Knapp und teuer, aber gesucht

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Marcus Neeser versucht den Wohnraum in Herzogenaurach zu koordinieren. Eine interessante, aber keineswegs einfache Aufgabe.
Marcus Neeser versucht den Wohnraum in Herzogenaurach zu koordinieren. Eine interessante, aber keineswegs einfache Aufgabe.
In der Steggasse 15 ist die Anlaufstelle. Fotos: Michael Busch
In der Steggasse 15 ist die Anlaufstelle.  Fotos: Michael Busch
 

Die neue Koordinierungsstelle Wohnraum berät und unterstützt bei der Wohnungssuche in Herzogenaurach.

Wohnraum wird gebraucht. Kurze und klare Feststellung des Herzogenauracher Bürgermeisters German Hacker (SPD). "Und gerade Menschen mit Behinderung haben es bei der Wohnungssuche nochmals schwerer", führte Hacker bei der Vorstellung der neuen Koordinierungsstelle für Wohnraum aus.
In der Steggasse 15 finden diese Menschen nun genau diese Anlaufstelle, die in Herzogenaurach eine barrierefreie und kostengünstige Wohnung suchen. "Die Wohnungsämter in den großen Städten sind etabliert, hier schaute man bisher vergeblich nach solch einem Amt", führt der Verwaltungschef aus.
Dem Amt vor steht Marcus Neeser. In Tübingen hat der studierte Magister seine Erfahrung bei der Vermittlung von Wohnungen in diesem Bereich gesammelt. Hier sieht er seiner Aufgabe gespannt entgegen. Diese teilt sich letztlich in zwei Teile.


Vernetzung ist wichtig

Zum einen sind die Menschen angesprochen, die aufgrund einer oder mehrerer Beeinträchtigungen auf eine entsprechende geeignete Wohnung angewiesen sind. "Diese haben es besonders schwer, Wohnraum zu finden, der ihren individuellen Anforderungen gerecht wird", führen die Verantwortlichen aus. Die Stadt Herzogenaurach und die Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt haben diese Stelle gemeinsam geschaffen. Durch die Vernetzung von öffentlicher und privater Wohnungswirtschaft sowie sozialen Trägern in Stadt und Landkreis wird ein Pool an Informationen zu geeignetem Wohnraum aufgebaut und diese an die Suchenden vermittelt.
Damit ist dann auch der zweite wichtige Part angesprochen. "Wohnungsträger und Eigner kommen auf uns zu, um möglichen Wohnraum anzubieten", sagt Neeser. Aber auch aktiv suche er nach potenziellen Anbietern, die Wohnraum zur Verfügung stellen können. Auch Menschen, die Wohnraum für eine Untermiete zur Verfügung stellen würden, sollten sich bei ihm melden. "Hier sind Kooperationen denkbar und machbar", führte er aus.


Enge Zusammenarbeit

Entstanden ist die Koordinierungsstelle durch die Bedarfsanalyse des Modellprojektes Inklusion, Wohnen - Mobilität - Freizeit/Kultur. Sensibilisiert durch die Ergebnisse wolle der Erste Bürgermeister gemeinsam mit der Lebenshilfe neue Wege gehen.
Aber auch in der Praxis werde man sehr eng zusammenarbeiten. Auf den Baugeländen der Herzo Base werden ebenfalls größere Wohneinheiten entstehen. Die Stadt Herzogenaurach habe den Vorzug dort Bedarf anzumelden und entsprechend zu vergeben. "Ich gehe von weit über 100 Wohneinheiten aus, die wir diesem Projekt dann zur Verfügung stellen können", führte Hacker aus.