauso wie vor zweitausend Jahren. Und das obwohl Maria ein Kind unter ihrem Herzen trug. Nach dem Gottesdienst zogen sie von der Pfarrkirche Sankt Johannes in die Dunkelheit, zusammen mit Pfarrer Erhard Schupp, den Ministranten und den Kommunionkindern, die sich im Gottesdienst vorgestellt hatten. Fackelträger führten den Zug durch die im Adventsschmuck sehr stimmungsvolle Altstadt. Dazu ließ Geo Sturm auf seinem Saxophon "Maria durch ein Dornwald ging" hören.
Es war ein ergreifendes Singspiel mit viel Tiefgang, das der Schlüsselfelder Gesangverein und die Krippenfreunde zum Geschenk machten. Als Maria ging Waltraud Simon an der Seite von Josef, den Rosi Emrich darstellte. Sie klopften an die Türe des Hotels Storch, an weitere Türen entlang des historischen Marktplatzes und an die Rathauspforte, um singend um Einlass zu bitten. Die Wirte, verkörpert von Lutz Leiste, Fritz Dennert, Rainer Uri und Karl-Heinz Herrmann verwiesen sie des Wegs, denn Maria und Josef hatten ja kein Geld. Die Zwischentexte sang Michael May.
Letzte Station war die große Krippe am Marktplatz, um die sich alle versammelten, um gemeinsam "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" zu singen. Dort lud Dritter Bürgermeister Reinhold Hofmann alle ein, den ersten Schlüsselfelder "Adventszauber" im Umgriff der barocken Marienkapelle zu besuchen. Wer noch Lust hatte, zog unter weihnachtlichen Klängen mit zur Marienkapelle. Dort war erstmals ein kleiner Weihnachtsmarkt mit romantisch beleuchteten Holzhütten aufgebaut. Die Bewirtung hatten die örtlichen Vereine, die Schule und der Kindergarten übernommen.
Wie die Stadt Schlüsselfeld mitteilte, soll der Erlös aus dem Adventszauber der Bürgerstiftung zugute kommen. Sie setzt sich für Bürger ein, die unverschuldet in Not gekommen sind. Außerdem werden gezielte Einzelmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, sowie soziale Projekte in Schulen, Kindergärten und Einrichtungen der Jugendhilfe gefördert.