Anregungen zu Erlebnistouren verschiedener Art stellt ein neuer Freizeitführer vor. Damit schließen die Autoren eine Marktlücke in der Region um die Aisch.
Von fern dringt leises Klavierklimpern durch die flirrende Luft an den Rand der Aischwiesen. Was die Musik aus der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt mit der Natur entlang des Flussufers zu tun hat, zeigen die Autoren Christine Richert und Harald Weigand in ihrem Tourenführer. Dieser ist unter dem Titel "Wo der Karpfen steppt - 45 Aischgrund-Touren mitten in Franken" in diesem Monat erschienen.
Im Buch führen sie anhand individueller Ausflüge durch das Aischtal, beginnend an der Quelle, dem 85 Kilometer langen Flussverlauf folgend, bis die Aisch in die Regnitz mündet. Vergleichbare Freizeitbücher für die Region gebe es bisher nicht. "Es ist mit viel Liebe gemacht und keine Massenproduktion", so Christine Richert über die Erstellung in Eigenregie.
Ein Anliegen sei dabei, zu zeigen, dass interessante oder neue Ziele für einen Ausflug vor der eigenen Haustür liegen können. "Es gibt doch nichts erholsameres als Urlaub daheim", findet Harald Weigand. Denn wer weite Strecken in den Urlaub fährt, muss sich unter Umständen auf Stress einstellen. Stattdessen werde es immer beliebter, Urlaub daheim zu machen. Ein weiteres Plus für die Region sei, dass diese noch nicht touristisch überlaufen ist, sagt der Buchautor, der schon mehrere regionale Entwicklungskonzepte für die Lokale Aktionsgruppe Aischgrund (LAG) entwickelt hat.
Auch ein ansprechendes Design war den beiden wichtig. Jung und flott sollte der Freizeitführer aussehen, "mit vielen Bildern und selbst erstellten Piktogrammen", sagt Richert. Dieser Aufgabe nahm sich die Mediengestalterin an, die seit 2001 selbstständig ist. Bei der Sprache entschieden sie sich für einen lockeren, unterhaltsamen Ton. So heißen einzelne Kapitel beispielsweise "Lassen Sie sich Stadt verführen" oder "Wo der mystische Teufelabbiss lauert".
Diese Strecken sind in die Rubriken Radtour, Fußtour, Extratour, Kultour und, dem Namen bereits zu entnehmen, Karpfentour gegliedert. Der Bezug zur Aisch ist dabei deutlich auch daran zu erkennen, dass sich der Flussverlauf optisch über die einzelnen Seiten schlängelt.
Zudem finden Sagen und Ortsgeschichte ihren Weg ins Programm. So soll für jeden etwas dabei sein, ob Radfahrer, Wanderer, Familie mit Kindern, Touristen oder Ortskundige, findet das Autorenduo.
Die Station an der Kulturfabrik ist nur eine davon, denn diese gebe es so im Aischtal nicht noch einmal, wie Weigand sagt. Von hier aus lasse es sich außerdem direkt auf den Aischtalradweg starten.